Das SUV im Test Neuer Audi Q3: Jetzt deutlich teurer – und deutlich besser?
Audi schafft Ordnung im Q-Stall. Q7 und Q5 sind schon erneuert und der Q8 ist gestartet. Seit kurzem ist nun die zweite Generation des Q3 am Start – deutlich größer als bisher. Das hat seinen Preis.
Der neue Q3 will nicht nur markanter aussehen und mit mehr Technik aufwarten. Er will vor allem praktischer sein als bisher und wird deshalb eine halbe Nummer größer. Das hat natürlich seinen Preis: Der Konkurrent von BMW X1 und Mercedes GLA wurde im Generationenvergleich gut 4.000 Euro teurer und steht nun mit mindestens 33.700 Euro in der Liste.
Mehr Auto fürs Geld
Dafür gibt es auch deutlich mehr Auto. Schließlich ist der auf 4,49 Meter gestreckte Q3 in der Länge um zehn, in der Breite um zwei und im Radstand um acht Zentimeter gewachsen und bietet entsprechend mehr Platz. Davon profitieren vor allem die Mitfahrer auf der Rückbank, die nun genügend Beinfreiheit auch für lange Fahrten haben.
Der Kofferraum des Q3 wächst in der Grundkonfiguration um stolze 215 auf 530 Liter – und bietet dabei jede Menge Variabilität. Die Rückbank lässt sich serienmäßig um 15 Zentimeter verschieben, und die Lehne kann in der Neigung in sieben Stufen verstellt werden. Daher lässt sich der Kofferraum schon ohne Umklappen der Bank auf bis zu 675 Liter erweitern.
Mehr Glanz und Charakter
Der Q3 bietet aber nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Prestige: Der obligatorische Single-Frame-Grill wurde mal wieder neu interpretiert und hat jetzt mehr Glanz und Charakter. Die Motorhaube ist stärker modelliert, die Radläufe sind farblich abgesetzt und die Kotflügel sind deutlicher ausgestellt.
Ein Cockpit für Digital-Fans
Während der Audi damit von außen etwas rustikaler wirkt und wieder ein wenig stärker den Abenteurer gibt, gibt er sich innen sehr digital. Das merkt man im Kleinen an Details wie den Buchsen nach dem fortschrittlichen USB-C-Standard oder der induktiven Ladeschale fürs Smartphone. Im Großen wird dies deutlich an einem großen Touchscreen und am neuen Armaturenbrett, das von digitalen Anzeigen dominiert wird, die es lange nur in der Oberklasse gab. Fehlt eigentlich nur noch das Head-Up-Display, für das offenbar der Platz und das Geld ausgegangen sind.
Aber nicht nur das Ambiente, auch die Technik ist vergleichsweise digital: So gibt es neben einem WLAN-Hotspot und der Online-Navigation sowie einer umfassenden Kameraüberwachung für leichtes Rangieren auch eine Menge an Assistenten, die das Fahren fast zur Nebensache machen.
Feuer der Fahrfreude auf Sparflamme
Es war zwar sicher so nicht beabsichtigt, aber irgendwie passt das ganz gut zur Abstimmung des Q3. Denn selbst mit den stärkeren Motoren, die oft optional und in den Topmodellen serienmäßig als Quattro mit Allradantrieb ausgeliefert werden, und der strammsten Einstellung bei der elektronischen Charakterregelung will der Funke der Fahrfreude nicht so recht überspringen.
Der Q3 fährt zwar komfortabel und ist etwa als 45 TFSI mit seinem 230 PS starken 2,0-Liter-Turbo alles andere als langsam. Die 350 Nm Drehmoment beschleunigen ihn in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und Schluss ist erst bei 233 km/h. Aber der Klang ist verhalten und das Fahrverhalten ist fast schon klinisch kühl.
Mehr Platz, aber auch mehr Verbrauch als ein Kombi
Neben dem 45 TFSI gibt es aktuell noch zwei weitere Benziner mit 150 PS oder 190 PS sowie zwei Diesel mit den gleichen Leistungsvarianten. Damit schafft selbst der langsamste Q3 immerhin noch 207 km/h und die Verbrauchswerte liegen zwischen 4,7 Litern Diesel und 7,6 Litern Benzin (CO2-Ausstoß 123 bis 173 g/km).
Und damit wären wir dann auf der Schattenseite des strahlenden SUV: Der Q3 mag zwar etwas weniger kosten als etwa ein A4 Avant und trotzdem mehr Platz bieten. Doch den Preis dafür zahlt man spätestens an der Tankstelle.
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Fazit: Sieger auf Zeit
Außen mehr Prestige und innen mehr Platz für Kinder und Koffer, variabler als die meisten Kombis und eine deutlich erweiterte Serienausstattung mit ein paar trendigen Extras wie den digitalen Anzeigen zum Nulltarif: Damit lässt der neue Q3 nicht nur Autos wie den A4 Avant alt aussehen, sondern wird auch im Konkurrenzvergleich mit dem Mercedes GLA und dem BMW X1 zum Sieger – allerdings nur auf Zeit. Denn in Stuttgart läuft sich schon der neue GLA warm und eröffnet das Rennen zum Ende des Jahres erneut.
Datenblatt: Audi Q3 45 TFSI
Motor und Antrieb: | Vierzylinder-Turbo-Benzindirekteinspritzer |
Hubraum: | 1.984 ccm |
Max. Leistung: | 169 kW/230 PS bei 5.000 - 6.700 U/min |
Max. Drehmoment: | 350 Nm bei 1.500 bis 4.400 U/min |
Antrieb: | Allradantrieb |
Getriebe: | Siebengang-Doppelkupplungsautomatik |
Maße und Gewichte | |
Länge: | 4.484 mm |
Breite: | 1.849 mm |
Höhe: | 1.585 mm |
Radstand: | 2.680 mm |
Leergewicht: | 1.695 kg |
Zuladung: | k.A. |
Kofferraumvolumen: | 530-1.525 Liter |
Fahrdaten | |
Höchstgeschwindigkeit: | 233 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 6,3 s |
Durchschnittsverbrauch: | 7,3 Liter/100 km |
Reichweite: | 820 km |
CO2-Emission: | 167 g/km |
Kraftstoff: | Normalbenzin |
Schadstoffklasse: | EU6d temp |
Effizienzklasse: | D-C |
Kosten | |
Basispreis der Modellreihe (Audi Q3 35 TFSI): | 33.700 Euro |
Grundpreis des Audi Q3 45 TFSI Quattro: | 43.900 Euro |
Typklassen: | k.A. |
Kfz-Steuer pro Jahr: | 184 Euro |
Wichtige Serienausstattung | |
Sicherheit: | Front-, Seiten- und Vorhangairbags, Spurverlassenswarnung |
Komfort: | Klimaanlage, digitale Instrumente, verschiebbare Rückbank |
Spritspartechnik: | Start-Stopp-Automatik |
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
- Nachrichtenagentur dpa