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Wie schlafen eigentlich Giraffen? Position und Rhythmus


Meister der Nickerchen
Wie schlafen eigentlich Giraffen?

Von t-online, dom

Aktualisiert am 25.11.2024 - 12:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Entspannt: Eine junge Giraffe hat sich zum Schlafen auf den Boden gelegt. Ihre Haltung erinnert eher an einen Schwan als ein Huftier.Vergrößern des Bildes
Entspannt: Eine junge Giraffe hat sich zum Schlafen auf den Boden gelegt. Ihre Haltung erinnert jedoch eher an die eines Schwans. (Quelle: MarclSchauer)

Große Tiere brauchen viel Energie und deshalb viel Schlaf? Auf Giraffen trifft das in dieser Form nicht zu.

Jedes Säugetier braucht Schlaf. Aber haben Sie beim Gang durch den Zoo oder auf einer Safari schon einmal eine schlafende Giraffe gesehen? Vermutlich nicht. Denn die Langhälse gehören zu den Tieren mit dem geringsten Ruhebedarf.

Dafür sind Giraffen Meister der Powernaps (auf Deutsch: Nickerchen). Sie schlummern täglich mehrmals für etwa zehn Minuten im Stehen. Insgesamt kommen sie damit am Tag auf zwei bis vier Stunden Schlaf. Allerdings reichen den majestätischen Tieren diese kurzen Pausen nicht vollständig. Sie benötigen auch Tiefschlafphasen, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Dafür müssen sich Giraffen tatsächlich hinlegen.

Schlafposition macht Giraffen schutzlos

In freier Wildbahn kann der Tiefschlaf für Giraffen lebensgefährlich sein. Die riesigen Tiere sind dann verletzlich und könnten eine leichte Beute für Raubtiere werden. Und das nicht nur, weil ein schlafendes Tier unaufmerksam ist. Sondern auch deshalb, weil die komplizierte Position, in die sich eine Giraffe zum Schlafen begeben muss, sie vollkommen schutzlos macht.

Gut zu wissen

Giraffen leben in den Gras- und Steppenlandschaften im südlichen und östlichen Afrika, südlich der Sahara. Insgesamt gibt es vier Giraffenarten. Die bekannteste ist die Netzgiraffe mit ihren sattbraunen Flecken. Rund 100.000 Giraffen gibt es in Afrika noch. Ein ausgewachsenes Giraffenweibchen bringt etwa 830 Kilogramm auf die Waage und wird über vier Meter groß. Ein Giraffenbulle kann bis zu sechs Meter Höhe erreichen und wiegt im Schnitt ungefähr 1.600 Kilogramm.

Die langen Beine und der lange Hals machen es einer Giraffe nicht leicht, sich hinzulegen. Um alle Körperteile in einer sicheren Position halten zu können, falten Giraffen ihre Körper quasi zusammen. Dafür gehen sie zunächst in die Hocke, klappen die Beine zusammen, setzen beziehungsweise legen sich hin, rollen dann ihren Hals über den Körper und legen ihn auf den Hinterbeinen ab. Vor allem der lange Hals, der wie die Wirbelsäule eines Menschen aus sieben Wirbeln besteht, jedoch zehnmal länger ist als beim Menschen, muss dabei in eine sichere Position gebracht werden.

Aufstehen kostet die Giraffe 15 Sekunden

Würde ein Löwe jetzt angreifen, hätte eine Giraffe kaum eine Möglichkeit, schnell genug wieder auf die Beine zu kommen. Ganze 15 Sekunden dauert es, bis sich die riesigen Tiere wieder in eine stehende Position begeben haben. Giraffen schlafen deshalb auch nur, wenn sie sich extrem sicher fühlen – zum Beispiel im Schutz der Gruppe – und dann auch nur maximal dreißig Minuten.

In dieser Zeitspanne erleben Giraffen allerdings REM-Phasen (Phasen der raschen Augenbewegungen) wie wir Menschen. Ihre Muskulatur ist dann vollständig entspannt und es kommt zu intensiven Träumen. Zum Vergleich: Ein Mensch durchlebt bei einem gesunden Schlaf von sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht mehrere REM-Phasen, die insgesamt etwa zwei Stunden dauern.

Verwendete Quellen
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