Miyawaki Kennen Sie schon die japanische Pflanzmethode?

Sie wollen mehr Vögel und natürliche Schädlingsbekämpfer in Ihren Garten locken? Oder wünschen Sie sich etwas mehr Privatsphäre auf Ihrem Grundstück? Dann ist die japanische Pflanzmethode vielleicht genau das Richtige für Sie.
Haben Sie schon einmal von der japanischen Pflanzmethode, auch Miyawaki-Methode genannt, gehört? Dabei handelt es sich um eine spezielle Pflanztechnik, die besonders platzsparend, effizient und ökologisch wertvoll ist. Und jeder kann sie anwenden.
Die Miyawaki-Methode wurde in den 1970-er Jahren von dem japanischen Hochschullehrer und Botaniker Akira Miyawaki entwickelt. Ursprünglich sollte sie dazu beitragen, innerhalb kurzer Zeit kleine Wälder auf öffentlichen Flächen zu schaffen. Doch auch Hobbygärtner können sich das Wissen und die Philosophie, die dahintersteckt, zunutze machen.
Heimische Pflanzen fördern Biodiversität
Der Kern der Miyawaki-Methode (oder auch Tiny Forest) liegt in der Nachbildung eines natürlichen Waldklimas – und das auf einer Fläche von gerade einmal 60 Quadratmetern oder größer. Verwendet werden ausschließlich heimische Pflanzen. Denn das Ziel der Methode ist es, eine artenreiche, bepflanzte Fläche zu schaffen, die sich nach kurzer Zeit selbst erhält.
Sie brauchen also nicht zu düngen oder anderweitig zu pflegen und profitieren dennoch von den zahlreichen Vorzügen wie etwa den Vögeln und anderen natürlichen Schädlingsbekämpfern, die sich in dem kleinen Areal ansiedeln. Darüber hinaus werden durch die Art der Pflanzung Geräusche, Hitze und Staub, die von außen auf das eigene Grundstück drängen, reduziert.
Neben der richtigen Pflanzenwahl ist auch die hohe Pflanzdichte entscheidend. Pro Quadratmeter werden bis zu sechs verschiedene Setzlinge gepflanzt. Diese reichen von Bodendeckern über Sträucher bis hin zu Bäumen. Insgesamt umfasst eine solche Pflanzung mindestens 25 bis 50 einheimische Gewächse. So entsteht ein dichtes Blätterdach auf mehreren Ebenen, das das Ökosystem eines Waldes auf kleinstem Raum nachahmt.
Tipp
Achten Sie bei der Pflanzenwahl auch auf klimaresistente und zukunftssichere Pflanzen.
Die Vorbereitung
Vor der Pflanzung müssen Sie den Boden entsprechend vorbereiten. Lockern Sie ihn auf und reichen Sie ihn bei Bedarf mit Nährstoffen an. Dieser dient den neu gesetzten Gewächsen als Starthilfe. Das Wurzelwachstum unterstützen Sie zusätzlich, indem Sie wasserspeichernde Materialien – wie Rindenhumus, Kompost oder Korkfaser – und Mikroorganismen in die Erde einarbeiten. Danach wird die Fläche dick gemulcht – auf Kunstdünger kann vollständig verzichtet werden.
Die Pflanzung
Nun kommt es zur Pflanzung. Setzen Sie nun die Setzlinge sehr dicht beieinander – und zwar der Größe nach. Das bedeutet, dass Sie niedrige Gewächse in den vorderen Teil und höhere Gewächse eher in den hinteren Teil des Miniwaldes setzen sollten. Es entsteht also eine Art Treppe.
Durch die Anordnung sollen die Setzlinge um mindestens einen Meter pro Jahr wachsen. Nach drei Jahren soll bereits eine kleine, autarke Minifläche entstanden sein.
Fazit
Die Miyawaki-Methode sorgt auch auf privaten Grundstücken für Geräusch-, Hitze- und Staubreduktion und unterstützt die Biodiversität – schnell, nachhaltig und ohne großen Aufwand. Doch statt erst nach Jahrzehnten profitieren Sie von diesen positiven Effekten dank der japanischen Pflanztechnik innerhalb weniger Jahre.
- freiwald-ev.de: "Miyawaki-Methode"
- citizens-forests.org: "Miyawaki-Methode – einheimische Wälder für Mensch und Natur"
- transformation-csr.consulting: "Pflanze deinen eigenen kleinen Miyawaki-Wald"
- umweltbundesamt.de: "Tiny Forests – von nachhaltiger Bildung zu grüner Infrastruktur"