Stichwahl in der Türkei Ultranationalist Oğan kündigt Unterstützung Erdoğans an
In der Türkei findet am Wochenende die Stichwahl statt. Der ausgeschiedene Kandidat Sinan Oğan hat nun seine Unterstützung Erdoğans verkündet.
Die erste Runde der Präsidentschaftswahl in der Türkei ging knapp aus: Rund fünf Prozentpunkte lag der Oppositionskandidat Kemal Kılıçdaroğlu am 14. Mai hinter Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan. Weil keiner der Kandidaten in der ersten Runde mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichte, treten die beiden am 28. Mai in einer Stichwahl gegeneinander an. Nun hat der im Rennen um das Präsidentenamt ausgeschiedene Drittplatzierte, Sinan Oğan, seine Unterstützung für Erdoğan verkündet.
"Ich rufe die Wähler, die im ersten Wahlgang für uns gestimmt haben, auf, im zweiten Wahlgang für Erdoğan zu stimmen", sagte der ultranationalistische Politiker am Montag. Oğan kam in der ersten Runde auf gut fünf Prozent der Stimmen. Eine Wahlempfehlung für Erdoğan oder Kılıçdaroğlu hatte er an Zusicherungen geknüpft. Er fordert etwa, dass alle Flüchtlinge das Land verlassen oder dass der "Kampf gegen Terror" verstärkt wird.
Zünglein an der Waage?
Den Stimmen des nationalistischen Lagers wird hohe Bedeutung zugemessen. Ob eine Empfehlung Oğans aber das Zünglein an der Waage sein wird, ist umstritten.
Oppositionskandidat Kılıçdaroğlu lag in der ersten Wahlrunde am 14. Mai laut vorläufigen Ergebnissen knapp 5 Prozentpunkte hinter Erdoğan, der als Favorit in die Stichwahl geht. Der amtierende Präsident kam in der ersten Runde auf 49,52 Prozent, wie die Wahlbehörde am Freitagabend mitteilte. Die Zahlen weichen nur minimal vom vorläufigen Endergebnis ab.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa