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Gebrauchte Kleinwagen: Diese sind Mängelriesen – und diese richtig gut


Die besten und schlechtesten Modelle beim TÜV
Vorsicht bei diesen gebrauchten Kleinwagen

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 09.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Kleiner Stromer: Der elektrische Renault Zoe ist seit zehn Jahren am Markt.Vergrößern des Bildes
Renault Zoe: Der französische Stromer hat viele Stärken – aber auch eine grundlegende Schwäche. (Quelle: Renault/Handout/dpa-tmn)
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Bei diesen Kleinwagen häufen sich im TÜV-Ranking die Mängel. Worauf Sie beim Gebrauchtkauf achten müssen und welche guten Alternativen es gibt.

Kurz zusammengefasst:

  • Einige Kleinwagen zeigen beim TÜV erhöhte Mängelquoten.
  • Dacia Sandero und Hyundai i10 fallen durch viele Probleme auf.
  • Opel Karl und Mazda2 schneiden als zuverlässige Modelle ab.

Kleinwagen sind die Helden des Alltags: Ihr Revier sind Ortschaften und die Landstraße – auf Autobahnen sieht man sie seltener. Kein Wunder, denn ihre PS-Zahl ist in der Regel begrenzt – dafür aber sind sie wendig, passen in die meisten Parklücken und sind noch dazu bezahlbar.

Doch wie bei Menschen gilt auch für Autos: Helden des Alltags erfahren oftmals nicht so viel Liebe und Aufmerksamkeit, sprich: im Fall von Pkw weniger als ein teurer Sportwagen oder eine Luxuslimousine. Sie werden seltener gründlich gereinigt, und auch die Technik wird oftmals nicht so häufig gecheckt, was mit steigendem Alter zu Ausfallerscheinungen führen kann. Der TÜV wertet jährlich die Daten von rund zehn Millionen Hauptuntersuchungen (HU) aus und kennt die Stärken und Schwächen der Autos auf Deutschlands Straßen. t-online hat die Fakten zusammengetragen: Diese Kleinwagen sind echte Mängelkönige – und auf diese Modelle können Sie sich verlassen.

Dabei spielt die Mängelquote die entscheidende Rolle in der Bewertung: Damit erfassen die Experten, wie viele Autos einer bestimmten Altersklasse durch die HU fallen. Je niedriger der Wert, desto haltbarer das Auto. Hier sind die jeweils am stärksten von Mängeln belasteten Kleinwagen in der jeweiligen Altersgruppe – und eine Alternative mit der geringsten Mängelquote.

2- bis 3-Jährige

Mängelriese: Dacia Sandero (Mängelquote 8,8): Mit einem unschlagbar günstigen Preis tritt der Sandero an, die zweite Generation (bis 2021) kostete zuletzt 6.890 Euro – als Neuwagen! Einfache, aber anständige Ausstattung, funktional, genügend Platz. Doch schon die Zwei- bis Dreijährigen weisen bei der HU extrem viele Probleme bei der Beleuchtung auf, im Alter gibt es zunehmend Mängel mit den Achsaufhängungen. 73 bis 100 PS, gebraucht ab 4.000 Euro.

Mängelriese: Hyundai i10 (7,3): Der kleine Koreaner bietet viel Auto fürs Geld, ist kurz und dennoch ausreichend geräumig. Mit 67-PS-Basismotor ist er sparsam unterwegs, der Wendekreis liegt bei nur zehn Metern. Doch vor allem bei den Bremsbauteilen zeigt der i10 schon in jungen Jahren Schwächen – das wird mit steigendem Alter nicht besser. Auch Ölverlust kommt überdurchschnittlich häufig vor. Mit 67 bis 87 PS sind gebrauchte i10 ab 5.500 Euro zu haben.

Bester: Opel Karl (3,6): Mit einem Wendekreis von nur 8,90 Metern ist der technische Bruder des Chevrolet Spark (gebaut von 2015 bis 2019) ideal für die Stadt. Vier oder fünf Sitzplätze und ein Kofferraum mit bis zu 1.013 Litern bringt der Kleine mit – der 75-PS-Benziner gibt sich genügsam. Probleme verursacht der unkomplizierte Karl (ab 6.500 Euro) nur bei der Beleuchtung und beim Thema Ölverlust.

4- und 5-Jährige

Mängelriese: Mini (14,7): Es ist überraschend: Grundsätzlich kommt der Mini in den Statistiken hervorragend weg – und zeigt in dieser Altersgruppe verhältnismäßig viele Mängel, die aber aufgrund der prinzipiell niedrigen Mängelquote nicht stark ins Gewicht fallen. Die dritte Generation des Mini (F54-57, gebaut von 2014 bis 2023) macht Spaß beim Fahren, die Qualität hat sich spürbar verbessert. Ärger gibt es in dieser Altersklasse nur bei den Frontscheinwerfern und bei der Wirkung der Bremsen. Mit steigendem Alter kommen Wehwehchen mit der Abgasanlage dazu. 75 bis 306 PS, ab 8.900 Euro.

Mängelriese: Dacia Sandero (13,9): Mit steigendem Alter kommen zu den Problemen mit der Beleuchtung auch Ölverluste an Motor und Antrieb sowie Zipperlein bei den Achsaufhängungen. Hier lohnt sich ein gründlicher Blick vor dem Kauf.

Mängelriese: Renault Zoe (13,7): Der elektrische Franzose hat vor allem eine Schwäche: seine Vorderachskonstruktion, die nicht zum hohen Gewicht passt. Überbeanspruchte Querlenkerlager sowie Spur- und Koppelstangen vermiesen ihm das Ergebnis. Auch die Fußbremse ist eher unterdurchschnittlich, da sie durch die Rekuperation häufig unterbeansprucht ist. Ansonsten ist der Zoe ein für seine Größe geräumiges Fahrzeug mit Platz für vier Passagiere. 77 bis 135 PS sind möglich, die Preise beginnen bei 5.000 Euro. Vorsicht bei Schnäppchen – sie könnten möglicherweise Akkus enthalten, die monatlich Miete kosten.

Bester: Opel Karl (5,6): Auch in dieser Altersgruppe macht der Karl eine gute Figur, mit steigendem Alter können gammelnde Abgasanlagen einen Ersatz notwendig machen.

6- und 7-Jährige

Mängelriese: Ford Ka (21,8): Auf Basis des Fiat 500 baute Ford den Klein(st)wagen (2009 bis 2016), der mit gutem Fahrwerk flink durch die Stadt wuselt. Mit steigendem Alter gibt es aber häufig Ärger mit den Achsaufhängungen, auch Federbrüche sind möglich. Die Bremsen sollten genauer angeschaut werden, die Bremsscheiben und -leitungen sind anfällig, genauso wie die Abgasanlage. Die Motoren leisten 69 bis 75 PS, der Preis startet bei 1.800 Euro.

Mängelriese: Dacia Sandero (21,0): Auch in dieser Altersgruppe gilt: Augen auf bei Gebraucht-Dacia-Kauf. Mangelnde Pflege der Vorbesitzer rächt sich mit der Zeit umso mehr; die schon bei jüngeren Gebrauchten vorhandenen Schwächen (siehe oben) werden noch verstärkt.

Bester: Mazda2 (8,1): 4,06 Meter lang, rund eine Tonne leicht, hübsch geformt, aber etwas eng im Innenraum: Mazdas Kleiner (in der Generation DJ, 2014 bis heute) ist ein echter Geheimtipp. Vierzylinder ohne Turboader sind an Bord, bis auf die Beleuchtung gibt es keine nennenswerten Schwächen. 75 bis 115 PS, ab 7.800 Euro.

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8- und 9-Jährige

Fiat Punto (29,7): Der letzte Fiat Punto wurde 14 Jahre lang, von 2005 bis 2014, gebaut, war gut gedacht, günstig, hat allerdings auch so gut wie keine Assistenzsysteme. Das brachte ihm null Sterne im EuroNCAP-Crashtest ein. Sorgen machen Federn und Dämpfer, die anfällige Beleuchtung, die Fuß- und Feststellbremse, Ölverluste und rostende Abgasanlagen. Nur die Bremsbauteile (Schläuche, Bremsscheiben) sind haltbar. Fans sollten ein Exemplar mit frischer HU-Plakette kaufen. 65 bis 180 PS, ab 1.500 Euro.

Dacia Sandero (26,5): Mit steigendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von Mängeln bei Achsaufhängung und Bremsen immer stärker – also besser gründlich prüfen.

Bester: Honda Jazz (12,7): Die zweite Generation des Mikrovans (2009 bis 2014) lockt mit den typischen Jazz-Gimmicks wie der im Fahrzeugboden versenkbaren Rückbank und einem großen Kofferraum bis 1.384 Liter. Ab und an gibt es mit steigendem Alter Probleme beim Licht, die maroden Bremsscheiben sind die größte Schwäche des Japaners. Achten Sie auch auf Ansätze von Rost.

Verwendete Quellen
  • Auto Bild TÜV-Report 2024 (kostenpflichtig)
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