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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tiere halten Erdmännchen als Haustier: Ist das erlaubt?
Erdmännchen sind putzig anzuschauen. Doch wir haben es mit Wildtieren zu tun. Achten Sie auf alle Bestimmungen und Vorgaben.
Im Zoo schauen wir den Erdmännchen gerne zu. Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob es möglich ist, Erdmännchen als Haustiere zu halten? Lesen Sie im Text, welche Regelungen gelten und was Sie beachten müssen.
Dürfen Erdmännchen als Haustier gehalten werden?
Nicht jedes Tier darf automatisch als Haustier gehalten werden. Für Erdmännchen gibt es kein gesetzliches Verbot und die Haustierhaltung ist damit nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Erdmännchen gehören keiner bedrohten Spezies an. Allerdings sind die drolligen Gesellen Wildtiere und für deren Haltung gibt es strenge Auflagen.
Wer Wildtiere als Haustiere halten möchte, muss einer Meldepflicht nachkommen. Das heißt konkret, dass der Einzug von Erdmännchen ins eigene Zuhause der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt werden muss. Dafür haben Sie zwei Wochen Zeit. Anzugeben sind, neben Name und Anschrift, die Art der Haltung und die Anzahl an tierischen Mitbewohnern.
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Welche Vorgaben gibt es für die Haltung von Erdmännchen?
Eine artgerechte Tierhaltung ist ein Muss. Erdmännchen sind keine Einzelgänger. Entscheiden Sie sich für die Haltung, sind Gruppen von mindestens vier bis fünf Tieren vorgeschrieben. Laut einer Vorgabe des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft benötigt ein Erdmännchenpaar ein Terrain von zwölf Quadratmetern und mehr. Für jedes zusätzliche Tier kommen zwei Quadratmeter hinzu.
Erdmännchen dürfen nicht in der Wohnung gehalten werden. Sie brauchen zwingend ein Außengehege. Dieses muss den Tieren auch im Winter zugänglich gemacht werden. In der kalten Jahreszeit wird zusätzlich ein Innengehege mit Wärmequelle notwendig. Damit ist die Haltung von Erdmännchen keine einfache und keine billige Aufgabe.
Was ist bei der Haltung von Erdmännchen zu beachten?
So niedlich sie auch anzusehen sind, wir haben es bei Erdmännchen mit Wild- und Raubtieren zu tun. Kuscheln und Schmusen sind Fehlanzeige. Das Mini-Raubtier braucht ausreichend Fleisch auf dem Speiseplan. Die natürliche Ernährung bestände aus Mäusen, Küken oder Wachteln. Außer Schweinefleisch kann jede Fleischsorte gegeben werden.
Doch allein Futtertiere, die komplett verspeist werden, liefern alle wichtigen Nährstoffe. Gelegentlich mögen Erdmännchen auch kleinere Mengen Obst und Gemüse oder Hühnereier, ganz gleich, ob roh oder gekocht. Avocado und Aubergine vertragen Erdmännchen nicht.
Beim Anlegen des Geheges ist es wichtig, den Tieren die Möglichkeit zu bieten, Höhlen anzulegen. Sandboden ist ideal. Wichtig ist die sorgfältige Begrenzung des Geheges, ansonsten taucht die Erdmännchen-Sippe schneller als gedacht in Nachbars Garten auf.