Vergiftungen bei Kindern Die Nummern des Giftnotrufs im Überblick
Im Haushalt und im Garten lauern viele Vergiftungsgefahren für Kinder. Hier finden Sie die Nummern der Giftnotrufzentralen der Bundesländer und die Links zur Smartphone-App "Vergiftungsunfälle bei Kindern" des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR).
Schnell ist es passiert: In einem unbeobachteten Moment hat das Kind ein Spülmaschinen-Tab gelutscht, eine Zigarettenkippe gekaut, Reinigungsflüssigkeit getrunken oder eine Giftpflanze in den Mund gesteckt. Dann ist es lebenswichtig, schnell und richtig zu handeln.
Rettungsdienst oder Giftnotruf?
Wenn das Kind bereits Anzeichen einer Vergiftung zeigt, beispielsweise wenn es erbricht oder bewusstlos ist, müssen Sie über den Notruf 112 sofort den Rettungsdienst alarmieren. Nehmen Sie – sofern bekannt – den Auslöser der Vergiftung mit in die Klinik, damit die Vergiftung mit den richtigen Mitteln behandelt werden kann. Wenn noch keine Vergiftungserscheinungen aufgetreten sind, rufen Sie zunächst die Giftnotrufzentrale an. Dort bekommen Sie fachkundigen Rat für das weitere Vorgehen.
Diese Angaben braucht die Giftnotrufzentrale
- Wer ist betroffen? Alter, Geschlecht, ungefähres Körpergewicht
- Was ist eingenommen worden? Zum Beispiel Arzneimittel, Haushaltsreiniger, Chemikalie, Pflanze, Pilze, Lebensmittel, Droge. Wichtig ist die möglichst genaue Bezeichnung auf der Verpackung.
- Wann ist es passiert? Wie lange war das Kind mit der giftigen Substanz in Kontakt?
- Wie ist es passiert? Hat das Kind die giftige Substanz geschluckt, eingeatmet oder damit Hautkontakt gehabt?
- Wie viel hat das Kind aufgenommen? Möglichst genaue Mengenangabe, beispielsweise die Anzahl von Tabletten oder Pflanzenteilen, Flaschengröße und fehlende Menge.
- Wie geht es dem Kind? Atmung, Kreislauf, Bewusstsein
- Welche Maßnahmen sind bereits unternommen worden?
- Unter welcher Telefonnummer sind Sie jetzt erreichbar?
Die Telefonnummern der Giftnotrufzentralen im Überblick
Bei den neun öffentlichen Giftinformationszentren in Deutschland gehen jährlich rund 200.000 Anrufe ein. Etwa die Hälfte der Fälle betrifft Kinder. Am häufigsten geht es darum, dass sie Haushaltsreiniger oder Kosmetikprodukte geschluckt haben. Noch gefährlicher sind Vergiftungen mit Medikamenten, ätzenden Substanzen oder Ölen. Diese Fälle betreffen in hohem Maße auch Senioren.
Bundesland | Zuständiges Institut | Notrufnummer (24 Std.) |
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Baden-Württemberg | Vergiftungs-Informationszentrale FreiburgMathildenstr. 1 79106 Freiburgwww.uniklinik-freiburg.de/giftberatung | 0761 - 19240 |
Bayern | Toxikologische Abteilung II. Med. Klinik der Technischen Universität München Ismaninger Str. 22 81675 Münchenwww.toxinfo.med.tum.de | 089 - 19240 |
Berlin | Giftnotruf der Charité Universitätsmedizin BerlinCampus Benjamin Franklin Hindenburgdamm 30 12203 Berlingiftnotruf.charite.de | 030 - 19240 |
Brandenburg | Giftnotruf der Charité Universitätsmedizin BerlinCampus Benjamin Franklin Hindenburgdamm 30 12203 Berlingiftnotruf.charite.de | 030 - 19240 |
Bremen | Giftinformationszentrum-Nord Universitätsmedizin Göttingen: Georg-August-UniversitätRobert-Koch-Str. 40 37075 Göttingenwww.giz-nord.de | 0551 - 19240 |
Hamburg | Giftinformationszentrum-Nord Universitätsmedizin Göttingen: Georg-August-UniversitätRobert-Koch-Str. 40 37075 Göttingenwww.giz-nord.de | 0551 - 19240 |
Hessen | Giftinformationszentrum Rheinland-Pfalz/Hessen/SaarlandLangenbeckstr. 1 55131 Mainzwww.giftinfo.uni-mainz.de | 06131 - 19240 |
Mecklenburg-Vorpommern | Gemeinsames Giftinformationszentrum (GGIZ) c/o HELIOS Klinikum ErfurtNordhäuser Str. 74 99089 Erfurtwww.ggiz-erfurt.de/ | 0361 - 730 730 |
Niedersachsen | Giftinformationszentrum-Nord Universitätsmedizin Göttingen: Georg-August-UniversitätRobert-Koch-Str. 40 37075 Göttingenwww.giz-nord.de | 0551 - 19240 |
Nordrhein-Westfalen | Informationszentrale gegen Vergiftungen Universitätsklinikum Bonn Zentrum für KinderheilkundeAdenauerallee 119 53113 Bonngizbonn.de | 0228 - 19240 |
Rheinland-Pfalz | Giftinformationszentrum Rheinland-Pfalz/Hessen/SaarlandLangenbeckstr. 1 55131 Mainzwww.giftinfo.uni-mainz.de | 06131 - 19240 |
Saarland | Giftinformationszentrum Rheinland-Pfalz/Hessen/SaarlandLangenbeckstr. 1 55131 Mainzwww.giftinfo.uni-mainz.de | 06131 - 19240 |
Sachsen | Gemeinsames Giftinformationszentrum (GGIZ) c/o HELIOS Klinikum ErfurtNordhäuser Str. 74 99089 Erfurtwww.ggiz-erfurt.de | 0361 - 730 730 |
Sachsen-Anhalt | Gemeinsames Giftinformationszentrum (GGIZ) c/o HELIOS Klinikum ErfurtNordhäuser Str. 74 99089 Erfurtwww.ggiz-erfurt.de/ | 0361 - 730 730 |
Schleswig-Holstein | Giftinformationszentrum-Nord Universitätsmedizin Göttingen: Georg-August-UniversitätRobert-Koch-Str. 40 37075 Göttingenwww.giz-nord.de | 0551 - 19240 |
Thüringen | Gemeinsames Giftinformationszentrum (GGIZ) c/o HELIOS Klinikum ErfurtNordhäuser Str. 74 99089 Erfurtwww.ggiz-erfurt.de | 0361 - 730 730 |
Handy-App "Vergiftungsunfälle bei Kindern"
Nützlich für Eltern ist auch die kostenlose App "Vergiftungsunfälle bei Kindern", die das Bundesverbraucherministerium und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) entwickelt haben. Sie gibt Eltern und Erziehern Tipps bei Vergiftungen von Kindern und hilft, rasch richtig zu handeln. Die App enthält Angaben zu Chemikalien, Medikamenten und Pflanzen, mit denen es zu Vergiftungen bei Kindern kommen kann sowie Hinweise zur Ersten Hilfe. Im Notfall kann man direkt aus dem Handy-Programm das nächstgelegene Giftinformationszentrum anrufen. Den Notruf 112 kann sie im Ernstfall aber nicht ersetzen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Liste der Giftnotrufzentralen
- Eigene Recherche