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Giftiger Efeu: Kletterpflanze verursacht Krampfanfälle und Herzversagen


Vorsicht vor dieser Kletterpflanze
Efeu ist giftig – das müssen Sie beachten

Efeu ist eine beliebte Rankpflanze. Dabei ist sie vor allem für Kinder und Tiere nicht ungefährlich. Denn das Gewächs enthält Giftstoffe. Welche Teile des Efeus sind giftig? Woran erkennen Sie eine Vergiftung durch Efeu?

Aktualisiert am 27.06.2024|Lesedauer: 4 Min.
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Gemeiner Efeu gehört zu den Giftpflanzen, die vor allem bei Verzehr größerer Mengen gefährlich sein können. Aber auch das Berühren einzelner Pflanzenteile ist nicht ganz ungefährlich. So können beispielsweise bei intensivem Kontakt die Blätter der Rankpflanze Hautausschläge verursachen.

Efeu: Die Blätter können zu Hautreizungen führen.Vergrößern des Bildes
Efeu: Die Blätter können zu Hautreizungen führen. (Quelle: Assja/getty-images-bilder)

Gemeiner Efeu: Wann ist Efeu giftig?

Zwar enthalten alle Teile der beliebten Rankpflanze Giftstoffe, doch wirklich gefährlich sind vor allem die Beeren des erwachsenen Efeus, von Botanikern auch Hedera helix arborescens genannt. Die Früchte wachsen an sogenannten Blühsprossen, die der Efeu ab einer gewissen Wuchshöhe ausbildet. Sie wird ab einem Alter von etwa 20 Jahren erreicht.

Von sehr jungem Efeu (Hedera helix), der an Hausfassaden und Bäumen empor klettert oder Böden bedeckt, geht in den meisten Fällen keine größere Gefahr aus.

Giftige Beeren: Besonders giftige Pflanzenteile

Die Blüten blühen in Form von Halbkugeln und haben eine gelb-grüne Farbe. Die sich daraus entwickelnden Beeren sind violett bis schwarz. Weil die giftigen Beeren meist in großer Höhe wachsen, ist die Gefahr relativ gering, dass beispielsweise Kinder diese probieren. Es sei denn, die Altersform des gemeinen Efeus wird als Steckling am Boden gepflanzt: Sie wachsen dann zu Sträuchern heran, sodass die Beeren in Greifhöhe im Garten wachsen können.

Die Beeren enthalten die Giftstoffe alpha-Hederin und Falcarinol. Der Verzehr ist vor allem für Kinder gefährlich, erste Vergiftungserscheinungen treten bereits bei zwei bis drei Beeren auf. Zu den Symptomen gehören

  • ein Brennen im Rachenraum,
  • ein stark erhöhter Puls,
  • Magen- und Darmbeschwerden,
  • Erbrechen sowie Durchfall.

Bei größeren Mengen können zusätzlich Schockzustände und im schlimmsten Fall Atemnot und -stillstand auftreten. Die giftigen Beeren des gemeinen Efeus schmecken sehr bitter. Es ist daher unwahrscheinlich, dass viele Beeren gegessen werden. Allerdings reicht für die Vergiftung bei Kindern bereits zwei bis drei Beeren aus.

Das ist bei Vergiftung mit Efeu zu tun

Sollte es trotzdem zu solch schweren Vergiftungserscheinungen kommen, sollten Sie unbedingt den Giftnotruf Ihrer Region anrufen, der auf solche Fälle spezialisiert ist und mit seiner Expertise im Notfall Leben retten kann. Zudem sollten Sie einen Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen.

Blätter können Hautreizungen hervorrufen

Doch nicht nur die Beeren, auch die Blätter des gemeinen Efeus können giftig sein. Das ist vor allem beim sogenannten Giftefeu (Rhus radicans) oder auch Giftsumach der Fall. Diese toxische Pflanze kann leicht mit Efeu verwechselt werden. Vor allem, weil sich die Blätter der Pflanzengattungen ähneln und der Giftefeu aufgrund seiner Haftwurzeln auch klettern kann. Allerdings nicht so gut, wie der Efeu.

Bei Berührung mit Teilen des Rhus radicans kommt es selbst bei gesunden Menschen zu Rötungen der Haut. Manchmal entstehen auch nässende Pusteln. Diese Hautreaktion ist unangenehm, aber nicht lebensgefährlich. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Handschuhe zutragen, wenn Sie bei der Gartenarbeit mit der Rankpflanze hantieren. Vor allem Allergiker sollten sich davor in Acht nehmen, mit Efeu in Hautkontakt zu kommen.

Wie giftig ist Efeu für Tiere?

Doch nicht nur bei Menschen kann es beim Kontakt und Verzehr mit dem Gemeinen Efeu zu Vergiftungserscheinungen kommen. Auch Tiere, wie beispielsweise Hunde und Katzen, sollten von der Pflanze ferngehalten werden. Aber auch Vögel, Nagetiere oder sogar Pferde können sich durch den Verzehr von Efeu vergiften und sogar sterben.

Vergiftungserscheinungen bei Haustieren sind

  • erhöhter Puls und Erregung,
  • Krämpfe,
  • Magen- und Darmbeschwerden und
  • Schockzustände.

Treten diese Symptome auf und sind die Vergiftungsursachen klar, sollten Sie umgehend einen Tierarzt anrufen oder diesen mit dem erkrankten Tier aufsuchen.

Efeu erfüllt im Garten wichtige Aufgaben

Auch, wenn die beliebte Kletterpflanze für Mensch und Tier nicht gerade ungefährlich sein kann, so sollten Sie sie nicht gleich entfernen. Schließlich bietet sie vor allem Nützlingen einen geschützten Ort zum Nisten und Übernachten. Zum anderen verstecken sich ihn ihr auch zahlreiche Insekten, den wiederum den Nützlingen als Nahrung dienen. Vor allem im Herbst ist Efeu ein beliebter Aufenthaltsort für zahlreiche Insekten wie Schwebfliegen, Bienne, Hummeln, Ameisen und Falter. Sogar Marienkäfer wissen Efeu als Nahrungsquelle zu schätzen.

Mit einer immergrünen Efeurankwand – beispielsweise als Sichtschutz zum Nachbarn der einfach als Fassadenbegrünung an der Mauer empor – tun Sie also Ihrem Garten und sich selbst (Privatsphäre) etwas Gutes. Achten Sie dabei einfach auf die richtige Handhabung und Sicherheitsvorkehrungen, dann geht von der Pflanze keine Gefahr aus.

Tipp: Lassen Sie Efeu nicht an Ihrer Fassade hochklettern. Das kann teilweise die Beschichtung der Fassade zerstören. Wählen Sie als Standort lieber eine Grenzmauer, einen Zaun oder allgemein ein Rankgestell. Alternativ können Sie den schattenliebenden Efeu auch als Bodendecker einsetzen. Dann sollten Sie jedoch darauf achten, dass sich die Pflanze nicht flächendeckend ausbreitet. Um beispielsweise zu verhindern, dass die Rankpflanze auch Ihren Rasen durch wuchert, sollten Sie die Efeu-Wurzeln rechtzeitig kappen und Triebe entfernen.

Efeu auch als Zimmerpflanze giftig

Auch als Zimmerpflanze ist Efeu giftig, obwohl er keine Blüten und somit Beeren bildet. Allerdings enthalten diese Züchtungen oft weniger Giftstoffe als der Gemeine Efeu. Sie sollten daher bei Ihrem Zimmerefeu, beispielsweise auf der Efeutute, darauf achten, dass Tiere und Kinder nicht mit den Pflanzenteilen in Berührung kommen. Entfernen Sie zudem heruntergefallene Blätter umgehend.

Fazit

Efeu ist eine beliebte Rankpflanze. Sie birgt jedoch zugleich auch Gefahren für Mensch und Tier. Die Giftstoffe in den Efeublättern und -Beeren können bei Kontakt oder Verzehr zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Verwendete Quellen
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