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Marderhund: Gefährlich oder nur putzig?


Heimische Fauna
Marderhund: Was Sie bei einer Begegnung wissen sollten

Von Michaela Wolters

Aktualisiert am 02.02.2025Lesedauer: 2 Min.
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Der Marderhund stammt aus Ostasien und zählt zu den Allesfressern. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra / Sven-Erik Arndt/imago)
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Marderhunde gibt es in Deutschland seit den 1960er-Jahren. Doch ist das Tier auch ungefährlich? Wir klären über den Marderhund auf.

Wenn Sie einen Marderhund zu Gesicht bekommen, haben Sie Glück, denn die Tiere sind scheu und keinesfalls aggressiv. Marderhunde leben vorzugsweise im Unterholz und in Feuchtgebieten. Erfahren Sie hier, welche Gefahren von den Tieren ausgehen, was sie am liebsten fressen und ob es sich um eine invasive Art handelt.

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Aussehen und Verhalten des Marderhundes

Marderhunde treten in aller Regel freiwillig den Rückzug an, wenn sie sich bedroht fühlen. Die Allesfresser sehen zwar Waschbären ähnlich, gehören aber nicht zu den Kleinbären, sondern zu den hundeartigen Tieren. Sie sind mit den Füchsen verwandt.

Bellen können Marderhunde allerdings nicht. Sie schreien, winseln oder knurren, um sich zu verständigen oder um sich bemerkbar zu machen. Im Unterschied zu den Waschbären haben sie kurze Beine, einen kurzen Schwanz und ein langes, zottiges Fell. Marderhunde sehen etwas gedrungener aus als Waschbären.

Begegnungen mit Marderhunde können in der freien Natur nicht ausgeschlossen werden, jedoch ist nicht mit Angriffen zu rechnen. Achten Sie deshalb darauf, bei einem Aufeinandertreffen kein aggressives Verhalten zu zeigen und die Tiere nicht zu provozieren. Reizen oder verfolgen Sie die Tiere und besonders deren Nachwuchs nicht, sondern entfernen Sie sich stattdessen langsam und ruhig aus der Sichtweite der Tiere.

Vermeiden Sie außerdem direkten Hautkontakt mit Marderhunden oder deren Ausscheidungen, denn hier liegt die eigentliche Gefahr. Die possierlichen Tierchen können Krankheiten, Parasiten und/oder Bandwürmer übertragen.

Was Marderhunde am liebsten fressen

Wie bereits angedeutet, sind Marderhunde Allesfresser. Doch die zurückhaltenden Wesen gehen nicht auf die Jagd. Erst in der Dämmerung fühlen sie sich sicher genug, um auf Nahrungssuche zu gehen. Marderhunde könnte man also als Sammler bezeichnen.

Auf dem Speiseplan der Marderhunde steht unter anderem:

  • Früchte
  • Insekten
  • Bei erwachsenen Marderhunden: kleine Amphibien, Säugetiere oder Vögel
  • Eier
  • Aas

Gehören Marderhunde zu den invasiven Tierarten?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Nach EU-Vorgaben muss die eingeschleppte Tierart eigentlich beobachtet und kontrolliert werden. Expertenmeinungen zufolge stellen die Marderhunde jedoch nur eine äußerst geringe Gefahr für die heimische Fauna dar, da sie erstens keine anderen Tiere jagen und zweitens ausreichend Nahrung für ein friedliches Nebeneinander von Fuchs, Dachs, Marderhund & Co. vorhanden ist.

In ihrer ostasiatischen Heimat (Sibirien, Vietnam, Japan) heißen die Marderhunde Enok und Tanuki. Den Weg nach Europa haben die Tiere nicht selbst gewählt. Marderhunde sind bis heute begehrte Pelztiere und wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Menschen im osteuropäischen Umland angesiedelt, um sie bejagen zu können. Da Enoks sich sehr schnell vermehren, gab es in den 1960er-Jahren in Deutschland bereits erste Populationen.

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