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Gemüse ernten: Ist die morgendliche Ernte wirklich besser?


Gartenmythos aufgeklärt
Morgens oder abends ernten? Es ist nicht egal

Experten bestätigen: Der Zeitpunkt der Ernte entscheidet über die Qualität vieler Gemüse- und Obstsorten. Doch woran liegt das? Worauf müssen Sie achten?

Aktualisiert am 12.07.2023|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Oma hat den Salat immer morgens aus dem Gemüsebeet geholt. Und das nicht nur, weil sie ihn zeitig zum Mittagessen vorbereiten wollte. Er ist dann auch knackiger. Stimmt das?

Ernte im GartenVergrößern des Bildes
Salat: Der Erntezeitpunkt ist für die Qualität von Obst und Gemüse entscheidend. (Quelle: Thomas-Soellner/getty-images-bilder)

Zum einen verdunsten Pflanzen über den Tag Wasser. Das senkt den Druck des Zellsaftes in den Pflanzenzellen ab, die Pflanzenteile werden folglich weicher und dadurch schlechter haltbar, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung.

Sollten Sie Gemüse und Obst morgens oder abends ernten?

Daher sollten Sie an heißen Tagen Gemüse morgens ernten, wenn Sie es nicht sofort verarbeiten. Wird es allerdings direkt verzehrt, ist die Tageszeit nicht von großer Bedeutung.

Besonders abhängig von der Tageszeit der Ernte sind Blattgemüse wie der Kopfsalat. Knollen wie Radieschen und Rettich macht das grundsätzlich weniger aus. Aber auch Kräuter sind morgens wesentlich aromatischer als abends. Die Sonne und Hitze trocknet die Stängel und Blätter leicht aus, sodass das Aroma leicht verloren geht. Werden die Würzpflanzen – und auch das Blattgemüse – einen Tag vor der Ernte ausreichend gegossen, schmecken sie sogar noch besser.

Dieses Gemüse sollten Sie nur abends ernten

Es gibt allerdings auch Gemüsesorten, die Sie nur abends ernten sollten. Dazu zählen unter anderem Rucola und Spinat. Ein Grund ist der Nitratanbau: Nitratreiche Pflanzen nehmen diesen Stoff über Nacht aus dem Boden auf, er ist also bei einer morgendlichen Ernte in vollem Umfang in der Frucht. Am Nachmittag und Abend hat er sich abgebaut, gerade bei hohen Sommertemperaturen und starker Lichtintensität.

Nitrat selbst ist relativ harmlos, bei falscher Lagerung kann es aber zu Nitrit reagieren – es wird im Körper wiederum zu Nitrosaminen umgewandelt. In Tierversuchen erwiesen sich diese als krebserregend.

Für Erwachsene hält die Weltgesundheitsorganisation täglich bis zu 3,7 Milligramm Nitrat pro Kilogramm Körpergewicht für unbedenklich. Das bedeutet: Wer 60 Kilo wiegt, kann 40 Gramm von nitratreichem Salat essen. Nicht eingerechnet ist dabei, dass man über anderes Gemüse oder Gepökeltes ebenfalls Nitrat aufnimmt.

Damit Ihre Ernte gut wird, ist viel Vorarbeit wie säen, düngen und jäten wichtig. Aber auch die Art der angebauten Pflanzen beeinflusst die Bodenqualität.

Überblick: Was sollten Sie wann ernten?

Morgens

  • Kürbisgewächse (Gurken, Zucchini, Kürbis)
  • Paprika
  • Fruchtgemüse (Bohnen, Erbsen, Linsen, Lupinen)
  • Zwiebelgemüse (Zwiebeln, Knoblauch)
  • Kräuter

Abends

  • Blattgemüse (Rucola, Spinat, Feldsalat, Kopfsalat)
  • Wurzelgemüse (Radieschen, rote Rüben)
  • Knollengemüse
  • Kohlgemüse (Chinakohl, Grünkohl, Wirsing)
  • Obst

Viele Früchte werden den Tag über mit der Energie der Pflanze angereichert. Bei ihnen empfiehlt sich daher die Ernte am Abend. Wichtig ist, dass die Temperaturen dann bereits etwas gesunken sind und die Ernte von der Sonne nicht mehr so stark aufgeheizt ist. Warmes Obst und Gemüse welkt nämlich schneller.

Sowohl der Nährstoff- als auch der Mineralstoffgehalt von Obst und Gemüse sind nicht von dem Tageszeitpunkt der Ernte abhängig.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche
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