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Flugzeug-Knigge: Die schlimmsten Ausrutscher über den Wolken


Flugzeug-Knigge
Die schlimmsten Ausrutscher über den Wolken

Wer viel fliegt, kennt die gängigen Nervfaktoren am Flughafen und an Bord: Da stehen die Passagiere schon in Reih und Glied am Gate, bevor das Boarding überhaupt angefangen hat, blockieren beim Einsteigen die Gänge, unterhalten sich quer durch den Flieger oder rütteln ständig an der Rückenlehne.

Aktualisiert am 09.08.2016|Lesedauer: 6 Min.
dpa-tmn, t-online, Tinga Horny/srt
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Wie man einige der Fettnäpfchen vermeidet, sagt Rainer Wälde, Vorsitzender des deutschen Knigge-Rates.

Ärger im Flugzeug.Vergrößern des Bildes
Ärger im Flugzeug. (Quelle: Thinkstock Photos)

Zudem haben wir einige Beispiele von Prominenten gesammelt, die sich mal im Flieger daneben benommen haben. Noch mehr zum Thema Flugzeug-Knigge - unter anderem, warum man auf das Klatschen nach der Landung verzichten sollte - finden Sie in unserer Durchklick-Show.

Bitte nicht drängeln

Drängler sind nicht schneller. Egal, wie sehr manche versuchen, die beste Startposition für den Einstieg zu ergattern, erst wenn alle sitzen, geht's los. Auch beim Aussteigen hilft es nicht - kaum hat die Maschine den Boden berührt - aufzuspringen und sich nach vorne zu kämpfen, um möglichst als Erster die Passkontrolle zu passieren. Spätestens am Gepäckband warten alle wieder vereint auf ihre Koffer.

Nach dem Einsteigen erstmal grüßen

"Wenn Sie einsteigen, suchen Sie gleich den Blickkontakt mit ihrem Nachbarn und sagen Sie freundlich 'Hallo'", empfiehlt Wälde. Wer einen Platz am Fenster gebucht hat, sollte nicht über den Nachbarn klettern. "Wenn Sie am Fenster sitzen und zu ihrem Platz möchten, bitten Sie den Sitznachbarn höflich, aufzustehen und in den Gang zu treten." Schläft der Sitznachbar am Gang allerdings während des Fluges, sei es besser, über ihn drüberzusteigen. "Gerade bei Langstrecken- oder Nachtflügen ist es unhöflich, den anderen zu wecken." Was aber tun, wenn der Sitznachbar extrem laut schnarcht? "Sie können den anderen vorsichtig am Arm berühren, aber Sie sollten ihn nicht unbedingt wecken."

Wem gehört das Gepäckfach?

Das Gepäckfach gehört allen. Territorialansprüche direkt über dem eigenen Sitz gibt es nicht. Natürlich sind die Airlines ein wenig selber schuld an berstend vollen Gepäckablagen. Seit sie das Check-in-Gepäck der Kosten wegen mehr und mehr beschränken, versuchen viele, das Handgepäck bis zur erlaubten Maximalgrenze auszuschöpfen. Jeder muss also seine Sachen da unterbringen, wo er Platz findet. Falls nur der Platz unter dem Sitz bleibt: Darauf achten, dass das Gepäck die Beinfreiheit anderer nicht einschränkt.

Klappe zu bei Nachtflügen

Bei Nachtflügen sollten sich die Gäste aus Rücksicht auf andere Passagiere nicht unterhalten. "Tagsüber sind Unterhaltungen in einer gedämpften Lautstärke erlaubt", sagt Wälde. Auch dann sollte das Gespräch aber nicht länger als eine Viertelstunde dauern. Beim Small-Talk mit dem unbekannten Sitznachbarn sind Themen wie Politik, Religion oder Familie tabu. Höflicher sei es laut Wälder beispielsweise über das Reiseziel zu sprechen und Tipps auszutauschen.

Armlehne ist Verhandlungssache

Kooperativ müssen Sitznachbarn sein, wenn es um die Armlehne in der Mitte geht: "Wem die mittlere Armlehne gehört, ist Verhandlungssache", erklärt Wälde. Wenn der Nachbar die Armlehne während des ganzes Flugs blockiert, sei ein freundlicher Hinweis angebracht. "Bleiben Sie freundlich und weisen Sie den Nachbarn ohne Anklage darauf hin, dass Sie die Armlehne auch gerne nutzen würden."

Bitte Vorsicht mit der Rückenlehne

Rückenlehne nach hinten kippen will, sollte sich netterweise umsehen. Ist der Nachbar mit dem Essen noch nicht fertig, kann man noch ein paar Minuten warten.
Sichtblende rauf, Sichtblende runter. Kein Zweifel, wer am Fenster sitzt, hat die Kontrolle über Licht und Schatten - aber auch die Verantwortung. Wenn die Mehrheit schläft, bleiben die Rollos unten. Auch der ruhende Sitzgenosse nebenan muss nicht mit einer unbedacht nach oben gezogenen Sichtblende wieder ins Diesseits geblendet werden. Gibt es eine traumhafte Aussicht, dann drückt sich der zuvorkommende Fensterplatzbesitzer schon mal in die Rückenlehne, damit die Reihennachbarn den Blick ebenfalls genießen können.

Nicht an der Lehne ruckeln

Ein bisschen die Beine vertreten, der Gang zur Toilette, mal nachsehen, wie die Snacklage in der Bordküche aussieht. Es gibt zahlreiche Anlässe auf längeren Flügen aufzustehen. Viele halten sich dabei beim Aufstehen an der Vorderlehne fest und vergessen, dass dies den Vordermann erheblich stören könnte. Wer ruckartig und mit viel Gewicht die Lehne als Stütze anpackt, reißt leicht den anderen aus dem Schlaf. Wer oben an der Lehnenkante nach Halt sucht, greift nicht selten in den Schopf eines Fluggastes, der seinen Kopf angelehnt hat. Also, ein kurzer Blick auf den anderen und vorsichtigere Bewegungsabläufe sorgen für ein störungsfreies Aufstehen.

Essen richtig vorbereiten

Gerade beim Essen wird es im Flugzeug oft so eng, dass die Gäste kaum Platz haben. "Teilen Sie ihr Essen gleich am Anfang in mundgerechte Stücke, damit Sie dann alles mit der Gabel essen können", rät Wälder. Bevor Passagiere die Lehne nach dem Essen wieder zurückschrauben, sollten sie darauf achten, dass der Gast hinter ihnen bereits aufgegessen hat.

Immer die Ruhe bewahren

Generell rät Wälder, auch dann ruhig und freundlich zu bleiben, wenn der Sitznachbar bei Anmerkungen oder Bitten pampig reagiert. Lässt sich keine Lösung finden, müsse das Bord-Personal behilflich sein.

Keine Witze am Flughafen oder an Bord

Liebhaber schlechter Scherze à la "Ich habe eine Bombe im Koffer" sollten sich am Flughafen besser zusammenreißen. Besonders in den USA können solche Witze ganz schnell unangenehme Folgen haben. Auch Waffen und verbotene Substanzen haben an Bord nichts zu suchen. Manche Prominente scheinen das aber nicht einzusehen: So rastete Christian Slater zum Beispiel aus, als ihm am Flughafen seine nicht registrierte Waffe abgenommen wurde.

Körperhygiene ist Trumpf

Gerüche entfalten in der stickigen Flugzeugluft ihre volle Wirkung. Wer vor Reiseantritt Geruchsintensives isst oder nicht duscht und sich stattdessen mit Parfüm aus dem Duty-Free überschüttet, tut sich und seinen Mitreisenden keinen Gefallen. Das Gleiche gilt für das Ausziehen der Schuhe: Bei verschwitzten Socken ist bei Ihren Sitznachbarn der Spaß vorbei.

Sauberkeit auf dem WC

Je nach Bestuhlung gibt es zum Beispiel bis zu 20 Toiletten in einer Boeing 747 mit rund 360 Passagieren. Besonders nach dem Essen und vor der Landung bilden sich lange Warteschlangen davor. In solchen Stoßzeiten lange auf dem stillen Örtchen zu trödeln, etwa Kreuzworträtsel zu lösen oder sich komplett neu zu schminken, ist rücksichtslos. Solche und andere Aktivitäten lassen sich auch außerhalb der Rush Hour erledigen. Und noch etwas: Ein möglichst sauberes WC zu hinterlassen ist nicht nur Höflichkeit, sondern Pflicht.

Beim Einsteigen Ruhe bewahren

Während des Boardings immer schön gelassen bleiben. Drängeln am Gate und Gerangel um Sitzplätze ist nicht nur völlig unnötig, sondern auch einer der größten Nerv-Faktoren. Genauso stillos ist aber auch betont lässiges Rumhängen an der Bar bis zum namentlichen Aufruf. Beim Verstauen des Handgepäcks ist ebenfalls Rücksicht gefragt. Dabei gilt: Zuerst andere Passagiere durchlassen und dann erst das eigene Gepäck unterbringen, ohne dabei die bereits verstauten Kleidungsstücke zu zerknittern.

Richtig Aufstehen will gelernt sein

Wer in der Mitte oder am Fenster sitzt, sollte sich vor dem Start überlegen, ob er noch etwas aus seinem Koffer braucht. Beim Aufstehen sich bitte nicht am Sitz des Vordermannes hochziehen. Das ist nicht nur nervig, sondern kann auch schmerzhaft sein, wenn dabei Haare im Weg sind. Auch der häufige Gang zur Toilette kann den Mitpassagieren zur Last fallen. Ist allerdings definitiv besser, als es Gerard Depardieu gleichzutun, der sich im Flugzeuggang erleichterte, da er das Abheben der Maschine nicht abwarten konnte.

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Alkohol bitte in Maßen

Ein Gläschen Sekt oder Wein zum Essen ist durchaus erlaubt und beruhigt nervöse Reisende, aber dabei sollte es auch bleiben. Fakt ist: Aufgrund der dünneren Luft in der Kabine wird man schneller betrunken als gewöhnlich. Schon nach zwei oder drei Drinks sinkt die Hemmschwelle erheblich und das kann richtig peinlich werden. Wer vor dem Flug trinkt, darf gar nicht erst mit - so geschah es David Hasselhoff. 2006 muss er so betrunken gewesen sein, dass er nicht an Bord durfte.

No sex please!

Eigentlich ist Sex im Luftraum tabu, aber manche Menschen können es einfach nicht lassen. Der sogenannte "Mile High Club" hat sowohl für Prominente als auch für Normalbürger eine ganz besondere Anziehungskraft. Das Schäferstündchen über den Wolken kann allerdings ganz leicht schiefgehen: Schauspieler Ralph Fiennes konnte zwar eine Stewardess überreden, sich mit ihm auf der Flugzeugtoilette zu vergnügen. Da die beiden aber erwischt wurden, verlor die Dame ihren Job und Fiennes musste sich mit unangenehmen Pressefragen rumschlagen.

Höflichkeit ist Trumpf

Und zum Schluss: Trotz eines bezahlten Flugtickets und dem damit verbundenen Anspruch auf eine Transportleistung mit Heißgetränk, freut sich die Crew über höfliches Verhalten. "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus", besagt das alte Sprichwort. Arroganz und Befehlston sind also unangebracht. Die Umfrage des London City Airports bestätigt das. So fühlen sich dann nicht nur die Flugbegleiter schlecht behandelt, sondern auch über die Hälfte der Passagiere (53 Prozent der Befragten) nervt so ein Benehmen.

Zur Übersichtsseite "Alles rund ums Fliegen"

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