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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vielbeinig und behaart Spinnenbisse in Deutschland erkennen: Wie gefährlich sind sie?
Ein Großteil der Spinnen in Deutschland ist harmlos. Bei manchen Spinnenbissen ist dennoch Vorsicht geboten – besonders bei einer Spinnenart.
Allen Boulevardmeldungen zum Trotz: Der Großteil der Spinnen in Deutschland stellt keine Bedrohung dar. Denn wirklich gefährliche Giftspinnen wie die Schwarze Witwe, deren Biss unter Umständen tödlich sein kann, sind bei uns nicht heimisch.
Dennoch kann es passieren, dass man von einer Spinne gebissen wird und sich danach unwohl fühlt. Welche Arten für Menschen gefährlich sein können und was nach einem Biss zu tun ist, erfahren Sie hier.
Gefährliche Spinnen in Deutschland
Die meisten heimischen Spinnenarten sind ungefährlich. Entweder ist ihr Gift nicht stark genug, um dem Menschen zu schaden oder ihre Fangzähne und Beißwerkzeuge sind zu schwach, um die Haut zu durchdringen. Wenige Spinnen in Deutschland können bei einem Biss so starkes Gift übertragen, dass es für Menschen gefährlich wird.
Ammen-Dornfinger
Eine Spinnenart, die für den Menschen giftig ist, ist der Ammen-Dornfinger. Diese Spinnenart wird etwa 15 Millimeter groß. Männchen sind von Juni bis September und Weibchen von Juli bis November aktiv. Auffällig ist ihre Farbe: der Hinterleib gelb bis grün, der Kopf rot-orange.
Beißt der Ammen-Dornfinger zu, schmerzt die Bisswunde etwa so wie ein Bienen- oder Wespenstich. Obwohl immer wieder von der "giftigsten Spinne Deutschlands" gesprochen wird, ist der Biss der Dornfingerspinne nicht tödlich. Bleibende Schäden nach einem Biss sind ebenfalls nicht bekannt.
Die Symptome können aber unangenehm sein – auch für gesunde Menschen. Sie reichen von starken Schwellungen der Bissstelle hin zu Reaktionen wie Fieber und Kreislaufproblemen. Allerdings beißt der Ammen-Dornfinger nur zu, wenn sein Nest zerstört wird oder das Weibchen seine Brut verteidigen will. Nach dem Biss eines Ammen-Dornfingers sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden.
Kreuzspinne
Auch die Kreuzspinne hat den Ruf, besonders giftig zu sein. In der Realität schaffen es die Fangzähne dieser Spinnenart aber nur durch besonders dünne Hautstellen – etwa an den Kniekehlen. Der Spinnenbiss selbst schmerzt etwa so wie ein Mückenstich und hinterlässt Reaktionen wie Rötungen oder Juckreiz an den betroffenen Hautarealen.
Bei der Kreuzspinne und allen anderen Spinnenarten gilt: Die Tiere greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Das passiert vor allem, wenn sie fürchten, zerquetscht zu werden.
Einen Spinnenbiss erkennen
Sieht man nicht, wie eine Spinne einen beißt, ist es schwierig, einen Spinnenbiss eindeutig festzustellen. Zu sehr ähneln Symptome wie Rötungen und Juckreiz denen eines gewöhnlichen Mückenstichs. In beiden Fällen kann es helfen, die betreffende Hautstelle zu kühlen.
Wann ist ein Spinnenbiss gefährlich?
Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn zusätzlich zu Hautirritationen noch Symptome auftreten, wie:
- starke Schmerzen
- Übelkeit
- Kreislaufversagen
- Erbrechen
- Schwindel
- Schüttelfrost
- Fieber
Besonders Risikogruppen wie Kinder, Allergiker oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen sollten nach einem Spinnenbiss sofort zum Arzt gehen.
- baden-wuerttemberg.nabu.de: "Der Ammen-Dornfinger: Bitte keine Panik!"
- deutschewildtierstiftung.de: "Kreuzspinne"
- Eigene Recherche