Auto-Zulassungen Gleich neun neue Tabellenführer
Selten ging es im
Die monatliche Pkw-Bestsellerliste: Damit hier mal Bewegung hineinkommt, muss schon einiges passieren. Im September 2018 haben die Lieferprobleme einiger Autohersteller das Ranking gründlich auf den Kopf gestellt. In neun Segmenten gab es Führungswechsel, meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Vor allem VW hat das Nachsehen.
Seit Jahren dominiert der Wolfsburger Konzern die Verkaufs-Charts. Jetzt standen nur noch zwei VW-Modelle an der Tabellenspitze.
- Ein Drittel weniger: Automarkt in Deutschland bricht massiv ein
- Versteckte Steuererhöhung: Darum wird Autofahren teurer
- Nach Problemen mit Prüfverfahren: VW stopft Löcher im Modellangebot
- Neue Abgasmessungen: Das müssen Sie wissen
Auf Platz eins in der Kompaktklasse: der VW Golf mit 7.116 Neuwagen. Der Evergreen wurde aber rund 10.000-mal weniger zugelassen als noch im August. Auch der Kompakt-Van Touran kann seinen ersten Platz verteidigen. Gleich sechs VW-Bestseller verloren hingegen ihren Spitzenplatz an die Konkurrenz: Up, Polo, Passat, T-Roc, Tiguan und T6.
Der Fiat 500 überholte den Kleinstwagen VW Up, unter den Kleinwagen holte sich der Opel Corsa Platz eins und in der Mittelklasse die Mercedes C-Klasse. Unter den SUV fand der Mercedes GLC die meisten Käufer, bei den Geländewagen eroberte der BMW X3 den Spitzenplatz. Im Segment der Nutzfahrzeuge fielen die meisten Neuzulassungen auf den Ford Transit beziehungsweise Tourneo.
An Mercedes gingen drei weitere Klassensiege: In der Oberklasse ließ der CLS die Konkurrenz hinter sich, im Sportwagen-Segment das Coupé der E-Klasse. Die B-Klasse ist im September der erfolgreichste Mini-Van. Der Fiat Ducato belegte – wie gewohnt – den ersten Platz bei den Wohnmobil-Basisfahrzeugen.
Die Klassenbesten im Überblick
Segment | Modell | Hersteller |
---|---|---|
Kleinstwagen | 500 | Fiat |
Kleinwagen | Corsa | Opel |
Mittelklasse | C-Klasse | Mercedes |
SUV | GLC | Mercedes |
Geländewagen | X3 | BMW |
Sportwagen | E-Klasse Coupé | Mercedes |
Oberklasse | CLS | Mercedes |
Mini-Van | B-Klasse | Mercedes |
Nutzfahrzeuge | Transit/Tourneo | Ford |
Der Grund für den VW-Einbruch
Die gewaltigen Verschiebungen haben einen Grund: WLTP. Das ist ein neuer Standard zur Verbrauchsmessung. Er gilt seit dem 1. September 2018 und ersetzt nach 26 Jahren das Verfahren NEFZ. Das neue Messverfahren soll die Hersteller endlich zu realistischeren Verbrauchsangaben zwingen – das aber auch nur in engen Grenzen. Dafür sorgte die Autoindustrie, die an der Festlegung des Standards zur Messung ihrer eigenen Verbräuche beteiligt war.
Neuer Europäischer FahrzyklusWLTP:NEFZ:
Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (Weltweit einheitliches Leichtfahrzeug-Testverfahren)
Einige Hersteller wie VW haben Probleme bei der Zertifizierung ihrer Modelle nach dem neuen WLTP-Standard. Sie kommen mit den Messungen nicht hinterher. Deshalb können sie bestimmte Modelle zur Zeit nicht liefern. Das betrifft zum Beispiel einige Varianten der Bestseller VW Golf und Tiguan und verschiedene BMW-Benziner. Auch einige Modelle von Audi und Porsche sind derzeit nicht zu haben. Das schlägt sich in den Tabellen nieder. Und auch im Gesamtabsatz: Im September 2018 wurden nur 200.134 Autos neu zugelassen – 30,5 Prozent weniger als im September 2017.
- Kraftfahrt-Bundesamt
- SP-X