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Klimakrise: Erdmännchen erkranken und sterben immer früher


Folgen des Klimawandels
Erdmännchen erkranken und sterben immer früher

Von afp
Aktualisiert am 16.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Gefährdet: Die Klimakrise verändert den Lebensraum der Erdmännchen.Vergrößern des Bildes
Gefährdet: Die Klimakrise verändert den Lebensraum der Erdmännchen. (Quelle: IMAGO / imagebroker)
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Der Klimawandel hat einen größeren Einfluss auf die Erdmännchen-Population, als bisher angenommen. Vor allem eine Entdeckung überrascht die Forscher.

Als Folge des Klimawandels erkranken Erdmännchen in der Kalahari-Wüste häufiger und sterben früher. Grund ist eine Veränderung der im Darm der Wildtiere angesiedelten Bakterien, wie die Universität Ulm am Montag berichtete.

In den vergangenen 20 Jahren habe sich das Darm-Mikrobiom mit krankheitserregenden Bakterien angereichert und sei gleichzeitig an gesundheitsfördernden Milchsäurebakterien verarmt. Die Folge sei eine höhere Anfälligkeit gegenüber Tuberkulose und eine geringere Lebenserwartung.

Hitze bedroht natürlichen Lebensraum der Tiere

Die durchschnittliche Höchsttemperatur in der südafrikanischen Kalahari stieg in den vergangenen 20 Jahren demnach um mehr als zwei Grad und damit fünfmal stärker als im globalen Durchschnitt. Trockene und heiße Wetterphasen, eine schlechte Konstitution und das Auftreten von Tuberkulose sind den Forschern zufolge Faktoren, die direkt mit einer bis zu zehnmal niedrigeren Überlebenschance der Erdmännchen verbunden sind.

Der gleichzeitig auftretende Verlust an Milchsäure-produzierenden Bakterien, die für die Gesundheit von Wirtsorganismen wichtig sind, trug nachweislich ebenfalls zur erhöhten Sterblichkeit bei.

Störung des bakteriellen Umfelds hat schwerwiegende Folgen

Die Ulmer Forscher untersuchten insgesamt 1.141 Kotproben von 235 Erdmännchen, die seit 1993 von Experten in einem Reservat im nördlichen Südafrika gesammelt wurden. Das Mikrobiom, die Gemeinschaft von Bakterien im Darm, ist von zentraler Bedeutung für den Stoffwechsel und die Immunität des Wirt-Säugetiers. Wird die mikrobielle Gemeinschaft dauerhaft gestört, kann das schwerwiegende Konsequenzen haben.

Damit verbundene Stressauslöser sind unter anderem vom Menschen gemachte Veränderungen des Lebensraumes und damit einhergehende Änderungen des Nahrungsangebots, des sozialen Umfeldes sowie Umweltgifte wie Dünger oder Unkrautvernichter, Medikamente oder Krankheiten. "Die Tatsache, dass auch der Klimawandel die Darmbakterien stören kann, war bislang unbekannt", erklärte Dominik Schmid, einer der beteiligten Forscher.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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