Vorfälle im Iran Ungeheuerlicher Vorwurf nach Vergiftung von Mädchen
Immer wieder gibt es Berichte über massenhafte Vergiftungen an Mädchenschulen im Iran. Die Behörden gehen von Vorsatz aus.
Nach einer Vergiftungswelle an Mädchenschulen im Iran gehen die Behörden von geplanten Taten aus. Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im iranischen Parlament sagte laut der Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag, die Vergiftungen an Schulen in der religiösen Hochburg Ghom seien vorsätzlich gewesen. "Wir sollten uns anstrengen, die Ursachen zu klären", sagte Aliresa Manadi.
Die Behörden sind angesichts der Vergiftungen in mehreren Städten alarmiert. Eltern demonstrierten erst vor wenigen Tagen vor dem Gouverneursamt in Ghom, nachdem erneut zahlreiche Schulmädchen über Übelkeit geklagt hatten. Irans Gesundheitsminister Bahram Eynollahi hatte eine schnelle Untersuchung angekündigt.
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Luft, die nach Früchten riecht
Auch Aktivistinnen der Proteste gegen das Mullah-Regime berichten von den Vergiftungen. Sie sprechen von Krankheitssymptomen, nachdem sie "nach Früchten riechende" Luft eingeatmet haben.
Die Symptome sollen dabei von Bauch- und Kopfschmerzen über Atemnot bis hin zu tauben Extremitäten reichen. Hinter den Anschlägen vermuten sie schiitische Extremistengruppen. Beweise, die diese Anschuldigungen belegen, gibt es allerdings nicht.
Erste Fälle von Vergiftungen bei Schulkindern wurden bereits im November gemeldet. Demnach soll es besonders an einer Schule in Ghom zu mehreren Fällen gekommen sein. Eltern klagten über fehlende Informationen von Behörden, nachdem sie ihre Kinder in Krankenhäuser gebracht hatten.
- Nachrichtenagentur dpa
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