Großes Waffenpaket Pistorius verspricht weitere Milliarden für Kiew

Deutschland schnürt ein neues Waffenpaket für die Ukraine. Auch die anderen Partner sagen höhere Hilfen zu.
Deutschland hat der Ukraine neue Militärhilfen im Milliardenwert zugesagt. Das hat der geschäftsführende Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beim Ukraine-Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel mitgeteilt, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zuerst berichtet hatte. In diesem Jahr stellt Deutschland Militärhilfen im Umfang von sieben Milliarden Euro bereit. Bis 2029 sollen weitere acht Milliarden Euro folgen.
Mit den Geldern sollen insbesondere moderne Luftverteidigungssysteme und Drohnen beschafft werden. Pistorius sagte laut RND: "Es geht also weiter mit unserer verlässlichen Unterstützung."
Neue Flugabwehrsysteme für Kiew
Noch in diesem Jahr will Deutschland vier weitere IRIS-T Luftverteidigungssysteme samt 300 Lenkflugkörpern liefern. Außerdem sind 300 Aufklärungsdrohnen, 120 tragbare Flugabwehrraketen (MANPADS), 25 Schützenpanzer vom Typ Marder und 15 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 vorgesehen.
Hinzu kommen 14 Artilleriesysteme und 100 Bodenüberwachungsradare – auf lange Sicht soll Deutschland sogar mehr als 1.100 Radarsystem zur Bodenüberwachung liefern. Zudem seien kürzlich bereits 30 Lenkflugkörper für Patriot-Systeme aus Bundeswehrbeständen übergeben worden, heißt es im RND. Pistorius sprach von der "besten Nachricht des Tages" und hob insbesondere die Lieferung der IRIS-T-Systeme hervor.
Weitere Partner ziehen nach
Auch andere Länder kündigten beim Treffen neue Unterstützung an. Großbritannien und Norwegen etwa wollen für 500 Millionen Euro Drohnen, Radarsysteme und Panzerabwehrminen bereitstellen. Litauens Verteidigungsministerin warnte vor einer schwierigen Sommerlage und rief zu frühzeitiger Hilfe auf.
Deutschland beteiligt sich außerdem an einer neuen Fähigkeitskoalition für den elektromagnetischen Kampf, die unter anderem die Kommunikationsfähigkeit der ukrainischen Armee stärken soll.
Zu dem von Deutschland und Großbritannien organisierten Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel wurden Vertreter aus etwa 40 Staaten und auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet. Umjerow soll über die Lage an der Front informieren und sagen, welche Verteidigungsgüter seine Streitkräfte derzeit am dringendsten benötigen. Zuletzt hieß es in Militärkreisen, dass die Ukraine spätestens Ende des Sommers in große militärische Schwierigkeiten geraten dürfte, wenn Partner nicht weitere Militärhilfen zusagen.
- rnd.de: Neues Waffenpaket für die Ukraine: Deutschland liefert Luftabwehr, Panzer und Drohnen im Milliardenwert
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa