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Amsel und Drossel unterscheiden? So einfach gelingt es


Einfach erklärt
Das ist der Unterschied zwischen Amsel und Drossel

Eine Amsel ist gleichzeitig auch eine Drossel, eine Drossel aber nicht notwendigerweise eine Amsel. Können Sie folgen?

Aktualisiert am 20.08.2022|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, ron
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Die Drossel kennt fast jeder aus seinen Kindertagen: entweder aus dem Grimm'schen Märchen vom "König Drosselbart", der ein Kinn hat, wie die Drossel einen Schnabel. Oder aus einem der bekanntesten deutschen Frühlings- und Kinderlieder "Alle Vögel sind schon da". Darin hat die Drossel – neben der Amsel – ihren Textauftritt.

Rotdrossel (Turdus iliacus): Sie gehört zur Unterfamilie Echte Drosseln. Oft steckt der Singvogel mittels Gesang sein Revier ab.Vergrößern des Bildes
Rotdrossel (Turdus iliacus): Sie gehört zur Unterfamilie Echte Drosseln. Oft steckt der Singvogel mittels Gesang sein Revier ab. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

Vogelfamilie mit Unterfamilien

Die Drossel ist aber keine Vogelart, sondern bezeichnet eine Vogelfamilie. Zur großen Familie der Drosselvögel (Turdidae) gehört im Übrigen auch ein Singvogel, den man gar nicht darin vermutet: das Rotkehlchen (Erithacus rubecula). Seine napfartige Nestform – typisch für Drosselvögel – verrät es aber.

Zur Familie der Drosselvögel gehören ebenso die Unterfamilien Echte Drosseln (Turdus) mit 87 Arten oder die Erddrosseln (Zoothera) mit jeweils 19 Arten.

Unterschied: Amsel und Drossel

Die heimische Amsel (Turdus merula) ist eine der 87 Arten der Echten Drosseln. Dazu gehören auch die Bülbülamsel (Turdus boulboul), die Mandarinamsel (Turdus mandarinus), die Tibetamsel (Turdus maximus) und die Indienamsel (Turdus simillimus).

Kurzum: Eine Amsel ist gleichzeitig auch eine Drossel, eine Drossel jedoch nicht zwangsläufig eine Amsel. Der Grund: Drossel bezeichnet eine Vogelfamilie, Amsel ist eine Vogelart – und zwar die häufigste hierzulande.

Aussehen und Merkmale

Bei den Drosseln ist es manchmal schwer, gleich auf den ersten Blick zu erkennen, um welche Art und um welches Geschlecht es sich handelt. Dabei sind vor allem Kleinigkeiten wie die Brustflecken für eine Bestimmung hilfreich.

So ist bei der Ringdrossel (Turdus torquatus) die Brust des Männchens hell geschuppt, die des Weibchens ist dunkel. Auch die Wacholderdrossel (Turdus pilaris) besitzt ein markant gesprenkeltes helles Brust- und Bauchgefieder. Wacholderdrossel-Männchen und -Weibchen sehen allerdings gleich aus. Letztlich trägt auch die Misteldrossel (Turdus viscivorus) ein dunkelbraun geflecktes Brust- und Bauchgefieder. Misteldrossel-Männchen und -Weibchen besitzen ebenso die gleiche Färbung.

Im Allgemeinen sind Drosseln zwischen 15 und 35 Zentimeter lang, bei einem Körpergewicht von etwa 20 bis 150 Gramm. Das Gefieder von Weibchen und Männchen ist bei einigen Arten unterschiedlich.

Besonders stark sticht hier die Amsel heraus: Das Männchen ist komplett schwarz mit einem gelb-orange Schnabel. Das Weibchen ist graubraun, hat eine gefleckte Brust und einen blassen Schnabel.

Gesang der Drosselarten

In der Drossel-Familie gibt es verschiedene Singvogelarten, die wiederum mit ganz unterschiedlichen Gesängen zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten überraschen.

So ist die Singdrossel (Turdus philomelos) besonders in den Abendstunden zu hören. Dabei flötet sie ein sanftes und wohlklingendes Lied zumeist von Baumwipfeln.

Dagegen besteht der Gesang der Rotdrosseln (Turdus iliacus) zumeist aus teils flötenden, teils schwätzenden oder zwitschernden Tönen. Im Frühjahr steckt der bei uns überwinternde Singvogel mittels Gesang sein Revier ab.

Die Amsel (Turdus merula) punktet mit ihrer individuellen Sangesvielfalt. Einzelne Vögel verfügen über ein erstaunlich umfangreiches Gesangsrepertoire.

Futter: Obst, Beeren und Insekten

Drosseln sind sogenannte Weichfutterfresser und suchen am liebsten am Boden nach Nahrung. Auf ihrer Speisekarte stehen vor allem Obst (Früchte) und Beeren. In den Sommermonaten bevorzugen sie Insekten, aber auch Regenwürmer und Raupen.

Fortpflanzung und Brutzeit

Drosseln zählen zu den sogenannten Freibrütern. Das heißt, dass sie ihre Nester nicht in Höhlen oder in Nischen anlegen, sondern am Boden, in Bäumen oder im Gebüsch.

Die Küken schlüpfen nach einer Brutzeit von etwa 14 Tagen aus bläulich-grünen Eiern. Zwei Wochen später werden die Jungvögel im Nest flügge, dennoch werden sie von den Eltern noch einige Zeit mit Futter versorgt.

Zugvögel: Ist die Drossel ein Zugvogel?

Je nachdem, ob die Vogelart im Herbst in den Süden zieht oder ganzjährig hier bleibt, unterscheidet man zwischen einem Zugvogel und Standvogel (auch: Jahresvogel). Sowohl Rotdrosseln als auch Wacholderdrosseln und Misteldrosseln sind überwiegend Zugvögel. Zwischen Ende September und Ende November fliegen die meisten in ihre Winterquartiere in Nordafrika sowie Süd- und Westeuropa. Ende Februar kehren sie dann zurück.

Dagegen gehören Amseln zu den sogenannten Teilziehern. Nur ein Teil von ihnen fliegt im Herbst in wärmere Regionen und kehrt im darauffolgenden Frühjahr zurück.

Verwendete Quellen
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