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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wurst, Käse, Butter Lebensmittel einfrieren: Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Wer Lebensmittel richtig einfriert, hat auch noch Monate später etwas davon. Doch nicht alles eignet sich für das Tiefkühlfach.
Es gibt Lebensmittel, die können in der Tiefkühltruhe platzen, andere werden lappig oder weich wie Püree. Wir geben einen Überblick, was alles ins Eisfach gehört – und was nicht.
Diese Lebensmittel sollten Sie nicht einfrieren
Nicht alle Lebensmittel lassen sich einfrieren. Einige Beispiele, was alles nicht für die Tiefkühltruhe geeignet ist – und warum das so ist:
- Blattsalate, Radieschen, Rettich, ganze Tomaten, Gurken oder Weintrauben enthalten viel Wasser. Sie sind nach dem Auftauen nicht mehr knackig, sondern welk oder matschig, weil ihr hoher Wassergehalt zu einer großen Zellzerstörung beim Gefrieren führt.
- Auch rohe Kartoffeln lassen sich nicht gut einfrieren. Sie schmecken nach dem Auftauen sehr süß, weil während der Gefrierlagerung Stärke zu Zucker abgebaut wird. Das Zellgewebe wird zerstört, die Konsistenz beim Auftauen wird zu weich.
- Rohe Eier in der Schale gehören auch nicht ins Tiefkühlfach. Sie würden platzen, da sich Eigelb und Eiweiß beim Einfrieren ausdehnen.
- Pudding und gebundene Soßen werden flüssig, da die Stärke das beim Kochen gebundene Wasser beim Auftauen wieder abgibt.
- Milchprodukte wie Joghurt, saure Sahne und Crème fraîche flocken nach dem Auftauen aus oder werden grießig. Auch Quark, Dickmilch und Kefir sollten nicht eingefroren werden. Sie gerinnen und sind dann kein Genuss mehr.
Vorsicht bei Gewürzen
Rohes und blanchiertes Gemüse sollten Sie vor dem Einfrieren besser nicht würzen und salzen. Denn Salz entzieht den Pflanzenzellen Wasser. Bei einigen Gewürzen wie Pfeffer, Muskat, Basilikum oder Dill verändert sich der Geschmack.
Kann man Wurst einfrieren?
Was viele nicht wissen: Neben Fleisch wie Steak und Schnitzel lässt sich auch Wurstaufschnitt problemlos einfrieren. Damit sich die einzelnen Scheiben später leicht voneinander lösen lassen, legen Sie einfach ein Stück Folie dazwischen.
In einem geeigneten Gefrierbeutel ist der Aufschnitt bei minus 18 Grad maximal vier Monate haltbar. Beim Einpacken sollten Sie darauf achten, dass möglichst wenig Luft in der Verpackung ist, um Gefrierbrand zu vermeiden.
Auch Würste, Schinken und Pasteten lassen sich einfrieren. Bei Leberwurst kann es allerdings sein, dass die Konsistenz etwas leidet. Lassen Sie Wurstprodukte und Fleisch immer im Kühlschrank auftauen, um eine zu starke Keimbildung zu verhindern. Frieren Sie Aufgetautes nicht wieder ein. Übrigens: Bakterien werden durch das Einfrieren nicht abgetötet.
Aufgebackene Brötchen – fast wie vom Bäcker
Brot und Brötchen lassen sich ebenfalls problemlos einfrieren und sind im Tiefkühlbeutel bis zu drei Monate haltbar. Gefrorene Brötchen, die im Backofen kurz aufgebacken werden, schmecken fast wie frisch vom Bäcker.
Wer Brot einfrieren möchte, kann dies in einzelnen Scheiben tun. So taut man immer nur so viel auf, wie man gerade benötigt. Bei Zimmertemperatur taut Brot recht schnell auf, schmeckt aber auch aus dem Toaster lecker. Apropos Toaster: Toastbrot lässt sich ebenso einfrieren.
- Brot und Brötchen einfrieren: So machen Sie es richtig
So frieren Sie Käse am besten ein
Käse, darunter Raclettekäse, Gouda, Edamer und Parmesan, ist ebenfalls für die Tiefkühltruhe geeignet und wird am besten als ganzes Stück eingefroren. Das schützt vor dem Austrocknen. Geschmackseinbußen sind allerdings möglich. Wichtig zu wissen – Kälte bekommt den Käsebakterien nicht und sie sterben ab. Ist der Reifeprozess eines Käses noch nicht abgeschlossen, sollten Sie ihn daher nicht einfrieren.
Verzehren Sie den eingefrorenen Käse in den nächsten zwei Monaten. Auftauen sollten Sie ihn immer im Kühlschrank. Bereits geriebener Käse ist für die Tiefkühltruhe weniger gut geeignet, da er austrocknet. Frischkäse flockt bei Minustemperaturen aus. Brie und Camembert werden matschig.
Butter lässt sich problemlos einfrieren
Butter wiederum lässt sich gut einfrieren. Bis sie aufgetaut ist, dauert es allerdings etwas. Wer sie morgens zum Frühstück genießen möchte, legt sie am besten schon am Tag vorher in den Kühlschrank. Die besten Tipps und Tricks zum Einfrieren von Butter finden Sie hier.
Auch Frischmilch sollten Sie aufgrund des Bakterienrisikos nicht einfrieren. Bei H-Milch ist das möglich, doch der Geschmack leidet. Außerdem ist H-Milch auch so recht lange haltbar. Wird die Milch zu langsam eingefroren, kann es zudem passieren, dass sie flockig wird. Auch bei Milchprodukten gilt: Einmal aufgetaut, sollten sie nicht noch einmal eingefroren werden. Daher am besten in kleineren Portionen in die Truhe geben.
Eier einfrieren
Was viele nicht wissen: Rohe Eier können eingefroren werden – allerdings ohne Schale, da diese bei Minusgraden platzt. Tiefgefrorene Eier sind bei minus 18 Grad bis zu zehn Monate haltbar. Nach dem Auftauen sollten die Eier ausreichend durchgegart werden. Roh sollten Sie sie keinesfalls verzehren.
Hartgekochte Eier eignen sich nicht zum Einfrieren. Das Eiweiß verändert seine Konsistenz und wird labberig. Auch der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Die besten Tipps zum Einfrieren von Eiern finden Sie hier.
Kann man frisch gekochtes Essen einfrieren?
Fleisch, viele Gemüse- und Obstsorten lassen sich sowohl roh als auch gekocht einfrieren und auch fertige Gerichte sowie Essensreste dürfen ins Gefrierfach – vorausgesetzt, sie stehen nach dem Kochen nicht schon länger als zwei Stunden herum. Sonst können sich zu viele Bakterien vermehren. Darüber hinaus bilden sich weniger Eiskristalle, je schneller die Speise heruntergekühlt und eingefroren wird. "Zwischen 0 und -5 Grad Celsius wachsen diese am schnellsten", erklärt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Zum Einfrieren von Lebensmitteln sollte generell nur beste Qualität verwendet werden. Lebensmittel tierischen Ursprungs müssen frisch und hygienisch einwandfrei sein, Gemüse und Obst erntefrisch. Am besten für die Tiefkühlung eignen sich Bohnen, Erbsen, Paprika, Rosenkohl, Steinpilze, Tomatenmark, Karotten und verschiedene Kohlarten wie Rotkohl und Grünkohl.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- laves.niedersachsen.de "Richtig einfrieren"
- Eigene Recherche