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Israel-Gaza-News | Wasserpumpen im Gazastreifen laufen wieder an


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Newsblog zum Krieg in Nahost
Wasserpumpen im Gazastreifen laufen wieder an


Aktualisiert am 20.11.2023Lesedauer: 46 Min.
Ein Feuerwehrmann löscht Flammen in Gaza (Archivbild): Die Wasserpumpen im Süden des Gebiets waren vor einer Woche runtergefahren worden.Vergrößern des Bildes
Ein Feuerwehrmann löscht Flammen in Gaza (Archivbild): Die Wasserpumpen im Süden des Gebiets waren vor einer Woche runtergefahren worden. (Quelle: Saher Alghorra/imago-images-bilder)
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Die USA dementieren Berichte über eine Vereinbarung zur Feuerpause. Palästinenserchef Abbas fordert ein sofortiges Ende des Krieges. Alle Infos im Newsblog.

Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Liveblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:

Tote bei Beschuss von Klinik in Gaza

17.00 Uhr: Bei den Kämpfen im Gazastreifen ist einmal mehr ein Krankenhaus unter Beschuss geraten. Bei einem Angriff auf das indonesische Krankenhaus im nördlichen Teil des Küstenstreifens seien zwölf Menschen getötet worden, teilte das Hamas-kontrollierte Gesundheitsministerium am Montag mit. Unter den Opfern seien mehrere Patienten sowie deren Begleiter.

Das Ministerium machte Israel für den Angriff verantwortlich. Unterdessen kamen 28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza zur Behandlung in Ägypten an. Ein unbestätigter Medienbericht, wonach am Montag eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln beginnen sollte, bestätigte sich bis zum späten Nachmittag nicht.

Hamas-Ministerium meldet Ankunft von erstem Feldkrankenhaus

14.45 Uhr: Erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der terroristischen Hamas hat nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde ein Feldkrankenhaus den Gazastreifen erreicht. 40 mit der Ausrüstung beladene Lastwagen sowie 17 Pflegekräfte überquerten demnach am Montag von Ägypten aus den Grenzübergang Rafah im Süden des Palästinensergebiets. Das Feldlazarett kommt aus Jordanien und wird laut dem Generaldirektor für die Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Zakut, in Chan Junis aufgestellt.

Die Situation in den Krankenhäusern im Süden des Gazastreifens sei "katastrophal", erklärte Zakut. Aufgrund von anhaltenden Luftangriffen und Artilleriebeschuss müssten diese täglich "Hunderte von Verletzten" aufnehmen. Ihm zufolge könnten zwei weitere Feldkrankenhäuser aus den Arabischen Emiraten und Katar folgen.

Laut dem Leiter der medizinischen Hilfe in Gaza, Aed Yaghi, wird das Feldkrankenhaus dazu beitragen, den Druck auf die bestehenden Gesundheitseinrichtungen zu verringern. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, gibt es derzeit 30.000 Verletzte im Gazastreifen.

Steinmeier reist nach Israel und Katar

13.35 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am 26. und 27. November sowohl Israel als auch Katar und Oman besuchen. Das teilt das Bundespräsidialamt mit. In Israel werde er unter anderem Präsident Isaac Herzog treffen. Zudem seien Termine im Süden Israels und Ostjerusalem geplant, heißt es.

28 Frühgeborene aus dem Gazastreifen nach Ägypten gebracht

12.43 Uhr: 28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind zur Behandlung nach Ägypten gekommen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News. Der Sender zeigte Babys in Brutkästen, die am Grenzübergang Rafah im Beisein von Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar an ägyptische Krankenwagen übergeben wurden. Der Palästinensische Rote Halbmond bestätigt den Transfer. Die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite hatte zuvor erklärt, 31 Frühchen würden in ägyptische Krankenhäuser verlegt. Warum drei von ihnen vorerst offenbar nicht über die Grenze kamen, blieb zunächst unklar.

Die insgesamt 31 Frühgeborenen waren am Sonntag aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert und ins emiratische Al-Hilal-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens gebracht worden. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge war keines von ihnen in Begleitung von Familienangehörigen, da das palästinensische Gesundheitsministerium die Verwandten nicht ausfindig machen konnte. Wegen des Mangels an Arzneimitteln kämpfen die Babys der WHO zufolge mit ernsthaften Infektionen, einige von ihnen befinden sich demnach in Lebensgefahr.

Kaum noch Essen im Norden von Gaza

11.19 Uhr: Hilfsgüter und Treibstoff erreichen im Gazastreifen seit fast zwei Wochen nur noch die Menschen im südlichen Teil des Gebiets. Die Sicherheitslage lasse es nicht zu, Material in der Stadt Gaza und im Norden zu verteilen, berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA am Montag. Dort sollen sich noch Hunderttausende Menschen aufhalten.

Nach Angaben von OCHA ernähren sich die Menschen im Norden von dem wenigen verbliebenen rohen Gemüse und unreifen Früchten. Viele haben keine Möglichkeit mehr, Essen zu kochen. Bäckereien seien nicht mehr in Betrieb. Bauern könnten ihre Felder nicht mehr bewässern. Vieh werde geschlachtet, weil es kein Futter und kein Wasser für sie gebe.

Pumpen für Wasserversorgung laufen im Gazastreifen wieder an

11.03 Uhr: Im Süden des Gazastreifens laufen Pumpen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wieder an. Der am Sonntag gelieferte Treibstoff reiche aber nur für einen Betrieb von 24 Stunden, berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA. Die Anlagen waren vor einer Woche runtergefahren worden, weil es keinen Treibstoff für ihren Einsatz mehr gab.

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und das Kinderhilfswerk Unicef hätten 19.500 Liter Kraftstoff an Wasser- und Abwassereinrichtungen verteilt. Unter anderem kann damit eine Entsalzungsanlage in der Stadt Chan Junis betrieben werden, die Meerwasser zum Trinken aufbereitet. Dort haben Zehntausende Vertriebene Zuflucht gesucht. Die Anlage könne pro Tag 2.500 Kubikmeter Trinkwasser produzieren, berichtet OCHA. Auch 17 Abwasserpumpen könnten mit dem Treibstoff betrieben werden.

Insgesamt seien am Sonntag 69.000 Liter Treibstoff in den Gazastreifen gelangt, berichtet OCHA. Bis zu 70.000 Liter täglich dürfen jetzt über den Grenzübergang aus Ägypten eingeführt werden. Am Montag fuhren nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds zwei Tankwagen mit 60.000 Litern Diesel über Rafah in den Gazastreifen. Nötig für eine minimale humanitäre Versorgung sind nach Angaben von OCHA-Chef Martin Griffiths allerdings täglich rund 200.000 Liter.

Israel greift Ziele im Libanon an – Hisbollah attackiert Israel

10.51 Uhr: Der gegenseitige Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze geht weiter. Die israelische Armee greift nach eigenen Angaben mehrere Ziele im nördlichen Nachbarland an. Daraufhin seien mehrere Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert worden, teilt das Militär mit. In der Gegend des Ortes Biranit sei aufgrund des Beschusses ein Feuer ausgebrochen, heißt es. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Israel habe zudem die Quellen des Beschusses angegriffen.

Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah bestätigt Angriffe in Israel und registriert nach eigenen Aussagen mehrere Treffer.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.

Ärzte ohne Grenzen: 70 Tote nach Luftangriff in Chan Junis

8.54 Uhr: Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis mindestens 70 Tote in einem Krankenhaus der Stadt gezählt worden. Dutzende Patienten, darunter viele Kinder und Jugendliche, hätten im Nasser-Krankenhaus am Sonntag wegen schwerer Brandwunden behandelt werden müssen, erklärt die Organisation unter Berufung auf ihre Mitarbeiter in der Klinik.

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Der Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im südlichen Gaza, Christophe Garnier, erklärt: "Der medizinische Bedarf ist enorm." Die Gruppe sei bereit, ihren Einsatz auszubauen, brauche dafür aber "grundlegende Sicherheitsgarantien und uneingeschränkten Zugang zu medizinischen und humanitären Vorräten", sagt er und fordert: "Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergießen zu stoppen".

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

Israels Kriegskabinett will Familien der Geiseln treffen

8.29 Uhr: Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts wollen sich mit Familienangehörigen der Geiseln treffen, die von Terrorgruppen im Gazastreifen festgehalten werden. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Sonntagabend mit. Wie viele Angehörige an dem Treffen teilnehmen werden, ist unklar. Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen in Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Luftangriffssirenen läuten nahe des Gazastreifen

8.06 Uhr: In mehreren israelischen Orten nahe des Gazastreifen läuteten in den frühen Morgenstunden die Luftangriffssirenen, das berichtet die "The Times of Israel". Berichte über Tote oder Verletzte gibt es bislang nicht.

Israelische Armee: Drei Hamas-Kommandeure getötet

8.04 Uhr: Laut Angaben der israelischen Armee sind in der Nacht drei Kommandeure der Hamas bei einem Luftangriff getötet worden. Die Aufenthaltsorte der Terroristen sollen vom israelischen Geheimdienst an die Armee übermittelt worden sein.

Des Weiteren behauptet die Armee, dass sie ein Waffenlager der Hamas mit einem Luftschlag vernichten konnten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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China fordert Vertreter muslimischer Staaten zu Zusammenarbeit auf

7.14 Uhr: China hat Vertreter muslimischer Staaten und der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Zusammenarbeit aufgefordert. "Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um die Situation im Gazastreifen schnell abzukühlen und den Frieden im Nahen Osten so schnell wie möglich wiederherzustellen", sagt der chinesische Außenminister Wang Yi am Montag in seiner Eröffnungsrede vor einem Treffen mit Spitzenvertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde und vier muslimisch geprägten Ländern in Peking.

"In Gaza bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an", sagt Wang. Die Situation in dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Palästinensergebiet betreffe "alle Länder der Welt". Die internationale Gemeinschaft müsse "dringend handeln und wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung dieser Tragödie zu verhindern".

Der chinesische Außenminister verwies gegenüber den Spitzendiplomaten auf die Haltung seines Landes im Nahostkonflikt. Peking sei "ein guter Freund und Bruder der arabischen und muslimischen Länder". Zugleich unterstreicht Wang: "China steht in diesem Konflikt fest auf der Seite der Gerechtigkeit und Fairness."

Bericht: Laut Hamas Kampfpause zur Geiselfreilassung angeblich Montag

2 Uhr: Ein Vertreter der islamistischen Terrororganisation Hamas soll einem unbestätigten Medienbericht zufolge eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln an diesem Montag angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung israelischer Geiseln werde angeblich um 11 Uhr Ortszeit eine Kampfpause in Kraft treten, soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung "Al Ghad" gesagt haben, wie die Nachrichtenseite "Ynet" meldete. Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hieß es. Sämtliche Angaben ließen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen.

Hamas-Video zeigt offenbar, wie Terroristen das Rantisi-Krankenhaus in Gaza stürmen

23 Uhr: Ein von der Hamas veröffentlichtes Video soll zeigen, wie drei bewaffnete Terroristen in das Rantisi-Krankenhaus in Gaza-Stadt laufen. Dort hatten sie offenbar israelische Streitkräfte entdeckt, berichtete die israelische Nachrichtenseite "Times of Israel".

Das Video zeigt dann zwei Explosionen, die erste offenbar im Anschluss an einen von der Hamas auf das Krankenhausgebäude abgefeuerten Granatwerfer, während der Ursprung der zweiten unklar ist. Hamas bezeichnete in ihrem das Trio in dem Beitrag als "Märtyrerkämpfer". Das könnte darauf hindeuten, dass sie Suizidwesten trugen.

Israel wirft der Hamas vor, die Krankenhäuser im Gazastreifen, darunter auch Rantisi, für Terrorzwecke zu nutzen.

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CPJ: Zahl der getöteten Journalisten steigt auf 48

22.25 Uhr: Die Zahl der in dem Krieg umgekommenen Journalisten ist dem in New York ansässigen Committee to Protect Journalists (CPJ) zufolge auf mindestens 48 gestiegen. Dabei handle es sich um 43 Palästinenser, vier Israelis und eine Person libanesischer Herkunft, teilt das CPJ mit. Reuters wurde am Wochenende von den Verwandten dreier Journalisten im Gazastreifen über deren Tod benachrichtigt.

Israel gibt Zahl gefallener Soldaten bekannt

22.20 Uhr: Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach israelischen Militärangaben 64 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 385 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen. Dort agiert die vom islamischen Regime im Iran unterstützte Terrororganisation Hisbollah.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2.251 Palästinenser getötet. Im aktuellen Krieg wurden in Gaza nach Angaben der Terrororganisation Hamas 13.000 Menschen getötet. Unabhängig prüfen lassen sich diese Zahlen derzeit nicht.

Israelische Armee veröffentlicht Aufnahmen von Geiseln aus Gazastreifen

20.44 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat Aufnahmen von Überwachungskameras veröffentlicht, die zeigen sollen, wie Hamas-Terroristen zwei bei ihrem Angriff auf Israel entführte Geiseln in das Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen bringen. Demnach sollen die Aufnahmen vom Tag des Angriffs am 7. Oktober sein und einen nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger mit Verletzungen zeigen. Insgesamt hatten die Hamas mehr als 240 Menschen aus Israel entführt. Hier lesen Sie mehr zu dem Geisel-Video.

Israelische Armee: Haben Beweise für Hamas-Mord an israelischer Geisel

20.42 Uhr: Die israelische Armee hat Geheimdienstinformationen sowie einen Obduktionsbericht, die belegen sollen, dass die nach Gaza verschleppte Soldatin Noa Marciano nicht wie von der Terrororganisation Hamas behauptet bei einem israelischen Luftanschlag, sondern durch die Hamas getötet wurde.

"Noa wurde von Hamas-Terroristen in das Al-Shifa-Krankenhaus gebracht und von einem Hamas-Terroristen ermordet. Ein Krankenhaus, ein Ort, an dem das Leben geschätzt werden soll, wurde zum Morden genutzt", zitiert "Haaretz" den IDF-Sprecher Daniel Hagari.

Die 19-jährige Noa Marciano wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen entführt. Am Montag hatte die Terrororganisation ein Video von ihr veröffentlicht, in der sie die IDF offenbar bittet, die Gegend nicht mehr anzugreifen – die Explosionen seien in der Nähe und könnten die Geiseln treffen. Kurz nach einem Schnitt ist die Leiche Marcianos in dem Video zu sehen.

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Israelische Armee: Hamas-Tunnel unter Al-Schifa-Krankenhaus entdeckt

18.26 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat eigenen Angaben zufolge einen Tunnel der Terrororganisation Hamas unter dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza entdeckt. In einem Post der IDF auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, heißt es, der Tunnel sei 55 Meter lang und befinde sich zehn Meter unter dem Krankenhaus. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht. Die IDF postete jedoch ein Video, um ihren Bericht zu stützen.

Der Zugang des Tunnels befinde sich auf dem Krankenhausgelände in einem Gebäude, in dem Munition gefunden worden sei, teilt das Militär mit. Gesichert sei er mit einer explosionsfesten Tür. Die radikal-islamische Hamas hat bestritten, dass ihr militärisch genutztes Tunnelsystem auch unter zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser reicht. Die IDF sieht sich hingegen in ihrer Vermutung bestätigt, dass die Hamas Krankenhäuser als menschliche Schutzschilde nutzen. Mehr zu dem aktuellen Fund der israelischen Armee lesen Sie hier.

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UN-Generalsekretär: Angriffe auf UN-Schulen schockierend

17.38 Uhr: UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigt sich entsetzt über Angriffe auf Schulen der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen. Er sei "zutiefst schockiert", dass binnen weniger als 24 Stunden zwei Schulen getroffen und dabei Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden seien, erklärt Guterres.

Bei den Opfern habe es sich um viele Frauen und Kinder gehandelt, die auf dem Gelände der UN Schutz gesucht hätten. Dies täten im Gazastreifen Hunderttausende palästinensische Zivilisten. "Ich bekräftige, dass unsere Einrichtungen unantastbar sind", betont Guterres. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas führe zu einer Zahl von zivilen Opfern, die erschütternd und inakzeptabel sei. Guterres fordert erneut eine sofortige humanitäre Waffenpause.

Die genannten Schulen werden vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) betrieben. Das UNWRA stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik, denn ihr wird eine ideologische Nähe zur Hamas vorgeworfen. Die vom UNRWA geführten Schulen sollen Schulbücher genutzt haben, die Israel das Existenzrecht absprachen.

Tanklaster mit fast 50.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

17.31 Uhr: Im Gazastreifen sind drei weitere Tankwagen mit insgesamt etwa 50.000 Litern Diesel eingetroffen. Das sagt der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Deutschen Presse-Agentur. Mit den vorigen Lieferungen hätten damit bisher acht Tankwagen insgesamt 210.000 Treibstoff mit in das abgeriegelte Küstengebiet geliefert. Zudem seien am Sonntag etwa 300 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgereist.

Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung im Gazastreifen täglich rund 200.000 Liter Treibstoff nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke genehmigt.

Frankreich will kranke Kinder aus Gazastreifen aufnehmen

17.06 Uhr: Frankreich will kranke und verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen, die dringende medizinische Hilfe benötigen. Man werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um zu helfen, die Kinder aus dem Küstengebiet in französische Krankenhäuser zu bringen, teilt Paris mit. Bis zu 50 Kinder sollten in Frankreich versorgt werden, präzisiert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

Ein Helikopterträger der französischen Marine zur medizinischen Unterstützung soll zudem in einigen Tagen in Ägypten eintreffen. In 40 Betten sollen dort die schwersten Fälle behandelt werden. Ein weiterer französischer Hilfsflug mit medizinischem Material soll Anfang der Woche ebenfalls abheben. An Bord sind auch zwei mobile Sanitätsstationen zur Versorgung Hunderter Verletzter.

Huthi-Rebellen senden Drohung gegen Israel

15.09 Uhr: Die Huthi-Rebellen im Jemen drohen mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel. Ab sofort seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, teilt Huthi-Militärsprecher Jahja Sari auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, mit.

Alle Staaten der Welt seien aufgerufen, keine Landsleute mehr in die Besatzungen dieser Schiffe zu schicken und mit diesen keine Geschäfte mehr zu machen. Grund für den Schritt sei die "israelisch-amerikanische Aggression" im Gazastreifen.

In den vergangenen Wochen hatten die vom islamischen Regime im Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen eigenen Angaben nach mehrfach Drohnen und Raketen vom Süden der Arabischen Halbinsel Richtung Israel abgefeuert. Rebellenführer Abdel-Malik al-Huthi drohte in den vergangenen Tagen in einer Rede zudem damit, "nach jedem israelischen Schiff im Roten Meer" Ausschau halten zu wollen. Mehr zu den Huthi-Rebellen lesen Sie hier.

Roter Halbmond: 31 Frühchen aus Schifa-Krankenhaus evakuiert

13.16 Uhr: 31 Frühchen sind aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza evakuiert worden. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond teilt mit, sie seien in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens verlegt worden. Ziel sei ihre Unterbringung in einem Krankenhaus in Rafah nahe der ägyptischen Grenze.

Von der Leyen fordert Zwei-Staaten-Lösung

12.38 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat "die inakzeptable Gewalt von Extremisten im Westjordanland" verurteilt. Auf der Onlineplattform X (vormals Twitter), schreibt sie, der Kreislauf der Gewalt müsse durchbrochen werden. "Eine Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg, um Frieden zu erreichen." Zuvor hatte sie sich mit dem jordanischen König, Abdullah II., getroffen und angekündigt, mit Jordanien zusammenzuarbeiten, damit mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen könne.

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Ärzte ohne Grenzen: ein Toter bei Angriff auf eigenen Konvoi

12.08 Uhr: Beim Angriff auf einen Konvoi der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen ist im nördlichen Gazastreifen eine Person ums Leben gekommen. "Die Organisation verurteilt den Angriff auf das Schärfste", teilt sie mit. Die fünf Fahrzeuge seien rundum und auf dem Dach als Konvoi von "Ärzte ohne Grenzen" markiert gewesen.

Die Hilfsorganisation habe Mitarbeiter und deren Familien in Sicherheit bringen wollen. Diese hatten unter prekären Bedingungen seit einer Woche auf dem Gelände der Organisation in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza ausgeharrt und wegen der anhaltenden Kämpfe rund um das Krankenhaus nicht fliehen können. Unter den 137 Menschen waren 65 Kinder.

Der Konvoi von Ärzte ohne Grenzen sei bereits am Samstag mit fünf Fahrzeugen auf der von Israel als sicher markierten Straße sieben Kilometer Richtung Süden gefahren. Weil an dem letzten stark überfüllten Kontrollpunkt stundenlang kein Vorankommen gewesen war und dort Schüsse fielen, beschloss die Gruppe, auf das Gelände von Ärzte ohne Grenzen zurückzukehren. Der Konvoi sei am Nachmittag kurz vor seiner Ankunft angegriffen worden. Ein Familienmitglied sei dabei getötet und eine weitere Person sei verletzt worden. "Die Organisation fordert erneut dringend einen Waffenstillstand", teilt sie mit. Nur so könnten Tausende festsitzende Zivilisten sicher evakuiert werden.

Völkerrechtler Herdegen verteidigt Israels Vorgehen im Gazastreifen

11.58 Uhr: Der Bonner Völkerrechtler Matthias Herdegen nimmt Israel gegen internationale Kritik in Schutz. Trotz der vielen zivilen Opfer auf palästinensischer Seite sei das viel kritisierte Vorgehen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen juristisch gerechtfertigt, sagt Herdgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Israel muss es nicht hinnehmen, dass die Hamas sich dauerhaft auf verbotene Weise hinter wehrlosen Zivilisten verschanzt."

"Das Völkerrecht zwingt den Angegriffenen nicht dazu, seine Kampfhandlungen so zu beschränken, dass die Zahl der Opfer beim Angreifer nicht die Zahl der Getöteten im eigenen Land übersteigt", führt Herdegen aus. "Eine solche Schranke würde das Recht auf Selbstverteidigung gerade gegenüber solchen Konfliktparteien aushöhlen, die Opfer unter der eigenen Bevölkerung zum Mittel ihres Kampfes machen."

Der Experte wirft im Gegenzug der Hamas gravierende Verstöße vor, indem sie Waffenlager unter Kliniken, Wohnhäusern und Schulen eingerichtet habe. "Schon in dieser Form der Vorbereitung auf einen Konflikt liegt ein eklatanter Verstoß gegen Regelungen des humanitären Völkerrechts." Auch ein Krankenhaus verliere in diesem Fall seinen absoluten völkerrechtlichen Schutz. Mehr zu den völkerrechtlichen Regelungen des Krieges in Nahost lesen Sie hier.

Klinik: 47 Tote bei Angriffen in Chan Junis im südlichen Gazastreifen

11.45 Uhr: Bei israelischen Angriffen in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer Klinik seit Samstag mindestens 47 Menschen getötet worden. Dies geht aus einer Statistik des Nasser-Krankenhauses hervor. Ein Fotograf berichtet der Deutschen Presse-Agentur, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Ein Bild zeigt, wie ein Vater den Leichnam seines kleinen Sohnes im Arm hielt. Die israelische Armee veröffentlichte bisher keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Katar: Deal zur Freilassung von Geiseln in Reichweite

10.42 Uhr: Katar bestätigt indirekt fortgeschrittene Verhandlungen über eine Geiselfreilassung im Gazastreifen. Man sei zuversichtlicher als zuletzt, dass es zu einer Vereinbarung komme, sagt Ministerpräsident Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani auf einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Die Herausforderungen im Zusammenhang damit seien inzwischen nur noch sehr gering. Die Gespräche würden aber noch andauern.

Die strittigen Punkte bezögen sich auf praktische und logistische Fragen. Die "Washington Post" hatte zuvor unter Berufung auf einen in Katar ausgearbeiteten Plan berichtet, es gebe eine vorläufige Einigung auf eine fünftägige Kampfpause. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte indes gesagt, es gebe noch keine Einigung.

Israel: 59 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

10.07 Uhr: Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 59 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober seien es insgesamt 380 getötete israelische Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Zahlen nicht.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2.251 Palästinenser getötet.

Bericht: Hamas-Führer aus Gaza in Süden des Gazastreifens geflohen

6.23 Uhr: Die Führungsspitze der Terrororganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen. Der israelische TV-Sender Kan berichtete am Samstag, Israel gehe davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif während des Kriegs in den Süden entkommen seien. Sie würden dort im Bereich der Stadt Chan Junis vermutet, wo Sinwar geboren ist. Der Sender nannte allerdings keine Quelle für diese Information.

Sinwar ist der Chef der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Deif Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden. Beide stehen seit dem Massaker am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet ganz oben auf der Abschussliste Israels.

Der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert erklärte in einem Interview mit "Euronews" am Freitag, dass sich das eigentliche Hauptquartier der Hamas in Chan Junis befinde. "Dort haben sie die Führung, sie verstecken sich, sie haben die Bunker, sie haben die Kommandopositionen, sie haben die Abschussrampen", sagte er. Unabhängig überprüfen lässt sich die Aussage derzeit nicht.

Experten nennen Al-Schifa-Krankenhaus "Todeszone"

4.30 Uhr: Ein humanitäres Expertenteam bezeichnet das Al-Schifa-Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen als "Todeszone". Dies teilt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag mit. "Anzeichen von Granatenbeschuss und Gewehrfeuer sind offensichtlich. Das Team sah ein Massengrab am Eingang des Krankenhauses und erfuhr, dass dort mehr als 80 Menschen begraben sind", heißt es in der WHO-Erklärung. Das von der WHO geleitete Team konnte eine Stunde das Krankenhaus inspizieren. Flure und Krankenhausgelände seien mit medizinischen und sonstigen Abfällen übersät. Im Al-Schifa-Krankenhaus seien noch 25 Mitarbeiter und 291 Patienten, darunter 32 Babys in kritischem Zustand, so die WHO. Eine Evakuierung sei in Planung.

Bericht: Vereinbarung für Feuerpause – USA dementieren

3.02 Uhr: Israel und die Terrorgruppe Hamas haben sich angeblich auf eine Feuerpause geeinigt. Die USA sollen die vorläufige Vereinbarung vermittelt haben, berichtet die "Washington Post". Die Feuerpause soll fünf Tage lang dauern und in den nächsten Tagen beginnen. Im Gegenzug wolle die Hamas Dutzende Geiseln freilassen. Es soll ein sechs Seiten umfassendes Dokument ausgehandelt worden sein, in dem von 50 Geiseln die Rede sei, die freikommen sollen – jeweils in Gruppen alle 24 Stunden. Eine offizielle Bestätigung sowohl von der israelischen Regierung als auch von der Hamas liegen noch nicht vor.

Aus dem Weißen Haus kam allerdings ein Dementi. "Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran, eine Einigung zu erzielen", erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Adrienne Watson, auf X (vormals Twitter).

Am Samstagabend hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu "eine Menge falscher Berichte" über bevorstehende Vereinbarungen zur Freilassung zurückgewiesen und betont, dass es "im Moment keine Vereinbarung" gebe. Er sagte, dass die israelische Öffentlichkeit auf dem Laufenden gehalten werde, wenn sich eine Einigung abzeichne.

WHO will Patienten aus Schifa-Krankenhaus retten

1.45 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet mit Hochdruck an einem Plan zur Rettung der verbliebenen Patientinnen und Patienten aus dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in der Nacht zum Sonntag auf dem Kurznachrichtenportal X (vormals Twitter). Mitarbeiter hätten das Krankenhaus am Samstag aufgesucht und eine desolate Lage vorgefunden. Es gebe dort kein Wasser, keinen Strom und keine Nahrungsmittel mehr und kaum noch Vorräte für die medizinische Versorgung.

"Angesichts dieser erbärmlichen Situation und des Zustands vieler Patienten, darunter Babys, bat das Personal um Unterstützung bei der Evakuierung von todkranken Patienten, die dort nicht mehr versorgt werden können", schrieb er.

Biden: Gaza und Westjordanland sollen vereinigt werden

23.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden setzt sich für eine politische Wiedervereinigung des Gazastreifens und des Westjordanlands unter der Palästinensischen Autonomiebehörde ein. Nach dem Krieg Israels und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sollten beide Gebiete von dieser Behörde regiert werden, schrieb Biden in einem am Samstag veröffentlichten Meinungsbeitrag für die "Washington Post". "Gaza und das Westjordanland sollten unter einer einzigen Regierungsstruktur wiedervereinigt werden, letztlich unter einer wiederbelebten Palästinensischen Autonomiebehörde."

Biden verlangte zudem eine Ende "extremistischer" Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland. Seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und den israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen sind israelische Siedler im Westjordanland verstärkt gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert sich skeptisch zur Forderung von US-Präsident Joe Biden, der Gazastreifen solle mittelfristig der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstellt werden. "Ich denke, dass die Palästinensische Autonomiebehörde in ihrer jetzigen Form nicht in der Lage ist, die Verantwortung für Gaza zu übernehmen", sagt Netanjahu in Tel Aviv.

Abbas fordert sofortiges Ende des Kriegs

23.20 Uhr: Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat am Samstagabend zu einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen aufgerufen. In einer Fernsehansprache forderte Abbas den US-Präsidenten Joe Biden dazu auf, "zu intervenieren und diese Aggression sofort zu stoppen". Er fragte: "Worauf warten die USA angesichts des fortwährenden Völkermords an unserem Volk in Gaza?" Abbas forderte Biden außerdem dazu auf, sich für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den blockierten Küstenstreifen einzusetzen.

Die Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemäßigtere Fatah von Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Israel hatte das Gebiet 2005 geräumt und mehr als 20 israelische Siedlungen dort evakuiert. Seit der Machtübernahme der Terrororganisation Hamas gab es de facto zwei getrennte Regierungen - eine in Gaza und eine in Ramallah. Seit Beginn des Bruderkriegs zwischen den beiden rivalisierenden Palästinenserorganisationen gab es auch keine neuen Parlaments- oder Präsidentenwahlen mehr.

Marsch für Geiseln in Hamas-Gewalt erreicht Netanjahus Amtssitz

21.30 Uhr: Zehntausende Teilnehmer eines Protestmarsches für die Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas haben am Samstag Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten dort vor dem Amtssitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Marsch hatte am Dienstag in der rund 70 Kilometer entfernten Küstenmetropole Tel Aviv begonnen. Die Demonstranten hatten Netanjahu zuvor zu einem Treffen aufgefordert.

Bei der Demonstration trugen sie blau-weiße israelische Flaggen und gelbe Luftballons bei sich als Zeichen der Solidarität mit den Geiseln. Viele hielten zudem Schilder mit Bildern der Entführten in die Höhe und forderten von der Regierung einen sofortigen Deal zur Freilassung der Geiseln, die seit sechs Wochen im Gazastreifen festgehalten werden. "Jetzt, jetzt, jetzt", skandierten sie immer wieder. "Humanitäre Hilfe nur im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln", stand auf einem Banner.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Vier wurden später freigelassen und eine befreit. Zudem wurden in Gaza die Leichen zweier israelischer Frauen von israelischen Soldaten geborgen. Wie viele von den anderen noch am Leben sind, ist unklar. t-online konnte mit Angehörigen einiger Geiseln sprechen. Mehr dazu lesen Sie hier.

UN-Organisation: Tote bei Angriff auf Schule in Nord-Gaza

18.28 Uhr: Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) hat nach eigenen Angaben Bilder von einem Angriff auf eine UNRWA-Schule im Norden des Gazastreifens erhalten. Zahlreiche Menschen seien getötet oder verletzt worden, erklärt UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini auf der Plattform X, ehemals Twitter.

Die Fotos und Filmaufnahmen seien entsetzlich. "Diese Angriffe können nicht zur Normalität werden, sie müssen aufhören." Eine humanitäre Waffenruhe dürfe nicht länger aufgeschoben werden. Vom israelischen Militär gibt es zunächst keine Stellungnahme. Vertreter der von der Terrororganisation Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen sind vorerst nicht zu erreichen.

Scholz plädiert in Gespräch mit Netanjahu für Feuerpausen

17.20 Uhr: Kanzler Olaf Scholz hat sich nach Angaben der Bundesregierung in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für Feuerpausen im Gaza-Krieg eingesetzt. "Der Bundeskanzler betonte die dringende Notwendigkeit, die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen zu verbessern", teilt die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin mit. "Humanitäre Feuerpausen könnten zu einer wesentlichen Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung beitragen."

Scholz habe die volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel erneuert und unterstrichen, dass Deutschland unverbrüchlich an der Seite Israels stehe, so Hoffmann. Netanjahu habe die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen erläutert, die weiterhin von der Hamas konterkariert würden. Die beiden Politiker hätten auch über die Bemühungen gesprochen, die Geiseln der Hamas so schnell wie möglich zu befreien, insbesondere Kinder, Alte, Kranke und Frauen. Scholz habe Netanjahu zudem von seinen Bemühungen berichtet, ein regionales Ausgreifen des Konflikts zu vermeiden.

Erneut Beschuss an der Grenze zwischen Libanon und Israel

17.16 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Israelische Artillerie greift "Terrorziele" im Libanon an, wie das Militär mitteilt. Zuvor seien 25 Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel registriert worden, heißt es. Berichte über Verletzte im Norden Israels gibt es zunächst nicht. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon teilt mit, sie habe auf israelische Truppen und weitere Stellungen des Militärs gezielt.

Die staatliche Nachrichtenagentur im Libanon berichtet, dass bei einem israelischen Angriff am frühen Samstagmorgen eine Aluminiumfabrik nahe der Stadt Nabatieh getroffen wurde. Die Fabrik sei völlig niedergebrannt. Verletzte gebe es nicht. Augenzeugen zufolge hindert die Hisbollah Journalisten und andere Personen daran, sich dem Gebiet zu nähern. Mehr zu der Hisbollah und ihren Absichten lesen Sie hier.

Tanklaster mit fast 130.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

14.32 Uhr: Einen Tag nach der Zusage Israels, für humanitäre Zwecke täglich die Einfuhr einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen zu erlauben, sind nach Angaben von Helfern mit Diesel befüllte Tankwagen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, sagt der Deutschen Presse-Agentur, dass drei mit rund 129.000 Litern Diesel beladene Lastwagen eingetroffen seien. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) erklärt, für humanitäre Einsätze sei viel mehr nötig als die Menge, die angekommen sei.

Nach UNRWA-Angaben erlaubten die Israelis nur die Einfuhr von rund 120.000 Litern aus Ägypten in das abgeriegelte Küstengebiet, also etwas weniger, als vom Roten Halbmond angegeben. Wieso die Mengenangaben etwas unterschiedlich ausfielen, ließ sich zunächst nicht abschließend klären. UNRWA erklärt, die aktuelle Lieferung "ist viel zu wenig, um den Bedarf der Entsalzungsanlagen, Kläranlagen, Krankenhäuser, Wasserpumpen in Unterkünften, Lastern für Hilfsgüter, Krankenwagen, Bäckereien und für das Kommunikationsnetzwerk ohne Unterbrechung zu decken".

Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200.000 Liter nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke in den Gazastreifen genehmigt.

Scholz kritisiert Siedlergewalt im Westjordanland

11.52 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert die israelische Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland. "Wir wollen keine neuen Siedlungen in der Westbank, keine Gewalt von Siedlern gegen die Palästinenser in der Westbank", sagt der SPD-Politiker im brandenburgischen Nuthetal in einem Bürgerdialog in seinem Wahlkreis. Die Perspektive für Israelis und Palästinenser müsse die Zweistaatenlösung bleiben. "Wenn einige in der israelischen Politik davon Abstand nehmen, unterstützen wir das nicht", betont Scholz. "Es muss diese Perspektive geben." Dies sei auch im ureigensten Interesse Israels.

Ärzte ohne Grenzen: Mitarbeiter sitzen bei Schifa-Klinik in Gaza fest

11.32 Uhr: Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen und deren Angehörige sind nach Angaben der Hilfsorganisation in der Nähe des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen eingeschlossen. Insgesamt gehe es um 137 Menschen, darunter 65 Kinder, denen es wegen der anhaltenden heftigen Kämpfe in der Stadt Gaza nicht möglich sei, das Gebiet sicher zu verlassen, erklärte die Organisation am Samstag. Bisherige Versuche, die Mitarbeiter und deren Familien zu evakuieren, seien gescheitert.

Es brauche dringend einen Waffenstillstand, um Tausende festsitzende Zivilisten sicher evakuieren zu können, forderte Ärzte ohne Grenzen. Die Mitarbeiter in Gaza hörten "die ständigen Geräusche von Schüssen, Granaten und Drohnen", sagte Ann Taylor, Leiterin des Einsatzes von Ärzte ohne Grenzen in den palästinensischen Gebieten. Die Evakuierungsroute in den südlichen Gazastreifen sei nach wie vor unsicher. "Sie sind verängstigt, die Lebensmittel sind ihnen schon vor einigen Tagen ausgegangen, und die Kinder sind durch das Trinken von Salzwasser krank geworden. Sie müssen jetzt evakuiert werden", sagte Taylor.

Israels Armee: Evakuierung des Schifa-Krankenhauses wird ausgeweitet

11.05 Uhr: Das israelische Militär will einen Einsatz zur Evakuierung der größten Klinik im Gazastreifen nach eigenen Angaben ausweiten. Dies geschehe auf Wunsch des Direktors des Schifa-Krankenhauses in Gaza, teilte das Militär am Samstag mit. Die Armee betonte gleichzeitig, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Zuvor hatte es Berichte gegeben, Israel habe angeordnet, das Krankenhaus binnen einer Stunde zu räumen.

Es gehe darum, weiteren Menschen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, zu ermöglichen, "dies über den sicheren Weg zu tun". Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass Menschen das Gelände der Klinik verließen.

Das Militär bot nach eigenen Angaben an, auch die Evakuierung von Patienten zu ermöglichen. Medizinisches Personal werde im Krankenhaus bleiben, um sich um Patienten zu kümmern, die die Klinik nicht verlassen könnten, hieß es weiter. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Israel fordert: Al-Schifa-Krankenhauses binnen einer Stunde räumen

8.03 Uhr: Israelische Soldaten haben während eines Einsatzes im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen über einen Lautsprecher die Evakuierung der Einrichtung "binnen einer Stunde" angeordnet.

Der Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija wurde angewiesen, "die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal" sicherzustellen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag von vor Ort berichtete. Laut UNO befinden sich derzeit rund 2.300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus in Gaza-Stadt.

Laut einem vom arabischen Nachrichtensender "Al Jazeera" zitierten Arzt sei eine solche Evakuierung "unmöglich", da die Anlage Tausende von Menschen beherberge, viele davon in kritischem Zustand. Zu den Patienten gehören einem "Al Jazeera"-Reporter zufolge auch "mindestens 35 Frühgeborene, die aufgrund von Sauerstoff- und Strommangel bereits seit acht Tagen außerhalb ihrer Brutkästen" seien.

WHO-Chef: Israels Angriffe im Gazastreifen zunehmend ungerechtfertigt

6.34 Uhr: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die anhaltenden Angriffe Israels im Gazastreifen scharf kritisiert. Er verurteilte die Terrorangriffe auf Israel am 7. Oktober als völlig ungerechtfertigt. Aber das gelte auch für das, was darauf gefolgt sei: "Das Ausmaß der israelischen Reaktion scheint zunehmend ungerechtfertigt zu sein", sagte Tedros am Freitag in einer Videoansprache an die UN-Generalversammlung in New York unter Verweis auf die hohen Toten- und Verletztenzahlen im Gazastreifen. Nach Angaben der dortigen Behörden kamen mehr als 11.500 Menschen um. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Tedros stellte den Sinn der Vereinten Nationen infrage, wenn die Mitgliedsländer nicht in der Lage seien, das Blutvergießen zu stoppen. "Wofür sind die Vereinten Nationen dann da?", fragte er. Tedros verlangte wie die Spitzen aller anderen UN-Organisationen eine humanitäre Feuerpause. "Wir sind Zeugen einer Zerstörung von Leben und Eigentum in entsetzlichem Ausmaß. Aber wir sind auch Zeugen der Zerstörung des menschlichen Anstands, des auf Regeln basierenden Systems und des Vertrauens zwischen Ländern."

26 Tote bei israelischem Bombardement von Chan Junis

04.25 Uhr: Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldet, dass 26 Palästinenser, die Mehrheit Kinder, bei einem Bombardement der Stadt Chan Junis durch Israel getötet worden sein sollen. Unabhängig überprüfen lässt sich diese Zahl nicht. Die israelischen Streitkräfte hatten die Einwohner der Stadt im Süden des Gazastreifens und die aus dem umkämpften Norden dorthin geflüchteten Palästinenser zuvor aufgefordert, Chan Junis in Richtung Westen zu verlassen.

Hamas: Sind auf langen Krieg vorbereitet

3.20 Uhr: Hamas ist auf eine lange währende Auseinandersetzung mit Israel vorbereitet. Dies sagt ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas in einer Videoerklärung. "Wir haben uns auf eine lange und anhaltende Verteidigung aus allen Richtungen vorbereitet. Je länger die Besatzungstruppen im Gazastreifen bleiben, desto größer sind ihre ständigen Verluste", sagte Abu Ubaida.

Angeblich Waffen in Kindergarten gefunden

3.10 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in einem Kindergarten und einer Grundschule im Gazastreifen Waffen und Munition gefunden. Bei dem Einsatz im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens seien Panzerbüchsen, Mörsergranaten und andere Waffen sichergestellt worden, teilte das Militär am Samstag auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter, mit. "In Kindergärten sollten Spielsachen aufbewahrt werden, keine tödlichen Waffen", hieß es in der Mitteilung. In einem Video war ein Stapel Mörsergranaten zu sehen, auf einem Foto mehrere Panzerbüchsen, Sturmgewehre, Munition und Handgranaten.

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Israel warnt Bewohner von Chan Junis

2.10 Uhr: Israel warnt die Palästinenser in der südlichen Stadt Chan Junis erneut, die Stadt zu verlassen und sich in Richtung Westen in Sicherheit zu bringen. Dort seien sie auch näher an Verteilungszentren für humanitäre Hilfe. "Wir fordern die Menschen auf zu gehen. Ich weiß, dass es für viele von ihnen nicht leicht ist, aber wir wollen nicht, dass Zivilisten ins Kreuzfeuer geraten", sagte Mark Regev, ein Berater des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, im US-Fernsehsender MSNBC. Die israelischen Streitkräfte müssten in die Stadt eindringen, um Hamas-Kämpfer aus unterirdischen Tunneln und Bunkern zu vertreiben. Chan Junis im Süden des Gazastreifens hat mehr als 400.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen sind zudem Hunderttausende Palästinenser aus dem umkämpften Norden in den Süden geflohen.

Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldet 26 Palästinenser, die Mehrheit Kinder, seien bei einem Bombardement der Stadt Chan Junis durch Israel getötet worden.

Umfrage: Große Unterstützung für die Hamas-Attacken

0.05 Uhr: Die Bewohner des Gazastreifen und der West-Bank sollen laut einer Umfrage mehrheitlich die Attacken der Hamas unterstützen. Auf die Frage: "Wie sehr unterstützen Sie die Militäroperation des palästinensischen Widerstands, geführt von Hamas am 7. Oktober" antworteten nach Angaben von Instituts "Arab World for Research and Development" (AWRAD) 59,3 Prozent der Befragten mit "sehr große Unterstützung". Nur 12,7 Prozent zeigen sich demnach nicht mit den Angriffen einverstanden.

Fast 98 Prozent sagten der Umfrage zufolge, sie fühlten sich seit der Attacke "stolzer in ihrer Identität als Palästinenser". Außerdem fanden 48,2 Prozent der Teilnehmer die Rolle der Hamas "positiv", weitere 27,8 Prozent "etwas positiv". Allerdings war die Zahl der Befragten mit 668 Personen recht gering. Die Befragung fand zwischen dem 30. Oktober und dem 7. November statt. Die Fehlerquote wird mit +/- 4 Prozentpunkten angegeben. Bei einer Umfrage des US-Thinktanks "Washington Institute for Near East Policy" im Juli hatten rund 20 Prozent der Bewohner in Gaza ein "positives Bild" von der Hamas. 37 Prozent eine "eher positive" Meinung. Ein Viertel sah die Terrorgruppe "eher negativ".

Kommunikation wieder hergestellt

22.25 Uhr: Die Kommunikationsnetze im Gazastreifen sind nach Angaben des Anbieters am Freitagabend in einigen Gebieten des Küstengebiets wiederhergestellt worden. Grund dafür sei, dass das UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) eine begrenzte Menge Treibstoff für den Betrieb der Hauptgeneratoren des Unternehmens bereitgestellt habe, teilte Paltel mit. Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen hatte am Abend zuvor den Zusammenbruch seiner Netze gemeldet.

Berichte: Totenzahl nach Hamas-Massaker auf Festival steigt

20.35 Uhr: Nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet ist Berichten zufolge die Zahl der Todesopfer auf einem Festival auf 364 gestiegen. Dies habe eine polizeiliche Untersuchung ergeben, meldeten israelische Medien am Freitagabend. Zuvor war die Zahl mit 270 angegeben worden. Dem Bericht zufolge soll die Islamistenorganisation aus dem Gazastreifen vor ihren Terrorangriffen nichts von dem Festival gewusst haben.

Bei dem Blutbad auf dem Event in der Negev-Wüste wurde auch die Deutsche Shani Louk getötet. Ein Überlebender des Massakers berichtete davon, wie Terroristen Autos anzündeten und Menschen darin dann lebendig verbrannten.

IDF: Werden überall gegen Hamas vorgehen

20.04 Uhr: Israel will nicht nur im Norden des Gazastreifens gegen die Hamas vorgehen. "Wir sind entschlossen, unsere Operation fortzusetzen. Das wird überall geschehen, wo die Hamas existiert, einschließlich des Südens des Gazastreifens", sagt ein Militärsprecher. Zeit, Ort und Umstände würden nach militärischen Gesichtspunkten ausgewählt.

Weiteres Geisel-Video veröffentlich: Mann soll tot sein

19.31 Uhr: Die Terrororganisation Hamas hat am Freitag ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Der darin zu sehende Mann soll nach Darstellung des bewaffneten Arms der Islamistenorganisation inzwischen tot sein. Die Echtheit des Videos, das im Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden veröffentlicht wurde, konnte zunächst nicht überprüft werden.

Zu Beginn des Clips sagt der alte Mann, der nach Darstellung der Hamas chronisch krank war und zeitweise auf einer Intensivstation behandelt wurde, er fühle sich nicht gut. Das Video soll ihn zunächst in einer Klinik zeigen. Später zeigt das Video einen Mann mit geschlossenen Augen und geöffnetem Mund in ein Leichentuch gehüllt. Dabei handelt es sich mutmaßlich um dieselbe Person.

Nach Darstellung der Hamas starb der Mann in Folge von Panikattacken wegen der israelischen Bombardements. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israelischen Medien zufolge ist der Mann 86 Jahre alt und war wegen nicht näher genannter Probleme in medizinischer Behandlung.

Hamas: 12.000 tote Palästinenser durch israelische Angriffe

19.03 Uhr: Nach Angaben der Hamas sind seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mindestens 12.000 Palästinenser getötet worden. Darunter seien 5.000 Kinder.

Neues Kriegsziel – Islamischer Dschihad soll zerschlagen werden

18.40 Uhr: Der Krieg im Gazastreifen hat nach israelischen Angaben auch die Zerschlagung des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) zum Ziel. Israel werde den Krieg nicht beenden, bevor die militärische und politische Führung dieser Terrororganisationen ausgeschaltet sei – so wie auch der islamistischen Hamas, sagte der israelische Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Freitag. Seinen Angaben nach wurden bislang Tausende mutmaßliche Terroristen getötet, darunter auch Mitglieder der Hamas-Führung.

Der PIJ war am 7. Oktober auch an dem Massaker in israelischen Grenzorten und einem Musikfestival beteiligt. In der vergangenen Woche veröffentlichte der Islamische Dschihad ein Video zweier israelischer Geiseln. Der PIJ gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten. Ihre Mitglieder feuern auch immer wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab.

Die Organisation gilt allerdings als weniger schlagkräftig als die Hamas. Beide werden von der EU und den USA als Terrororganisationen eingestuft. Die Gruppierung ist auch im Westjordanland aktiv. Nach Informationen der israelischen Armee wird der Islamische Dschihad vom Iran finanziert.

Mehr als 70 Verletzte aus Gazastreifen evakuiert

18.14 Uhr: Mehrere Dutzend verletzte Menschen aus dem Gazastreifen sind am Freitag nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds (ERC) in Ägypten angekommen. 73 verletzte Palästinenser hätten das abgeriegelte Küstengebiet über den Grenzübergang Rafah verlassen, sagte der ERC-Leiter im Nord-Sinai, Khaled Zayed, der Deutschen Presse-Agentur. Gemeinsam mit Begleitpersonen seien sie in Krankenhäuser im Nord-Sinai gebracht worden.

Zusätzlich sei am Freitag eine Gruppe Kinder aus dem Gazastreifen ausgereist, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) medizinisch behandelt werden soll. Sie würden für die Weiterreise in die VAE vorbereitet, hieß es vom ERC. Das Emirat hatte angeboten, bis zu 1.000 Kinder aus dem Gazastreifen zur medizinischen Behandlung aufzunehmen. Wie viele am Freitag ausreisen konnten, blieb unklar.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es außerdem, dass in der grenznahen Stadt Al-Arisch Krankenwagen für den Transport von 35 Frühgeborenen aus dem Gazastreifen vorbereitet würden. Auch sie sollten in Krankenhäuser in Nord-Sinai gebracht werden.

Armee-Sprecher: "Augenmerk auf den Untergrund"

16.54 Uhr: Aus Sicht Israels läuft im Krieg gegen die terroristische Hamas im Gazastreifen alles nach Plan. "Wir sind kurz davor, das militärische System im nördlichen Gazastreifen zu zerschlagen. Es bleibt zwar noch einiges zu tun, aber wir sind auf dem besten Weg", sagt Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Truppenbesuch in dem etwa 40 Kilometer langen Küstenstreifen – und kündigt an, "immer mehr Regionen ins Visier" zu nehmen.

Die Terrororganisation Hamas habe im Norden des Gazastreifens größtenteils über der Erde die Kontrolle verloren, "aber bis zur Eliminierung der gesamten militärischen Kapazität" sei es noch ein langer Weg, sagt Harel Chorev, Nahostexperte an der Universität Tel Aviv. Ein entscheidender Faktor sei das weitreichende Tunnelsystem der Hamas.

Tausende Kämpfer könnten sich in dem verzweigten Tunnelnetz verschanzt haben. Es wird auf rund 500 Kilometer Länge geschätzt. Mehr als 300 Tunnelschächte sowie verschiedene unterirdische Standorte sollen vom Militär bereits zerstört worden sein. "Unser besonderes Augenmerk gilt dem, was sich im Untergrund befindet", sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstag.

Experten rechnen allerdings nicht mit unmittelbaren Kämpfen in den Tunneln, stattdessen gehen sie von einer Verlagerung der Kampfhandlungen in den Süden Gazas aus. "Israel will nicht, dass es sich die Hamas im Süden zu bequem macht", sagt Militärhistoriker Danny Orbach von der Hebräischen Universität in Jerusalem. Generell sei nicht mit einem baldigen Ende des Kriegs zu rechnen. "Die Intensität wird sich verändern, die Kämpfe könnten aber noch Monate dauern." Wohin sie sich verlagerten, bleibe abzuwarten.

Verwirrung um weitere Hilfslieferungen in den Gazastreifen

14.23 Uhr: Bei der Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gibt es widersprüchliche Angaben. Nach israelischer Darstellung haben 144 Lastwagen die Genehmigung für die Fahrt aus Ägypten in den Gazastreifen. Nach Aussage des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) kommt jedoch aktuell keine Hilfe an. Die Organisation habe ihren Betrieb mangels Treibstoff und wegen des Zusammenbruchs der Kommunikationsnetze einstellen müssen, sagt das Hilfswerk. Das UN-Nothilfebüro Ocha erklärt, am Mittwoch und Donnerstag seien keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangt.

Die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde hatte am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mitgeteilt, 144 Lastwagen hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht.

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Die widersprüchlichen Angaben der beteiligten Parteien ließen sich zunächst über Nachfragen bei Cogat, OCHA in Genf und bei den ägyptischen Behörden nicht abschließend auflösen. Möglicherweise sind die 144 Laster in den Transitbereich des Grenzübergangs eingefahren und befinden sich damit im Niemandsland zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

Bericht: Israel erlaubt wohl Einfuhr von Diesel nach Gaza

13.29 Uhr: Israels Kriegskabinett gibt nach Angaben eines Regierungsvertreters grünes Licht für die Einfuhr von täglich zwei Lkw-Ladungen Treibstoff in den Gazastreifen. Damit solle dazu beigetragen werden, den Bedarf der UN-Hilfsorganisationen zu decken. Die Entscheidung zur Erteilung der Genehmigungen sei auf Bitten der US-Regierung erfolgt.

Die UN-Hilfslieferungen in den Gazastreifen waren zuvor abermals ausgesetzt worden. Als Grund wurden die Treibstoffknappheit und der Zusammenbruch der Kommunikationsmöglichkeiten über Handy, Telefon und Internet genannt. Die Lkw-Lieferungen ließen sich so nicht koordinieren, hieß es.

UN: Noch 800.000 Menschen im nördlichen Gazastreifen

12.51 Uhr: Im nördlichen Teil des Gazastreifens sollen sich fast sechs Wochen nach Kriegsbeginn immer noch rund 800.000 Menschen aufhalten. Das berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf die palästinensische Statistikbehörde (PCBS) im Westjordanland am Freitag. Auf welcher Erhebung diese Schätzung beruhte – inmitten von Kriegschaos und angesichts der Präsenz des israelischen Militärs im Norden des abgeriegelten Küstengebiets – blieb teils unklar. Die Behörde sprach davon, sich bei der Schätzung unter anderem auf Daten der Telekommunikationsunternehmen zu stützen.

Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen nicht. Die Angaben würden bedeuten, dass nur ein Drittel der Bevölkerung, die dort vor dem 7. Oktober lebte, das Gebiet verlassen hat, also rund 400.000 Menschen.

Insgesamt sind nach UN-Angaben rund 1,6 der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen wegen der israelischen Angriffe auf der Flucht. Tausende Wohnhäuser sind zerstört worden. Die Menschen haben Zuflucht in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen des Palästinenserhilfswerks UNRWA gefunden, sowohl im Norden als auch im Süden des Gazastreifens. UNRWA beherbergt nach eigenen Angaben 813.000 Vertriebene.

Israels Sicherheitsrat diskutiert über Gesetzesentwurf zur Todesstrafe

11.02 Uhr: Der israelische Nationale Sicherheitsrat will über mögliche diplomatische Folgen bei Einführung der Todesstrafe für Terroristen beraten. Dabei soll insbesondere ein Gesetzesentwurf des israelischen Ministers für nationale Sicherheit, Itama Ben Gvir, diskutiert werden, der bereits im März dieses Jahres in einer Vorabstimmung vom Knesset gebilligt wurde. Darüber berichtet die israelische Zeitung "Haaretz".

Itama Ben Gvir gilt als Rechtsradikaler und ist Teil der rechtsradikalen Partei "Jüdische Stärke". Laut seinem Gesetzesentwurf sollen Gerichte verpflichtet werden, die Todesstrafe gegen jeden zu verhängen, der wegen der Tötung eines israelischen Staatsbürgers in einer nationalistischen Tat verurteilt wird. Das potenzielle Gesetz zielt besonders auf arabische Terroristen ab.

Grundsätzlich ist die Todesstrafe in Israel verboten. Nur in Ausnahmefällen – zu Kriegszeiten, in Fällen von Genozid oder bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder gegen das jüdische Volk – ist die Todesstrafe zugelassen.

Israels Generalstabschef kündigt Ausweitung der Einsätze in Gaza an

10.50 Uhr: Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat eine Ausweitung der Einsätze im Gazastreifen angekündigt. "Wir sind kurz davor, das militärische System im nördlichen Gazastreifen zu zerschlagen (...) wir werden in anderen Gebieten weitermachen", sagte Halevi laut Mitteilung am Freitag bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen.

"Es bleibt zwar noch einiges zu tun, aber wir sind auf dem besten Weg." Kommandeure der islamistischen Hamas müssten "systematisch" ausgeschaltet und Infrastruktur zerstört werden. Dazu würden "immer mehr Regionen ins Visier" genommen.

Bislang konzentrierten sich Israels Bodentruppen in den vergangenen Wochen auf den nördlichen Teil des Gazastreifens. Experten gehen aber von einer möglichen Ausweitung der Einsätze auch im Süden aus. Dort kommt es bereits immer wieder zu Luftangriffen.

Militante Palästinenser kommen bei israelischem Militäreinsatz ums Leben

10.45 Uhr: Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind mehrere militante Palästinenser getötet worden. Drei Menschen seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit.

15 weitere seien bei dem mehrstündigen Militäreinsatz verletzt worden. Bei den Toten handelt es sich palästinensischen Berichten zufolge um Mitglieder der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen. Israels Militär wiederum sprach von "mindestens fünf getöteten Terroristen".

Eine bewaffnete "Terrorzelle" sei bei dem Einsatz aus der Luft angegriffen worden, teilte die Armee mit. Zudem sei auf Angreifer geschossen worden, die Sprengsätze geworfen sowie auf die Soldaten geschossen hätten, hieß es. Acht Verdächtige seien festgenommen sowie Waffen und Munition beschlagnahmt worden, hieß es weiter.

Israels Militär: Soldat und drei Attentäter bei Anschlag getötet

10.40 Uhr: Bei einem Anschlag an einer israelischen Militärsperre südlich von Jerusalem sind nach Militärangaben am Donnerstag ein Soldat und drei Angreifer getötet worden. Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte damit am Donnerstagabend vorhergehende Informationen von Polizei und israelischen Medien, die sich auf den Rettungsdienst beriefen. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu dem Anschlag.

Die Angreifer hatten an dem Checkpoint des Militärs das Feuer eröffnet. Hagari zufolge hatten die Attentäter aus Hebron im Westjordanland Pläne, einen größeren Anschlag zu verüben. Medienberichten zufolge wollten sie nach Jerusalem gelangen.

Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen verschärfte sich auch die Lage im Westjordanland. Seit Jahresbeginn kamen den Behörden zufolge über 380 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben. Es ist Menschenrechtlern zufolge die höchste Zahl seit mehr als 15 Jahren.

Israels Militär: Wasser und Essen für Schifa-Klinik angeliefert

8.11 Uhr: Israels Militär hat dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen nach eigenen Angaben mehr als 4.000 Liter Trinkwasser und 1.500 Essensrationen geliefert. Das teilte das Militär am Freitag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Fotos zeigten einen Lastwagen mit Wasserflaschen und das Abladen einer Palette durch einen Gabelstapler. Die Informationen des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

Israels Militär hatte am frühen Mittwochmorgen berichtet, Soldaten seien in das größte Krankenhaus in der Stadt Gaza eingedrungen. Der Einsatz schien am Freitag weiter anzudauern, ungeachtet internationaler Proteste gegen den Militäreinsatz in einem Krankenhaus. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, die Klinik als Terrorstützpunkt zu missbrauchen.

Israel: Zweite tote Geisel nahe Schifa-Klinik gefunden

7.55 Uhr: Israels Militär hat in der Nähe des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen nach eigenen Angaben eine weitere Leiche einer Hamas-Geisel geborgen. Die Leiche der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen im Grenzgebiet entführten jungen Soldatin sei in einem Gebäude nahe dem größten Krankenhaus in der Stadt Gaza gefunden worden, erklärte ein Militärsprecher am Freitag auf der Plattform X, vormals Twitter.

Noa Marcianos Leiche sei am Donnerstagabend von Experten in Israel identifiziert worden. Eine Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt. Das Militär hatte bereits am Donnerstag in einem Nachbargebäude des Krankenhauses die Leiche einer 65-jährigen Geisel entdeckt.

Israels Armee hatte den Tod der 19-jährigen Soldatin Marciano bereits am Dienstag vermeldet. Zu dem Zeitpunkt war unklar geblieben, woher das Militär die Information über den Tod der Frau hatte und ob ihre Leiche in der Obhut der Armee war. Es war das erste Mal, dass Israel einen zuvor von der Hamas behaupteten Todesfall unter den Geiseln bestätigte.

Weitere Hilfslieferungen im Gazastreifen angekommen

4.20 Uhr: Im Gazastreifen sind weitere 144 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten unter anderem Essen, Wasser und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, wie die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte. Die Vereinten Nationen betonen immer wieder, dass die Lieferungen angesichts der dramatischen humanitären Lage in Gaza bei Weitem nicht reichen. Laut UN werden täglich 100 Lastwagenladungen benötigt, um die 2,2 Millionen Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Vor Kriegsbeginn kamen dem UN-Nothilfebüro OCHA zufolge im Durchschnitt unter der Woche täglich 500 Lkw in den Gazastreifen.

Immer mehr Tote: Netanjahu macht Eingeständnis

3 Uhr: Die israelischen Streitkräfte versuchen nach Angaben der Regierung, den Militäreinsatz im Gazastreifen mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden. "Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsender CBS. "Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie. Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen, während die Hamas alles tut, um sie dort festzuhalten." Bei den Kämpfen kamen nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 11.000 Menschen ums Leben. International wächst angesichts der zivilen Opfer die Kritik am Vorgehen der israelischen Streitkräfte. Das israelische Militär wirft der Hamas wiederum vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu starten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

Iran droht Israel – will aber nicht eingreifen

2.50 Uhr: Der Iran werde nicht zulassen, dass Israel die Hamas im Gazastreifen besiegt. Das schreibt der Chef der iranischen Quds-Einheit in einer Botschaft an den Kommandeur des militärischen Flügels der Hamas. Darüber berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRNA. General Esmail Ghaani sagt jedoch nicht, dass Teheran sich dem Kampf der Hamas anschließen werde.

Bericht: USA und Verbündete arbeiten an internationaler Lösung

2.43 Uhr: Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen diplomatische Kreise in den USA und Europa den Einsatz von UN-Truppen im Gazastreifen erwägen. Diese könnten nach Ende der Kriegshandlungen einen Waffenstillstand überwachen. Israel besteht aber derzeit darauf, dass seine Truppen in Zukunft ungehindert das Gebiet betreten dürfen. Lesen Sie hier mehr zu einer möglichen UN-Friedensmission in Gaza.

Blinken: Israel soll Siedlergewalt im Westjordanland bekämpfen

1.21 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat von Israel Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt durch Siedler gegenüber Palästinensern im Westjordanland gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen Oppositionsführer Benny Gantz betonte Blinken nach Angaben von Außenministeriumssprecher Matthew Miller "die dringende Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Entschärfung der Spannungen im Westjordanland - insbesondere durch die Bekämpfung der zunehmenden Gewalt durch extremistische Siedler". Gantz gehört dem nach dem Großangriff der Hamas gegründeten dreiköpfigen Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an.

Israel: Kurz vor Hamas-Zerstörung im Norden

0.20 Uhr: Nach Angaben des israelischen Militärs ist Israel kurz davor, das militärische System der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas im nördlichen Gazastreifen zu zerstören. Israel hat Flugblätter verteilt, in denen die Zivilbevölkerung aufgefordert wurde, nun auch vier Städte im südlichen Gazastreifen zu verlassen.

Tote nach Schießerei im Westjordanland

23.55 Uhr: Bei einer Schießerei an einer Kontrollstelle im Westjordanland sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte vier Menschen getötet worden. Israelische Soldaten und Polizisten hätten drei mutmaßliche Terroristen der islamistischen Hamas aus Hebron an dem Checkpoint nahe Jerusalem erschossen, teilte das Militär am Donnerstagabend mit. Die Angreifer hätten einen Angriff auf die israelischen Truppen geplant. Bei der Schießerei kam auch ein israelischer Soldat ums Leben.

Pentagon: Mindestens 58 Angriffe auf US-Truppen im Irak und in Syrien

22.40 Uhr: Proiranische Milizen haben nach Angaben des Pentagons seit Mitte Oktober 58 Angriffe auf US-Militärstützpunkte verübt, davon 27 im Irak und 31 in Syrien. Die Angriffe mit Drohnen und Raketen seit dem 17. Oktober seien aber "erfolglos" gewesen, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Donnerstag. "Sie haben keine nennenswerten Schäden an der Infrastruktur verursacht, und sie haben keinen unserer Soldaten schwerwiegend verletzt."

Die USA hatten zuletzt mit Angriffen auf Ziele im Osten Syriens auf die Attacken reagiert. Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begonnen hatte, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt.

Mit Blick auf Israels Militäreinsatz in der größten Klinik des Gazastreifens sagte Singh: "Das Schifa-Krankenhaus ist eines von vielen Krankenhäusern in Gaza, das die Hamas benutzt, um von dort aus zu operieren." Man wisse, dass die Islamisten auch andere Krankenhäuser in der Region nutzen würden.

Netanjahu äußert sich zu Al-Schifa-Krankenhaus

22.10 Uhr: Der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert sich zu dem Einsatz des israelischen Militärs im Al-Schifa-Krankenhaus. Die Möglichkeit, die Geiseln zu finden, "war einer der Gründe, warum wir das Al-Schifa-Krankenhaus betreten haben", sagte Netanjahu dem Sender CBS News. "Aber wenn doch, wurden sie herausgebracht."

Es hätte laut dem Präsidenten "starke Hinweise" gegeben, dass Geiseln in dem Krankenhaus festgehalten werden. Doch bevor die israelischen Soldatinnen und Soldaten das Krankenhaus betreten hätten, seien diese "herausgebracht" worden, so der Ministerpräsidenten.

Israels Militär – Haben Tunnelschacht in Krankenhaus gefunden

21.30 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Al-Schifa-Krankenhaus einen Tunnelschacht der radikal-islamischen Hamas gefunden. Zudem sei ein Fahrzeug mit einer großen Menge an Waffen sichergestellt worden. Das Militär veröffentlicht Fotos und Videoaufnahmen, die beides zeigen sollen.

Weißes Haus: Ideologie stirbt nicht mit Kampf gegen Hamas

20.45 Uhr: Der militärische Kampf gegen Terrorgruppen wie die islamistische Hamas oder den Islamischen Staat (IS) kann solche Organisationen aus Sicht der US-Regierung zwar schwächen - die Ideologie dahinter aber nicht. "Was wir aus unseren eigenen Erfahrungen gelernt haben, ist, dass man mit militärischen und anderen Mitteln durchaus einen erheblichen Einfluss auf die Fähigkeit einer Terrorgruppe haben kann, sich mit Ressourcen zu versorgen, Kämpfer auszubilden, Kämpfer zu rekrutieren, Angriffe zu planen und durchzuführen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag. Dies bedeute aber "nicht, dass auch die Ideologie verkümmert und stirbt".

Ausreisen aus Gaza wegen Kommunikationsausfall gestoppt

20.40 Uhr: Wegen des Ausfalls der Kommunikationsnetze im Gazastreifen sind nach Angaben einer Sicherheitsquelle in Ägypten die Ausreisen von Verletzten, Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass gestoppt worden. Durch den Kommunikationsaufall hätten die Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmonds demnach keinen Kontakt mehr zum Palästinensischen Roten Halbmond oder zum UN-Hilfswerks für Palästinenser UNRWA im Gazastreifen.

Deswegen könnten seit dem frühen Donnerstagabend auch keine Hilfsgüter mehr über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet fahren, hieß es. "Wir warten darauf, dass wir die Kommunikation mit Gaza wieder aufnehmen können, um mehr über die Ankunft der Verwundeten und Verletzten sowie Ausländer zu bekommen. Und um die Lastwagen mit humanitärer Hilfe in Empfang zu nehmen", verlautete aus offiziellen ägyptischen Sicherheitsquellen.

Hamas bekennt sich zu tödlichem Angriff in der West Bank

20.05 Uhr: Die Hamas hat sich am Donnerstag zu einem Angriff im besetzten Westjordanland mit mindestens einem getöteten israelischen Soldaten bekannt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der islamistischen Palästinenserorganisation, erklärte, der Angriff solle "das Blut der Märtyrer von Gaza rächen". Bei dem Angriff auf einen Kontrollposten nahe Jerusalem wurden nach israelischen Angaben ein 20-jähriger israelischer Soldat getötet und fünf weitere Angehörige der Sicherheitskräfte teils schwer verletzt.

Laut Polizei attackierten drei Männer den Kontrollpunkt zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland. Polizeichef Kobi Schabtai zufolge hatten die Angreifer Pistolen, Äxte und Munition für "einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel" bei sich. Die drei Angreifer seien getötet worden.

Chef von Palästinenser-Hilfswerk beklagt Behinderungen

19.51 Uhr: Die humanitären Aktivitäten des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) im Gazastreifen werden nach Überzeugung seines Leiters absichtlich behindert. Anders sei es nicht zu erklären, dass Israel seit Wochen nicht auf die dringende Bitte nach Treibstofflieferungen eingehe, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Donnerstag in Genf. "Ich glaube, es gibt einen absichtlichen Versuch, unsere Operation zu strangulieren", sagte er. "Es ist empörend, dass UN-Organisationen um Treibstoff betteln müssen."

Am Mittwoch durfte erstmals seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober ein Tankwagen in den abgeriegelten Gazastreifen fahren. Dieser hatte rund 23 000 Liter Treibstoff an Bord - für Beobachter ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200 000 Liter nötig.

Lazzarini sagte weiter, Kinder in den Zufluchtsstätten von UNRWA bettelten Ankömmlinge um einen Schluck Wasser oder ein Stück Brot an. Diese verheerende Situation sei menschengemacht. Mit politischem Willen könne sie im Handumdrehen beendet werden.

Armee: Tote israelische Geisel nahe Krankenhaus in Gaza gefunden

19.41 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen.

Die tote Frau wurde den Angaben zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden. Nach Angaben der Armee soll es sich um Yehudit Weiss handeln. Die genaue Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt.

In dem Gebäude, in dem Streitkräfte die Leiche entdeckten, fanden sie den Angaben nach auch militärische Ausrüstung wie Maschinenpistolen vom Typ Kalaschnikow und Panzerfäuste. Die Armee habe die Familie der Toten am Donnerstag informiert. Israelischen Medien zufolge ist sie 65 Jahre alt.

Militär: Israelische Armee findet Hamas-Kontrollzentren in Klinik

18.19 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der größten Klinik im Gazastreifen Kommando- und Kontrollzentren der Hamas gefunden. Was damit konkret gemeint ist, ließ ein Militärvertreter am Donnerstag offen. Unklar ist damit auch, ob die Armee die unter dem Schifa-Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation entdeckte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.

Auch Informationen und Filmmaterial, das Geiseln zeigen soll, entdeckten die Streitkräfte nach Darstellung des Vertreters auf Computern und anderen Geräten im Schifa-Krankenhaus. Das Material werde nun geprüft. Weiterhin seien unter anderem Waffen und Geheimdienstmaterial auch über die Massaker vom 7. Oktober gefunden worden. Den Angaben nach sind israelische Spezialeinheiten weiterhin in der Klinik im Einsatz.

Die Soldaten durchkämmten die einzelnen Gebäude und Stockwerke nach terroristischer Infrastruktur. Hunderte Patienten und Mitarbeiter halten sich Militärkreisen zufolge noch dort auf.

Frankreich: Siedler-Gewalt in der Westbank ist "Politik des Terrors"

18.01 Uhr: Die französische Regierung verurteilt die Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland. Sie verurteile diese "auf das Schärfste", sagt eine Sprecherin des Außenministeriums. "Die Gewalt hat das klare Ziel, die Palästinenser zu vertreiben und eine Politik des Terrors" zu betreiben. Die israelischen Behörden müssten die notwendigen Schritte unternehmen, um die palästinensische Bevölkerung zu schützen.

UN: Erneuter Kommunikationsausfall im Gaza-Streifen

17.42 Uhr: Wegen des Treibstoffmangels im Gazastreifen ist es nach Angaben der Vereinten Nationen am Donnerstag zu einem kompletten Ausfall der Kommunikation gekommen. "Gaza leidet erneut an einem kompletten Kommunikationsausfall (...) weil es keinen Treibstoff gibt", sagte der Leiter des UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, in Genf. Sollte der Ausfall anhalten, könnten auch UNRWA-Mitarbeiter vor Ort nicht mehr miteinander kommunizieren und ihre Hilfe anbieten, fügte er hinzu.

Die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel erklärte im Onlinenetzwerk X, vormals Twitter: "Wir bedauern mitteilen zu müssen, dass alle Telekommunikationsdienste im Gazastreifen eingestellt sind." Alle Energiequellen, die das Netz versorgten, seien erschöpft, zudem dürfe kein Treibstoff mehr in das Gebiet gelangen, hieß es weiter.

UN-Palästinenser-Hilfswerk - Gaza-Hilfe wird absichtlich abgewürgt

17.15 Uhr: Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) im Gazastreifen wird nach Angaben der Organisation vorsätzlich an seiner Arbeit gehindert. "Ich glaube, dass es einen absichtlichen Versuch gibt, unseren Einsatz abzuwürgen und zu lähmen", sagt UNWRA-Chef Philippe Lazzarini.

Es sei empörend, humanitäre Gruppen dazu zu zwingen, um Treibstoff zu betteln. Lazzarini warnt davor, dass das Hilfswerk, das fast 800.000 Menschen beherbergt, seine Arbeit wegen Treibstoffmangels möglicherweise komplett einstellen müsse.

Das UNWRA stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Der Organisation wird eine ideologische Nähe zu Hamas vorgeworfen. Die vom UNRWA geführten Schulen sollen Schulbücher genutzt haben, die Israel das Existenzrecht absprachen.

Israelischer Oppositionschef: Netanjahu muss jetzt weg

17.05 Uhr: Nach Darstellung des israelischen Oppositionsführers Jair Lapid ist die Zeit gekommen, um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abzulösen. Es werde eine Regierung der nationalen Einheit unter der Führung von Netanjahus Likud-Partei benötigt, schreibt Lapid auf X, dem ehemaligen Twitter.

Dafür gebe es breite Unterstützung im Parlament. "Ich höre diejenigen, die sagen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt ist", schreibt Lapid weiter. "Wir haben 40 Tage gewartet, wir haben keine Zeit mehr."

Freilassung der Hamas-Geiseln: Biden gibt sich leicht optimistisch

16.45 Uhr: Trotz der erbitterten Kämpfe zwischen der Hamas und Israel wird über die Freilassung der Geiseln verhandelt. Dabei gehe es auch um mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen und die Freilassung einer unbestimmten Zahl an Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen, erfuhr dpa von der mit dem Stand vertrauten Person. Die im Gazastreifen herrschende Hamas habe diesen Punkten im Grundsatz zugestimmt.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es ebenfalls, Hamas habe einer mehrtägigen Feuerpause und der Freilassung von 50 Frauen und Kindern zugestimmt. Im Gegenzug sollten 75 palästinensische Frauen und Kinder freigelassen werden. Zudem solle die Lieferung von Hilfsgütern für den Gazastreifen auf 200 Lastwagenladungen täglich steigen und die tägliche Einfuhr von Treibstoff ermöglicht werden.

US-Präsident Biden sagte in San Francisco: "Ich arbeite daran, wie ich dazu beitragen kann, dass die Geiseln freigelassen werden, und dass es eine Zeitspanne gibt, in der es eine Pause gibt, die lang genug ist, um dies zu ermöglichen." Er sprach von einer Kooperation mit Katar.

Israelische Armee: Material zu Hamas-Geiseln auf Krankenhaus-Computern entdeckt

16.08 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza auf beschlagnahmten Computern Material über die von der Hamas verschleppten Geiseln entdeckt. Die Bilder "im Zusammenhang mit den Geiseln" seien auf Geräten gefunden worden, "die der Hamas gehören", sagte ein israelischer Armeevertreter am Donnerstag.

Die Soldaten gingen demnach "ein Gebäude nach dem anderen" durch und durchsuchten "jede Etage", während "hunderte Patienten und medizinisches Personal" weiterhin in der Anlage verblieben.

Israel ruft zu Evakuierung im Süden von Gazastreifen auf

15.40 Uhr: Israel hat die Menschen im südlichen Gazastreifen dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Dies löste vor Ort die Sorge aus, dass die israelischen Streitkräfte ihre bislang auf Gaza-Stadt im Norden des palästinensischen Küstenstreifens konzentrierte Bodenoffensive auf den Süden ausweiten könnte.

Die Luftwaffe warf in der Nacht zum Donnerstag Flugblätter in dem Gebiet um Chan Junis ab, in denen die Bewohner dazu aufgerufen werden, sich und ihre Familien zu ihrem eigenen Schutz in Sicherheit zu bringen und Schutzräume aufzusuchen. In Chan Junis haben bereits Zehntausende Palästinenser, die den Norden des Gazastreifens verlassen haben, Zuflucht gesucht.

Israelischer Militärvertreter - Einsatz in Gaza-Klinik dauert an

15.30 Uhr: Der Einsatz der Israelischen Armee im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt dauert Militärangaben zufolge an. Spezialkommandos durchsuchten jedes Gebäude und jedes Stockwerk des weitläufigen Gebäudekomplexes, in dem sich Hunderte Patienten und medizinisches Personal aufhalten, teilt ein Vertreter des israelischen Militärs mit. "Der Einsatz ist von unserem Verständnis geprägt, dass es in dem Komplex eine gut versteckte terroristische Infrastruktur gibt", sagt er.

In der Schifa-Klinik seien Waffen und Ausrüstung der Hamas gefunden worden. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation habe beharrlich daran gearbeitet, Infrastruktur in den Krankenhäusern des Gazastreifens zu verbergen und Beweise zu vertuschen. Die Hamas hat bestritten, Krankenhäuser für Stützpunkte und Stellungen zu nutzen. Israelische Truppen hatten das tagelang belagerte Krankenhaus am Mittwoch gestürmt.

Botschafterin: Deutschland größter humanitärer Geber im Gazastreifen

14.35 Uhr: Deutschland ist nach Angaben der Botschafterin bei den Vereinten Nationen in Genf, Katharina Stasch, der größte humanitäre Geber für Hilfe im Gazastreifen. Stasch bezeichnete die Lage in dem Küstengebiet am Donnerstag als dramatisch.

In ihrem Redebeitrag im Zuge einer sogenannten Aussprache mit dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte - dabei hatte davor Volker Türk die Zustände im Gazastreifen geschildert - konzentrierte sich Stasch aber auf die Rechte Israels nach dem Terrorüberfall aus dem Gazastreifen am 7. Oktober. "Wir stehen in Solidarität an Israels Seite, und ja, Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung", wiederholte sie die Position der Bundesregierung.

Sie verlangte die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und rief die islamistische Hamas auf, Menschen nicht als Schutzschilde zu missbrauchen. Deutschland setze sich für eine Zweistaatenlösung ein, in der Israel und Palästina friedlich Seite an Seite existieren können.

Israels Wirtschaft wächst – Aber Minus wegen Krieg erwartet

14.27 Uhr: Die israelische Wirtschaft ist vor Ausbruch des Krieges gegen die Terrororganisation Hamas spürbar gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte im dritten Quartal (Juli bis September) auf das Jahr hochgerechnet um 2,8 Prozent zu, wie das Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Die Konsumausgaben legten dabei um 1,8 Prozent zu, die Exporte um 8,8 Prozent und die Investitionen um 1,2 Prozent.

Die Zentralbank geht davon aus, dass die israelische Wirtschaft im laufenden vierten Quartal aufgrund des Krieges schrumpfen wird. Für das Gesamtjahr erwartet sie ein Wachstum von 2,3 Prozent. Trotzdem hat die Bank signalisiert, die Zinsen zur Unterstützung der Konjunktur nicht zu senken. Ihre Begründung: Eine Senkung des Leitzinses von derzeit 4,75 Prozent würde die Landeswährung Schekel weiter schwächen, was wiederum die Inflation anheizen könnte. Israel importiert viele Waren, die durch einen schwächeren Schekel teurer würden.

Aktuell liegt die Inflationsrate bei 3,8 Prozent. Die Notenbank will sie auf 1 bis 3 Prozent drücken. Die nächste Zinsentscheidung steht am 27. November an.

Biden warnt Israel: Das wäre ein "großer Fehler"

13.26 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat bekräftigt, dass er eine Besetzung des Gazastreifens durch Israel nach einem Ende des Kriegs gegen die dort bisher regierende islamistische Hamas ablehnt. "Ich habe den Israelis klar gemacht, dass es meiner Meinung nach ein großer Fehler ist, zu glauben, sie würden Gaza besetzen und Gaza behalten", sagte Biden laut Mitteilung des Weißen Hauses bei einer Pressekonferenz nahe der US-Metropole San Francisco. "Ich glaube nicht, dass das funktioniert."

Auf die Frage, wie lange Israel als Reaktion auf die Terrorangriffe der Hamas vom 7. Oktober militärisch im Gazastreifen gegen die Organisation vorgehen werde, sagte Biden: "Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange das dauern wird. Aber ich kann Ihnen sagen, ich glaube, dass es nicht endgültig endet, bis es eine Zwei-Staaten-Lösung gibt."

Borrell: Israel darf sich nicht von Wut aufzehren lassen

12.55 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mahnt Israel, sich nicht von "Wut aufzehren" zu lassen. Ein Schrecken rechtfertige nicht den anderen, sagt er nach einem Besuch in Israel. Gemeinsam mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen besuchte er den Kibbuz Be'eri, der Mittelpunkt des Angriffs der Hamas am 7. Oktober war. "Ich verstehe eure Wut, aber lasst mich euch bitten, euch nicht von Wut aufzehren zu lassen."

Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Libanon an

11.50 Uhr: Israel hat erneut Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten mehrere Stellungen der schiitischen Bewegung angegriffen, teilten Israels Streitkräfte mit. Zudem hätten Soldaten einen "Terroristen" beschossen, der im Libanon nahe der nordisraelischen Ortschaft Schlomi aktiv gewesen sei.

Der arabische Fernsehsender Al-Majadin berichtete, ein israelisches Kampfflugzeug habe im Libanon mehrere Ziele im Bereich der gemeinsamen Grenze angegriffen. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten Angriffe Israels mit Kampfflugzeugen sowie mit Artillerie. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, Israel habe weitere Ziele im östlichen Gebiet der Grenze angegriffen.

Israel: Bewohner sollen Teile von Chan Junis verlassen

11.32 Uhr: Israel hat die Menschen in den östlichen Stadtteilen von Chan Junis im südlichen Gazastreifen dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die israelische Luftwaffe warf in der Nacht Flugblätter in dem Gebiet ab, in denen sie die Bewohner dazu aufrief, sich und ihre Familien zu ihrem eigenen Schutz in Sicherheit zu bringen und Schutzräume aufzusuchen. Dies könnte auf einen bevorstehenden Militäreinsatz hindeuten. In Chan Junis haben bereits Zehntausende Palästinenser, die den Norden des Gazastreifens verlassen haben, Zuflucht gesucht.

UN-Vertreter sieht höchste Gefahr für Ausweitung des Gaza-Kriegs

11.24 Uhr: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sieht höchste Gefahr für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs auf das von Israel besetzte Westjordanland und darüber hinaus. "Hier geht es nicht mehr um Frühwarnungen", sagte Türk in einer Rede vor UN-Mitgliedsstaaten. "Ich läute die größtmögliche Alarmglocke wegen des besetzten Westjordanlandes." Auch das Risiko einer größeren Ausweitung im Nahen Osten sei hoch, sagte Türk. Er fordert ein Ende der Besatzung der Palästinensergebiete. Die Palästinenser hätten ein Recht auf Selbstbestimmung. Israel habe ein Existenzrecht, betonte er.

Er verurteilte den Missbrauch von Zivilisten im Krieg. "Es ist offensichtlich, dass einige auf beiden Seiten die Tötung von Zivilisten entweder als akzeptablen Kollateralschaden oder als absichtliche und nützliche Kriegswaffe betrachten." Israel gab seiner Bitte um Besuche in Israel und dem Gazastreifen bislang nicht statt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
  • Eigene Recherche
  • timesofisrael.com "IDF’s Gaza toll rises to 65 as 2 more soldiers killed; sirens sound in north, south"
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