Autotest im Video "Mit dem wird man wohl häufiger geblitzt"
Elektro statt Abgas, Kunstsound statt Krawall? Der neue Abarth 600e bricht mit allem, wofür die Marke stand – und bleibt trotzdem brutal schnell.
"Donner gibt es nicht mehr", heißt es im Video – und trotzdem flackert der Zorn. Der neue Abarth sieht aus wie ein Spielzeug, fährt wie ein Rennwagen und löst bereits Diskussionen aus.
Kaum vorgestellt, spaltet das Auto Fans und Fachleute. Hat sich die Marke damit selbst verraten – oder neu erfunden?
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Skorpion ist ein Sternzeichen: stimmt. Skorpion ist ein Tier, das Selbstmord begehen kann: stimmt nicht. Skorpione sind giftig: stimmt.
Der Skorpion ist das Logo von Fiats Sport-Marke „Abarth“. Diese Autos sind klein, schnell, extrem sportlich ausgelegt und im Vergleich mit den normalen Versionen viel lauter und deshalb auch mal als Krawall-Büchsen verschrien. Aber, der neue Abarth 600e kommt jetzt rein elektrisch, deshalb ist der Skorpion auch mit einem Blitz unterlegt. Donner gibt es nicht mehr, es sei denn, man schaltet den künstlich erzeugtem Motorensound an. Scheint uns aber gestrig.
Entwickelt wurde er in Zusammenarbeit mit Stellantis Motorsport. Herausgekommen ist der modernste und bis heute stärkste Serien Abarth: 280 PS bringt die „Scorpionissima“ auf die Straße, eine auf 1949 Exemplare limitierte Edition als Hommage an das Gründungsjahr von Abarth. 0 auf 100 sind mit dem Skorpion in 5,8 Sekunden erledigt, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h, hier und da auch mal ein Stich mehr.
Es versteht sich von selbst, dass so die angegebene e-Reichweite von 322 km nicht erreicht wird. Aber das hat bei solchen Versionen keine Prio, denn die Fans erkaufen sich Rennsporterfahrung im Tarnanzug. Gegen den Kontrollverlust hilft ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse, die Sportbremsanlage und die speziellen „Michelin Pilot Sport EV“ Reifen“.
Da wurden einige Rennsport-Experten mit einbezogen. So auch beim Hochleistungs-Kühlsystem, das die Temperaturen des Batteriepakets auch bei längerem, vollen Abruf der Leistung im optimalen Bereich hält. Und natürlich braucht es da die edlen Sportsitze von Sabelt. Wer das alles übertrieben findet, kann sich auch begnügen mit der Basisversion „600e Turismo“, muss dann aber mit nur 240 PS auskommen.
In beiden Versionen gibt es drei Fahrmodi; die Stromsparstufe heißt wie das Basismodell TURISMO. Das Ansprechverhalten des Motors, der Lenkung und des elektronischen Fahrstabilitäts-programms ist zwar sportlich abgestimmt, aber noch alltagstauglich. Die Höchstgeschwindigkeit ist damit auf 150 km/h begrenzt. Mit der Stufe STREET geht mehr und bei TRACK volle Pulle.
Bei all den Sportwagen-Ansprüchen scheint es zunächst widersprüchlich, dass auch der Abarth 600e vollgestopft ist mit allen erdenklichen Fahr-Assistenten, bloß die sind in der EU eben Zulassungs-Voraussetzung. Zusätzliche Systeme ermöglichen mit der Scorpionissima sogar das Autonome Fahren auf Stufe 2. Passend dazu sind die Anzeigen nun auch digital und liefern optional renn-typische Daten. Und auch dies noch aus den Niederungen des profanen Autobaus: das Kofferraumvolumen fasst 360 bis 1.231 Liter. Den Abarth 600e Turismo mit 240 PS gibt es ab 45.000,- € (€ 44.990,- ) die Scorpionissima mit dem Extra-Stich_280 PS gibt es ab 49.000 (€ 48.990,-). Der seitliche Blitz hinter dem Skorpion deutet es an: mit dem wird man wohl häufiger geblitzt
Wie der Abarth sich heute inszeniert – und warum der Skorpion jetzt blitzt statt sticht – sehen Sie hier oder oben im Video.
- funanddrive.tv
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