Tierhaltung Eine Krähe als Haustier – geht das?
Krähen sind intelligente und anpassungsfähige Vögel. Kein Wunder, dass viele Menschen sie gern zu Hause halten möchten. Doch ist die Haltung erlaubt?
Sie überlegen, eine Krähe als Haustier zu halten? Diese intelligenten und faszinierenden Vögel üben auf viele Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. Bevor Sie sich jedoch für diesen ungewöhnlichen Gefährten entscheiden, gibt es einiges zu bedenken. Wir klären Sie über die rechtliche Lage und die artgerechte Haltung von Krähen auf.
Darf man Krähen als Haustiere halten?
Einen Wellensittich dürfen Sie bedenkenlos als Haustier halten, bei einer Krähe sieht es anders aus. Die Tiere unterliegen in Deutschland dem Naturschutzrecht und sind eine besonders geschützte Art. Das Einfangen oder die Haltung zu Hause ist somit grundlegend verboten. Einige Ausnahmen gibt es:
- Pflegebedürftige Wildtiere: Verletzte oder hilflose Krähen dürfen Sie vorübergehend aufnehmen, um sie gesund zu pflegen. Sobald die Tiere wieder selbstständig überleben können, müssen sie freigelassen werden.
- Genehmigte Haltung: In seltenen Fällen kann eine behördliche Genehmigung für die dauerhafte Haltung einer Krähe erteilt werden. Dies geschieht meist nur für wissenschaftliche Zwecke oder bei Tieren, die nicht mehr ausgewildert werden können.
- Nachzuchten: In einigen Bundesländern ist die Haltung von nachgezüchteten Krähen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Hierfür benötigen Sie in der Regel eine spezielle Genehmigung und müssen nachweisen, dass das Tier aus legaler Nachzucht stammt.
Informieren Sie sich unbedingt bei den zuständigen Behörden über die genauen rechtlichen Bestimmungen in Ihrem Bundesland. Bedenken Sie auch, dass Krähen zwischen 19 und 22 Jahre alt werden können. Dieser Verantwortung müssen Sie gerecht werden können. Lebt das Tier erstmal in menschlicher Obhut, lässt es sich nur schwer wieder auswildern.
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Krähenkunde: So wird Ihr gefiederter Freund wieder glücklich
Die vorübergehende Pflege einer verletzten oder geschwächten Krähe erfordert Vorsicht und Sachkenntnis. Wenn Sie ein hilfsbedürftiges Tier finden, sollten Sie zunächst versuchen, es an einem sicheren Ort unterzubringen. Ein großer Käfig oder eine umfunktionierte Voliere bieten sich dafür an. Wickeln Sie den Vogel vorsichtig in ein dünnes Handtuch, um ihn ruhig zu halten und zu wärmen.
Auch die Fütterung ist ein kritischer Aspekt der Pflege. Verwenden Sie eine Pipette oder Spritze, um dem Vogel tropfenweise Wasser zu verabreichen. Achten Sie darauf, dass die Krähe dabei aufrecht sitzt, um Erstickungsgefahr zu vermeiden. Für die Nahrungsaufnahme eignen sich kleine Fleischstücke, Katzenfutter oder Regenwürmer.
Sollte sich der Zustand der Krähe nicht verbessern, kontaktieren Sie einen auf Vögel spezialisierten Tierarzt oder eine Wildtierauffangstation. Diese Experten können professionelle Hilfe leisten und die besten Chancen für eine erfolgreiche Rehabilitation bieten. Bedenken Sie, dass Krähen intelligente und soziale Tiere sind, die in der freien Natur leben sollten. Eine dauerhafte Haltung als Haustier ist nicht artgerecht und kann zu Verhaltensproblemen führen.