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Ammen-Dornfinger-Spinne und ihr Biss: So schützen Sie sich vor der Giftspinne


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Giftspinne in Deutschland
Ammen-Dornfinger: So schützen Sie sich vor dem giftigen Biss


Aktualisiert am 30.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Wegen seiner rot-orangenen Giftklauen lässt sich der Ammen-Dornfinger leicht von anderen Spinnen unterscheiden.Vergrößern des Bildes
Ammen-Dornfinger auf seinem Nest: Die Spinne gilt als giftigstes Exemplar ihrer Gattung in Deutschland. (Quelle: imago/blickwinkel)

Bei einer Begegnung mit der heimischen Ammen-Dornfinger-Spinne ist keine Panik angebracht – Vorsicht aber schon. So schützen Sie sich.

Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist die einzige Spinne hierzulande, die für den Menschen giftig ist. Denn nur sie ist in der Lage, die menschliche Haut mit ihren Beißwerkzeugen zu durchdringen. Grund dafür sind die massiven Kieferklauen der bis zu 1,5 Zentimeter großen Spinne.

Wie Sie einem Biss am besten vorbeugen und was Sie tun sollten, wenn es doch dazu kommt. Ein Überblick.

Vorkommen: Wo ist der Ammen-Dornfinger verbreitet?

Der Ammen-Dornfinger bevorzugt warme und trockene Gebiete. Daher war die Spinne ursprünglich nur in Südosteuropa verbreitet. Mittlerweile breitet sie sich aber in ganz Deutschland aus. Dabei bevorzugt die scheue Spinne trockene Gebiete mit hohem Gras, Waldlichtungen oder Ackerbrachen. Aber auch an Wegrändern oder Bahndämmen ist sie zu finden.

Vorbeugen: Im Hochsommer den Nestern nicht zu nahe kommen

Allerdings sind die Tiere nachtaktiv und meiden den Kontakt zu Menschen. Um von einem Ammen-Dornfinger gebissen zu werden, müssen sich die Tiere daher massiv bedroht fühlen – etwa wenn sie in eine Ecke gedrängt werden oder man in der Paarungs- und Reifezeit der Eier dem Nest (Gespinst) zu nahe kommt.

Zu Bissen kommt es daher meist im Monat August, da um diese Zeit die Eiablage in das Brutgespinst erfolgt. Dieses wird von den Weibchen intensiv bewacht und durch Bisse verteidigt. Allerdings sind die Nester meist gut zu sehen, denn häufig sind sie so groß wie ein Hühnerei. Im Hochsommer sollten Sie Wiesen mit weißen Gespinsten daher meiden.

Im Sommer kann es zudem in seltenen Fällen passieren, dass sich die Spinnenmännchen auf der Suche nach Weibchen ins Haus verirren. Ammen-Dornfinger lassen sich allerdings leicht von Hausspinnen unterscheiden: Der Vorderkörper sowie die großen Giftklauen sind rot-orange, der Hinterkörper leuchtet gelblich bis olivgrün. Die hellbraunen Beine wirken glasig und sind verhältnismäßig lang.

Symptome: starker Schmerz bis Kreislaufversagen

Kommt es zu einem Biss des Ammen-Dornfingers, injiziert die Spinne eine Mischung aus gewebe- und blutschädigenden sowie Nervengiften. Angaben des Naturschutzbunds Deutschland e. V. (Nabu) zufolge ist der Biss etwa so schmerzhaft wie ein Wespenstich. Und auch die Symptome nach dem Biss sind in etwa vergleichbar mit einem Bienen- oder Wespenstich.

Demnach fängt die Bissstelle binnen kurzer Zeit an, stark zu schmerzen, betroffene Gliedmaßen können extrem anschwellen. In schlimmeren Fällen kann es vorkommen, dass sich der Schmerz von der Bissstelle ausgehend ausbreitet. Betroffene klagten dann außerdem über folgende Symptome:

  • Schüttelfrost
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • leichtes Fieber
  • Kreislaufkollaps
  • Nekrose um die Bissstelle (Absterben von Gewebe)

Diese schweren Fälle sind allerdings selten. Und: Normalerweise klingen der Schmerz und die Schwellung bereits nach 24 bis 30 Stunden wieder ab. Todesfälle durch das Gift der Dornfingerspinne sind bisher nicht bekannt. Ammen-Dornfinger-Bisse sind daher nicht unmittelbar lebensbedrohlich.

Behandlung: Warmes Wasser und Kühlpads helfen

Nach einem Biss sollte die Wunde schnellstmöglich unter fließendem Wasser gereinigt werden – allerdings mit warmen Wasser. Der Grund: Das Gift der Spinne ist empfindlich gegen Wärme. Dadurch kann es zu einem Teil inaktiviert werden. Erst danach sollten kaltes Wasser oder Kühlpads gegen die Schwellung und den Schmerz eingesetzt werden.

Sind die Symptome sehr stark oder klingen nicht ab, sollten Sie sich zudem ärztlich untersuchen lassen.

Fazit

Der Ammen-Dornfinger ist die einzige Spinne in Deutschland, die für den Menschen giftig ist. Mit ihren kräftigen Beißwerkzeugen kann sie die Haut durchdringen und ihr Nervengift injizieren, was zu starken Schmerzen bis hin zum Kreislaufversagen führen kann. Allerdings sind Bisse der Dornfingerspinne sehr selten. Experten raten daher, sich vor ihnen zu schützen, aber nicht in Panik zu verfallen. Sollte es doch zu einem Biss gekommen sein, hilft es, den Biss mit warmem Wasser auszuspülen und anschließend zu kühlen. Bei starken Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "brandenburg.nabu.de: Schüchterner Wandersbursche auf dem Vormarsch". (Stand: Juli 2023)
  • thieme-connect.com: "Biss einer Ammendornfingerspinne – eine zukünftig häufiger zu stellende Diagnose?". (Stand: 2011)
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