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Wespenstich – was tun? Hausmittel zur Behandlung


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Gegen Schwellung und Juckreiz
Was tun bei einem Wespenstich? Die besten Hausmittel und Tipps


Aktualisiert am 21.08.2023Lesedauer: 5 Min.
Wespe: Wenn eine Wespenallergie bekannt ist, sollten Betroffene immer ein Notfallset bei sich tragen.Vergrößern des Bildes
Wespe: Wenn eine Wespenallergie bekannt ist, sollten Betroffene immer ein Notfallset bei sich tragen. (Quelle: Nataba/getty-images-bilder)
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Für viele lediglich schmerzhaft, für andere lebensgefährlich: Wer allergisch reagiert, kann an einem Wespenstich sterben. Tipps, was nach dem Stich am besten hilft.

Die erste wichtige Maßnahme nach einem Wespenstich lautet: Ruhe bewahren und das Insektengift nicht mit dem Mund aussaugen. Wer nicht unter einer Allergie leidet, kann Wespenstiche mit einfachen Hausmitteln behandeln. Schwellung, Rötung und Schmerzen lassen sich damit eindämmen.

Kommt es jedoch kurz nach dem Insektenstich zu Schock, Atemnot, Herzrasen oder Kreislaufbeschwerden, dann gilt: Gehen Sie schnell zum Arzt.

Wespenstiche richtig behandeln: Wichtiges auf einen Blick

Wenn keine Allergie gegen Wespenstiche vorliegt, helfen diese Tipps und Hausmittel:

  • Saugen Sie das Gift nicht mit dem Mund aus, da es sich sonst im Körper verteilen könnte. Holen Sie das Gift besser mit Saugstempeln oder Giftpumpen aus der Apotheke heraus.
  • Legen Sie zunächst einen warmen Waschlappen vorsichtig auf den Stich. Das Gift der Wespe enthält Eiweiß, das mit Hitze zerstört werden kann.
  • Kühlen Sie den Stich danach mit Eiswürfeln oder Kühlpads, um die Schwellung und die Schmerzen zu lindern. Wickeln Sie am besten immer ein Tuch um Eiswürfel oder Kühlpads, um Erfrierungen auf der Haut zu vermeiden.
  • Auch kalte Essigumschläge können helfen und sollen das Gift neutralisieren.
  • Zwiebeln oder Zitronen wirken entzündungshemmend. Den Saft können Sie auf die Wunde auftragen.
  • Gegen Juckreiz können Sie Speichel auf den Stich auftragen.
  • Salben und kühlende Gels wirken der Schwellung entgegen.

Juckreiz und Schwellung

Dass die Haut nach einem Wespenstich juckt und anschwillt, liegt an dem Gift, das die Wespe über ihren Stachel injiziert. Diese Abwehrreaktionen sind meist harmlos und klingen nach drei bis vier Tagen von selbst ab. Für normal empfindliche Menschen können lediglich Stiche im Rachenraum, Hals- und Kopfbereich bedrohlich sein.

Auch wenn es schwerfällt: Kratzen Sie nicht an der Einstichstelle. Es kann sonst zu Infektionen kommen.

Symptome einer Wespenallergie

Eine allergische Reaktion tritt innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Stich auf.

Typische Symptome einer Wespenallergie sind:

  • Quaddeln
  • Rötungen
  • Starke Schwellungen an der Einstichstelle
  • Schnupfen
  • Schwellungen im Gesichts- und Halsbereich
  • Übelkeit
  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Kreislaufbeschwerden

Im schlimmsten Fall kommt es zu einem anaphylaktischen Schock mit Blutdruckabfall, Ohnmacht und Kreislaufkollaps. Dies ist ohne sofortige ärztliche Hilfe oft tödlich. In diesem Fall muss sofort der Notarzt unter 112 gerufen werden.

Notfallset: Schnelle Hilfe bei einer Allergie

Wenn die Allergie bekannt ist, sollten Betroffene immer ein Notfallset bei sich tragen. Es enthält nach Empfehlung der Bundesapothekerkammer in der Regel drei Medikamente:

  1. Eine Adrenalinspritze, die im Notfall den Kreislauf stabilisiert.
  2. Ein Antihistaminikum in Form von Tropfen, das die allergische Reaktion bekämpft.
  3. Cortison, das abschwellend wirkt und die Immunreaktion sofort dämpft.

Lassen Sie sich unbedingt vom Arzt beraten, vor allem, wie man die Medikamente richtig einsetzt.

Wann Sie sofort zum Arzt gehen sollten

Bei einem Stich im Mund oder Rachenraum sollten Sie zwingend einen Arzt aufsuchen oder direkt den Notarzt unter 112 anrufen. Die Atemwege können gefährlich anschwellen. Befinden Sie sich auf dem Weg zum Notdienst, empfiehlt es sich, Eiswürfel zu lutschen.

Hausmittel bei Insektenstichen: So lindern Sie den Juckreiz

Wer draußen unterwegs ist und weder Kühlpad noch Salbe zur Hand hat, reibt die betroffene Hautstelle einfach mit Spucke ein. Der Speichel neutralisiert das Gift der Wespe und lindert Schmerzen und Schwellung. Sollten Sie nicht sicher sein, ob Sie einen Wespen- oder einen Bienenstich haben: So unterscheiden Sie die Insekten voneinander.

Ein kalter Essigumschlag hilft zweifach: Er kühlt die Stichstelle und die Säure neutralisiert das alkalisch reagierende Wespengift. Alternativ können Sie Speichel mit etwas Zucker mischen und großflächig auf den Stich auftragen. Auch Zwiebeln und Zitronen sind bewährte Hausmittel zur Behandlung von Wespenstichen. Ihr Saft wirkt entzündungshemmend.

Um eine große Schwellung zu verhindern, können Sie einen Waschlappen mit warmen Wasser anfeuchten und vorsichtig auf den Stich drücken. Je heißer der Waschlappen ist, desto besser: Erst bei Temperaturen über 38 Grad Celsius wird das Gift der Wespe zerstört. Nach 20 Sekunden den Druck lockern und nach einer kurzen Pause wiederholen.

Haben Sie keinen Waschlappen zur Hand, können Sie auch einen Teelöffel unter heißes Wasser halten. Achten Sie aber darauf, dass er nicht zu heiß wird, damit Sie sich nicht verbrennen. Drücken Sie dann den Löffel fest auf den Stich und wiederholen Sie den Vorgang, bis Sie Linderung verspüren. Sie sollten allerdings nie eine andere Person mit dieser Methode behandeln, da es sonst schnell ungewollt zu Verbrennungen kommen kann. Auch Kerzenwachs auf den Stich zu träufeln, ist tabu.

Insektengift und Stachel richtig entfernen

Das Gift der Wespe darf auf keinen Fall mit dem Mund aus der Stichstelle gesaugt werden, da es sich sonst über die Schleimhäute im Körper verteilen kann. Besser ist es, das Gift vorsichtig mit sogenannten Saugstempeln oder Giftpumpen aus der Apotheke zu entfernen.

Wird das Wespengift nicht rasch entfernt, drohen Infektionen. Wespen kommen leicht in Kontakt mit Bakterien, etwa wenn sie ein krankes Tier stechen oder sich an verdorbenen Nahrungsmitteln laben. Stechen sie dann Menschen, übertragen sie mitunter Krankheitserreger. Das kann im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung verursachen. Betroffene sollten deshalb die Einstichstelle längere Zeit gut beobachten.

Da Wespen und Hornissen mehrfach stechen können, bleibt ihr Stachel nicht in der Haut stecken. Sollte dennoch ein Stachel zurückbleiben, hat mit großer Sicherheit eine Biene zugestochen. Der Stachel muss so schnell wie möglich mit einer Pinzette herausgezogen werden, da sonst weiter Gift in die Einstichstelle gelangt.

Tipps: So werden Sie nicht gestochen

Wann gehen Wespen "schlafen"? Diese Frage wird im Forum "GuteFrage.net" häufig gestellt. Wespen sind bei hohen Temperaturen besonders aktiv und ziehen sich abends und wenn es kühler wird, in ihr Nest zurück. Sie wechseln sich mit Ruhephasen ab.

Von Anfang Mai bis Ende September fliegen Wespen vermehrt ums Haus. Kaffeetisch, Grillplatte oder Limonade sind nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) aber nur für zwei Wespenarten interessant: die Deutsche und die Gemeine Wespe. Um die Wespen abzulenken, können Sie eine Schale mit Zuckerwasser oder ein Stückchen Wurst abseits des gedeckten Tisches platzieren.

Wespen reagieren zudem nur aggressiv, wenn sie sich angegriffen fühlen. Deshalb sollten Sie Panik vermeiden, die Tiere nicht anpusten oder einengen und nicht durch Wedeln vertreiben. Decken Sie Essen und Getränke ab, haben Sie Kleinkinder beim Essen im Freien im Blick und lassen Sie sie nicht barfuß über Wiesen laufen.

Tipp: Füllen Sie etwas Wasser in eine saubere Sprühflasche. Besprühen Sie die Wespen leicht mit dem zerstäubten Wasser. Die Tiere denken dann, dass es regnet und fliegen zurück ins Nest.

Stichheiler: Geräte zur Behandlung

Elektronische Stichheiler sollen die Giftbestandteile zerstören, indem sie die betroffene Hautstelle erhitzen und so den Juckreiz lindern. Damit die Prozedur hilft, müssen Betroffene den Stichheiler unmittelbar nach dem Stich anwenden – sonst hat sich das Gift bereits zu stark im betroffenen Körperteil verbreitet.

Bei Menschen, die gegen Wespenstiche allergisch sind, helfen Hausmittel nicht. Experten des European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF) schätzen, dass über drei Millionen Deutsche eine Allergie gegen Wespen oder Bienen haben. Betroffene können schon durch einen einzigen Stich sterben. In Deutschland sind etwa 20 Todesfälle pro Jahr auf einen Insektenstich zurückzuführen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • ECARF: "Wie gefährlich sind Insektenstiche?"
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