Ein Drittel weniger Automarkt in Deutschland bricht massiv ein
Die Nachfrage nach Neuwagen ist laut einem Brancheninsider stark eingebrochen. Das satte Minus habe eine klare Ursache – der Grund sei aber nicht die Dieselkrise.
Im vergangenen Monat seien rund 200.000 Neuwagen auf die Straße gebracht worden. Das sind 30 Prozent weniger Autos als vor Jahresfrist.
Der wichtigste Grund für den Einbruch sei vor allem die Umstellung auf den neuen Abgastestzyklus WLTP. Die Einführung des neuen Verfahrens war lange angekündigt, stellte aber einige Herstellern vor Probleme.
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Das ist neu am Testverfahren WLTP
Das Testverfahren zur Messung des Verbrauchs unserer Autos gilt seit dem 1. September. Es ersetzt das 26 Jahre alte Verfahren NEFZ. Der neue WLTP-Test nutzt den Autofahrern, sagen seine Verfechter: Er soll die Autohersteller endlich zu praxisnäheren Verbrauchsangaben zwingen.
Dafür stehen die Kürzel
NEFZ: Neuer Europäischer Fahrzyklus
WLTP: Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure (Weltweit einheitliches Leichtfahrzeug-Testverfahren)
Realistisch sind die Angaben trotzdem nicht, entgegnen Kritiker. So werde die Reichweite der Neuwagen bei exakt 23 Grad gemessen – obwohl wir meist ganz andere Temperaturen haben. Außerdem bleiben Heizung und Klimaanlage bei der Messung ausgeschaltet, was den Spritverbrauch senkt. Das haben die Autohersteller durchgesetzt – sie wirkten an der Gestaltung des neuen Testverfahrens aktiv mit.
Der Jahrestrend ist bislang positiv: Seit Jahresbeginn stiegen die Pkw-Neuzulassungen um 2,4 Prozent auf 2,67 Millionen Fahrzeuge.
- Reuters