Man kann es hören Calathea: Diese Zimmerpflanze schließt nachts ihre Blätter
Die Calathea oder Korbmarante ist mit ihren faszinierend gemaserten Blättern ein wahrer Hingucker. Leider ist sie keine pflegeleichte Zimmerpflanze. Das sollten Sie bei Standort und Pflege beachten.
Inhaltsverzeichnis
- Wuchs: Blattzeichnung und Blattunterseite
- Besonderheit: Blätter rollen sich zusammen
- Standort: Halbschattig und feuchtwarm
- Gießen: Staunässe vermeiden
- Pflege: Keine trockene Zimmerluft
- Düngen: Lieber wenig als zu viel
- Blütenbildung: Dunkelheit hilft
- Vermehren: Stecklinge oder Wurzelteilung
- Umtopfen: Substrat und Topfgröße
- Krankheiten und Schädlinge
- Ist Calathea giftig?
- Pflege-Steckbrief
Die Calathea, auch Pfeilwurz genannt, stammt ursprünglich aus dem Amazonasgebiet in Südamerika, wo sie in Bodennähe im Schatten größerer Bäume und Pflanzen wächst. Das bestimmt auch ihre Pflegebedürfnisse hierzulande.
Calathea kommt vom griechischen Wort "kálathos" und bedeutet so viel wie "Korb". Die Bezeichnung geht auf die ursprüngliche Verwendung durch die Ureinwohner Amerikas zurück, die aus den Blättern der Calathea Körbe flochten.
In der Systematik zählt sie als Pflanzengattung zur Familie der Pfeilwurzgewächse (Marantaceae). Die hierzulande bekanntesten Calathea-Arten sind:
Calathea ornata
Die Blätter der Kolumbianischen Korbmarante – so der deutsche Name – sind mit zarten weißen oder rosafarbenen Linien durchzogen. Die Blattunterseite ist dunkelrot gefärbt. Als Zimmerpflanze wächst sie 50 bis 150 Zentimeter in die Höhe.
Calathea white fusion
Ihre markanten Blätter sind grün und überwiegend weiß panaschiert. Die Unterseite schimmert zartrosa. Diese Calathea-Art wird etwa 30 Zentimeter hoch.
Calathea rufibarba
Im Spätwinter beziehungsweise Frühjahr zeigt diese Korbmarante ihre gelben Blüten. Zudem punktet sie mit gewellten beziehungsweise gezackten Blättern, deren Oberseite dunkelgrün und Unterseite purpurrot sind. Wird 30 bis 70 Zentimeter hoch.
Calathea triostar
Mit ihrer markanten grün-cremefarbenen Blattmaserung auf der Oberseite gehört sie zu den dekorativsten Calathea-Arten. Die Unterseite ist leuchtend pink. Sie erreicht eine Höhe von 30 und 80 Zentimeter.
Calathea orbifolia
Im Unterschied zu anderen Arten bildet sie gestreifte Blätter, die silbrig-grün und hellgrün schimmern. Als Zimmerpflanze kann sie zwischen 50 und 100 Zentimeter in die Höhe wachsen.
Calathea makoyana
Sie heißt auch Pfauen-Korbmarante und wird zwischen 20 und 40 Zentimeter groß. Die bis zu 15 Zentimeter langen Blätter sind grün, weiß oder gelblich panaschiert beziehungsweise gestreift.
Wuchs: Blattzeichnung und Blattunterseite
Die verschiedenen Calathea-Arten werden 20 bis 100 Zentimeter groß. Sie punktet vor allem mit schöner Blattzeichnung, kontrastreicher Blattunterseite und vielen Blattformen. Ihre extravaganten Blätter werden dabei bis zu 60 Zentimeter lang. Die Blattmusterungen in unterschiedlichen Grün-, Braun- Rot- und Silbertönen erinnern an Pfauenfedern. Zudem haben viele Arten, darunter die Calathea ornata, eine bordeauxfarbene Blattunterseite.
Besonderheit: Blätter rollen sich zusammen
Außergewöhnlich ist, dass sich die Blätter der Calathea – wegen des weniger werdenden Lichts – nachts schließen beziehungsweise zusammenrollen und sich morgens wieder entfalten. Wenn Sie dabei genau hinhören, lässt sich ein Knistern vernehmen.
Standort: Halbschattig und feuchtwarm
Die Calathea mag es gerne halbschattig. Ist sie direkter Sonne ausgesetzt, können sich die Blätter braun verfärben. Dann hängen sie kraftlos herunter. Es empfiehlt sich ein Fenster, an dem die Zimmerpflanze am Morgen und am Abend etwas Sonnenlicht bekommt. Achten Sie aber darauf, dass die Calathea keine Zugluft bekommt.
Unser Tipp
Stellen Sie die Calathea eher dunkel als zu hell – das entspricht dem bodennahen schattigen Standort ihres Ursprunggebiets: dem brasilianischen Regenwald.
Günstig ist ein Raumklima zwischen 15 und 23 Grad Celsius. Zudem ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig. Niedrigere Temperaturen oder zu trockene Heizungsluft toleriert die Calathea allenfalls über eine sehr kurze Zeit. Wohnzimmer, Schlafzimmer und Hausflure mit westlicher Ausrichtung eignen sich deshalb als Standort.
Gießen: Staunässe vermeiden
Die Erde sollte stets feucht sein und der Wurzelballen nie ganz austrocknen. Um andererseits Staunässe zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Pflanze in kleinen Portionen mit lauwarmem Wasser zu gießen. Nach den Wassergaben sollte der Topf regelmäßig geprüft und das überschüssige Wasser weggegossen werden – ansonsten können Wurzeln und Stamm faulen. Hier droht dann die sogenannte Wurzelfäule.
Pflege: Keine trockene Zimmerluft
Sollten sich die Blattenden einmal braun verfärben, ist die Zimmerluft zu trocken. Regelmäßiges Besprühen mit Wasser oder ein Luftbefeuchter können helfen. Als Pflege schätzt die Calathea außerdem, wenn Sie die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch entstauben.
Düngen: Lieber wenig als zu viel
Enthält die Topferde der Calathea zu viele Nährstoffe, können sich die Blätter gelb verfärben. Wenn überhaupt, düngen Sie die Zimmerpflanze im Frühjahr und Sommer höchstens einmal pro Monat, zum Beispiel mit Flüssigdünger.
Haben Sie Ihre Calathea erst vor Kurzem gekauft oder umgetopft, brauchen Sie für mehrere Monate gar nicht zu düngen.
Blütenbildung: Dunkelheit hilft
Viele Hobbygärtner freuen sich schon, wenn ihre Calathea keine braunen oder gelben Blätter bekommt und ganz gut gedeiht.
Wer sie zudem zum Blühen bringen möchte, sollte einen Trick anwenden: Stellen Sie die Pflanze in den Wintermonaten für mehrere Wochen an einen dunkleren Platz in Ihrer Wohnung. Die Calathea sollte dort mehr als zwölf Stunden täglich völliger Dunkelheit ausgesetzt sein.
Wenn Sie Glück haben, zeigen sich in den Monaten Januar und Februar Blütenstände, die in aufrechten Ähren stehen.
Vermehren: Stecklinge oder Wurzelteilung
Die Korbmarante lässt sich auch züchten. Entweder Sie vermehren die Pflanze durch Stecklinge oder Sie teilen den Wurzelballen, wenn Sie die Pflanze ohnehin umtopfen möchten.
Umtopfen: Substrat und Topfgröße
Die Calathea wurzelt eher flach. Deshalb passt als Pflanzgefäß besser eine flache Schale als ein tiefer Blumentopf. Zum jährlichen Umtopfen im Frühjahr eignet sich handelsübliche Grün- und Zimmerpflanzenerde. Wenn Sie die Pflanze aus dem bisherigen Gefäß nehmen, schütteln Sie die alte Erde vorsichtig vom Wurzelwerk. Bevor Sie sie in frische Erde setzen, entfernen Sie zudem faulige Wurzeln beziehungsweise vertrocknete Wurzelenden.
Krankheiten und Schädlinge
Klassische Pflanzenkrankheiten treten bei der Calathea eher selten auf. Lässt die Korbmarante die Blätter hängen, rollen sich diese ein oder verfärben sich gelb oder braun, sind zumeist Pflegefehler dafür verantwortlich.
Allerdings kommt es oft vor, dass sie hin und wieder von Schildläusen, Thripsen – auch bekannt als Fransenflügler – oder Spinnmilben befallen wird. Schuld ist oft eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Ein Milbenbefall zeigt sich an kleinen Gespinsten in den Blattachseln, also an der Stelle, wo Blattoberseite und Sprossachse ineinander übergehen. Lesen Sie hier, wie Sie Spinnmilben an Zimmerpflanzen bekämpfen.
Für wen eignet sich die Calathea?
Da die Korbmarante ein paar Ansprüche an Standort und Pflege stellt, ist sie keine Zimmerpflanze für Anfänger. Dennoch wird sie oft und gern verschenkt. Der Grund: Sie steht symbolisch für einen Neubeginn. Das hängt mit der englischsprachigen Redewendung "turn a new leaf" zusammen. Das heißt ins Deutsche übersetzt soviel wie "ein neues Leben beginnen”. Und genau das macht die Calathea, wenn sie nach jeder Nacht am Morgen ihre Blätter neu entfaltet. Deshalb eignet sie sich zum Beispiel gut als Umzugsgeschenk.
Ist Calathea giftig?
Nein, die Calathea ist in allen Pflanzenteilen ungiftig. Sie kann deswegen in einem Haushalt mit Kleinkindern oder Haustieren stehen. Ihr gebräuchlicher Name Pfeilwurz zeigt überdies an, dass aus der Pflanze einst ein Gegengift für ein sogenanntes Pfeilgift gewonnen wurde. Das wurde bei der Jagd auf die Pfeilspitze aufgetragen.
Pflege-Steckbrief
Korbmarante (Calathea) | |
---|---|
Standort | halbschattig, keine direkte Sonne |
Gießen | Erde feucht halten, Staunässe vermeiden |
Pflege | keine trockene Raumluft, hohe Luftfeuchtigkeit, regelmäßig mit Wasser besprühen |
Düngen | höchstens einmal pro Monat, nach Kauf oder Umtopfen nicht |
Blütezeit | Januar bis Februar |
Schädlinge | Thripsen, Spinnmilben |
- Eigene Recherchen
- Gartenjournal: "Calathea als Zimmerpflanze – Pflege und Standort"
- RP Online: "Calathea – anspruchsvoller Neuanfang"