Reparatur wird zum Luxus Neue Rekord-Kosten in der Werkstatt

Werkstattbesuche sind teuer wie nie. Warum ausgerechnet moderne Technik zum Kostentreiber wird, welche Teile am häufigsten kaputtgehen – und wie Sie dennoch sparen können.
Autoreparaturen waren nie günstig. Doch jetzt erreichen sie ein neues Hoch: Zum ersten Mal übersteigt der Durchschnittspreis in Europa die Marke von 700 Euro. Genau 718 Euro verlangen Werkstätten im Schnitt – ein Plus von über 60 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Schadenanalyse zeigt steilen Anstieg
Die jährliche Schadenanalyse des Versicherers CarGarantie basiert auf rund einer Million ausgelaufener Garantieverträge für Neu- und Gebrauchtwagen. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Kosten steigen – wieder. Und wieder ist der Motor schuld.
Motor bleibt der Kostentreiber Nummer eins
Bei Gebrauchtwagen verursacht der Motor 26 Prozent aller Reparaturkosten. Auch die Kraftstoffanlage (inklusive Turbolader) ist teuer – sie macht 17,7 Prozent der Kosten aus. Platz drei geht an die Elektrik: 12,9 Prozent.
- Ersatzteile immer teurer: Dieser kleine Werkstatt-Trick spart richtig viel Geld
Auch bei Neuwagen liegt der Motor vorn. Dahinter folgen Elektronik und Elektrik. Mit der zunehmenden Digitalisierung wächst der Anteil an Elektronikproblemen. Mehr als ein Viertel der Schäden bei Neuwagen entfallen auf elektrische Systeme – Komfortelektronik, Assistenzsysteme und digitale Extras eingeschlossen.
Elektronikprobleme nehmen zu
Was früher die Lichtmaschine war, ist heute das Touchdisplay oder das Kamerasystem. Die vielen digitalen Helfer im Auto erhöhen den Fahrkomfort – aber auch die Ausfallwahrscheinlichkeit.
Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig: Steigende Rohstoffpreise, gestörte Lieferketten, höhere Ersatzteilkosten – all das treibt die Summen in die Höhe. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
So können Sie sparen
Reparaturen bleiben teuer – aber nicht alternativlos. Wer gezielt auswählt, kann die Rechnung spürbar drücken:
- Freie Teile statt teurer Originale: Viele Werkstätten setzen längst nicht mehr nur auf Originalzubehör der Hersteller. Ersatzteile vom freien Markt stammen oft von denselben Zulieferern – kosten aber deutlich weniger. Die Qualität ist vergleichbar, der Preis nicht, sagen Experten. Auch markengebundene Werkstätten bieten mittlerweile den Einbau dieser günstigeren Teile an.
- Freie Werkstatt statt Markenbetrieb: Auch bei der Wahl der Werkstatt lässt sich sparen: Freie Werkstätten sind meist günstiger – ohne Risiko für Gewährleistung oder Garantie. Entscheidend ist nur, dass der Schaden nicht durch die Werkstatt selbst verursacht wurde. Auch die kostenlose Herstellergarantie bleibt erhalten, wenn Inspektionen nach Herstellervorgaben durchgeführt werden.
Aber Vorsicht: Bei Leasingverträgen oder herstellergebundenen Garantieleistungen kann der Anbieter die Werkstattwahl einschränken.
Achtung: Versicherung mit Werkstattbindung?
Manche Kfz-Versicherungen verlangen Reparaturen in Partnerbetrieben. Wer das ignoriert, zahlt drauf – oft in Form einer Selbstbeteiligung. Deshalb: Vorher den Vertrag prüfen.
Mit klugen Entscheidungen bei Werkstatt und Teilen bleibt mehr Geld in der eigenen Tasche – ganz ohne Abstriche bei Sicherheit oder Qualität.
- cargarantie.com: Reparaturkosten überschreiten 700 Euro
- t-online.de: Autowerkstatt: So einfach sparen Sie viel Geld