t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenEssen & TrinkenEinkaufen

Taschenkontrolle im Supermarkt: Ist das erlaubt?


Diebstahl oder nicht?
Mit Rucksack im Supermarkt: So schnell werden Sie zum "Dieb"

Ein Einkauf mit eigener Tasche oder Rucksack kann leicht zu Missverständnissen führen. Kunden riskieren unbeabsichtigte Rechtsprobleme.

Aktualisiert am 07.02.2025 - 11:11 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online, jb
News folgen

Von wegen "nur mal eben schnell einkaufen". Häufig wird es dann doch mehr als gedacht. Wer dann keinen Einkaufskorb oder -wagen zur Hand hat, legt die Ware in die eigene Tasche oder den Rucksack. Das ist zwar gesetzlich nicht verboten. Kann aber zu großen Problemen führen.

imago images 0448628571Vergrößern des Bildes
Einkauf: Verwenden Sie am besten einen offenen Einkaufskorb. (Quelle: IMAGO/Alena Kuznetsova/imago)

Der Grund: Die Handlung könnte zu Missverständnissen führen. Wenn Kunden die Ware während des Einkaufens in ihre Tasche oder ihren Rucksack legen, könnte das als Diebstahl gedeutet werden.

Bei dem Akt handelt es sich um eine Wegnahmehandlung. Und eine Wegnahmehandlung kann mit einem Diebstahl, also einer Straftat, gleichbedeutend sein. Selbst dann, wenn der Kunde die Absicht hatte, die Waren später an der Kasse wieder auszupacken und zu bezahlen. Dann könnte die Handlung noch immer als Vorstufe zum Diebstahl, dem sogenannten versuchten Diebstahl, gewertet werden. Und das ist ebenfalls eine Straftat.

Werden Kunden sofort angesprochen?

Meist greifen Ladendetektive oder Supermarktmitarbeiter erst ein, wenn der Kunde an der Kasse steht. Sie überprüfen, ob er wirklich die gesamte Ware, die er in seine Tasche oder seinen Rucksack gelegt hat, wieder herausholt und auf das Kassenband legt.

Unproblematischer ist es hingegen, wenn Kunden einen eigenen Korb verwenden, der offen einsehbar ist. In diesem Fall ist die Einkaufsabsicht klar ersichtlich. Zudem können Detektive und das Personal in diesem Fall auf einen Blick sehen, welche Ware der Kunde entnommen hat und ob er diese allesamt auf das Kassenband legt.

Aber Achtung: Kunden sollten auch die Hausordnung des Supermarktes und des Discounters beachten. Denn hierin kann vermerkt werden, dass Kunden keine eigenen Taschen für den Transport der Ware nutzen dürfen. Die Filialleiter haben sogar das Recht, große Taschen im Markt zu verbieten.

Tipp

Wenn Sie Ware während des Einkaufs dennoch in Ihre Tasche oder Ihren Rucksack legen, sollten Sie an der Kasse gründlich kontrollieren, ob diese wirklich leer sind und Sie gegebenenfalls etwas übersehen haben.

Darf das Personal die Tasche kontrollieren?

Es kommt darauf an, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Ohne einen konkreten Verdacht ist eine Taschenkontrolle im Supermarkt grundsätzlich unzulässig", so die Experten. Eine willkürliche Taschenkontrolle ist hingegen nicht gestattet. "Auch dann nicht, wenn ein Hinweisschild im Geschäft auf die Durchführung von Taschenkontrollen verweist." Denn damit würde das Persönlichkeitsrecht des Kunden verletzt werden.

Wenn der Kassierer die Tasche dennoch kontrollieren möchte, sollten Kunden ihn auf das Persönlichkeitsrecht hinweisen. "Wenn das Personal dennoch darauf besteht, können Sie die Kontrolle zulassen und sich hinterher bei der Geschäftsführung beschweren", empfehlen die Verbraucherschützer.

Allerdings: Wenn ein Verdacht besteht, dürfen die Mitarbeiter und/oder der Ladendetektiv die Personalien des Kunden aufnehmen und ihn so lange festhalten, bis die Polizei eintrifft. Die Beamten dürfen dann die Durchsuchung des Tatverdächtigen durchführen.

Verwendete Quellen
  • verbraucherzentrale.de "Taschenkontrollen im Supermarkt: Das müssen Sie akzeptieren, das nicht"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom