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Igel, Eichhörnchen & Vögel überwintern: So helfen Sie Tieren


Winterhilfe für Tiere
So schützen Sie Igel, Eichhörnchen und Co. im Winter

Im Herbst wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die älteren Tiere beginnen ihr Winternest zu bauen und junge Igel sind oft noch bis in den November hinein unterwegs, um sich Fettreserven anzufuttern. Wer den Stacheltieren durch den Winter helfen möchte, sollte seinen Garten fit für Igel machen.

Aktualisiert am 20.09.2024|Lesedauer: 5 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Igel sind Nützlinge, die jeder Hobbygärtner gerne in seinem Garten willkommen heißt. Sie ernähren sich zwar auch von Obst und Rührei, wenn kein anderes Futter verfügbar ist, bevorzugen sie aber vor allem lästige Schnecken und Insekten aus dem Garten. So können Sie sich durch den kleinen Gartenbewohner einiges an Zeit, Geld und Geduld wegen Schädlingsbefall an Ihren Pflanzen sparen. Wenn Sie es dem Igel in Ihrem Garten bequem machen, wird er sicher gute Arbeit als Schädlingsbekämpfer leisten.

Igel im Laub: Tiere, die Winterschlaf halten, brauche entsprechende Ruhestätte. Lassen Sie daher Laubhaufen im Garten liegen.Vergrößern des Bildes
Igel im Laub: Tiere, die Winterschlaf halten, brauche entsprechende Ruhestätte. Lassen Sie daher Laubhaufen im Garten liegen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Diese Tipps, wie Sie Igel schützen können, empfiehlt der Nabu.

So wollen Igel überwintern

Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen. Neben natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten kann man zusätzlich ein Igelhäuschen aufstellen. Wer Tieren einen dauerhaften Platz bieten möchte, kann den Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen.

Regentonnen und Kellerschächte für Igel abdecken

Im Frühherbst sind Igel tagsüber und nachts oft im Garten unterwegs, um sich genug Winterspeck anzufressen. Regentonnen und Kellerschächte können den Tieren dabei zur Falle werden. Um das zu vermeiden, sollten Regenbehälter am besten vollständig mit einem Deckel oder einer Plane abgedeckt werden – vor Schächten werden angeraute Bretter gestellt. Das hilft Igeln, wieder nach oben zu klettern. Dieselbe Funktion erfüllen angenagelte Querleisten.

Eine andere Möglichkeit für Gartenbesitzer ist, die Öffnungen mit einem engmaschigen Gitter abzudecken. "Das kann man auch leicht selbst machen, indem man ein Drahtgitter auf einen Holzrahmen nagelt", sagt Rösen. Spielen auch kleine Kinder im Garten, sollte das Gitter aber nicht zu dünn und biegsam sein, sondern einiges an Gewicht aushalten können.

Junge Igel haben ihre Mütter meist in der Nähe

Auch wenn sie allein im Garten unterwegs zu sein scheinen, sind junge Igel nicht immer gleich verwaist. Meist befindet sich die Mutter in der Nähe. Wiegen die Jungtiere mehr als 300 Gramm, dann sind sie selbstständig und benötigen keine Hilfe. Am besten beobachten Sie den kleinen Igel ein paar Stunden lang, bevor Sie einschreiten. Erst wenn in diesem Zeitraum kein zweiter Igel auftaucht, könne man davon ausgehen, dass er keine Mutter hat.

Aufgehoben werden sollte der Igel nur mit Gartenhandschuhen. Nicht nur wegen der Stachel. Das Wildtier hat viele Parasiten wie Zecken und Flöhe, vor denen Sie sich schützen sollten. Wenn Sie verwahrloste Tiere füttern wollen, dann geben Sie ihnen etwas Katzenfutter oder Ziegenmilch. Kuhmilch, Kondensmilch und andere Milchprodukte können schädlich für die Gesundheit sein.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der Igel Hilfe braucht oder wenn dieser tatsächlich nicht mehr alleine überleben kann, sollten Sie ihn am besten in eine Igelstation oder zum Tierarzt bringen. Wird dort festgestellt, dass der Igel keiner menschlichen Hilfe bedarf, so muss er unverzüglich wieder am Fundort freigelassen werden.

Den Igel selbstständig den Winter über zu pflegen, ist keine gute Idee. Die Tiere brauchen entsprechende Pflege während der Zeit, wie beispielsweise Auslauf und Futter. Denn oftmals ist es in den Wohnungen viel zu warm für sie, um Winterschlaf halten zu können.

Winterschlaf bei Igeln

Igel finden während der kalten Jahreszeit nicht ausreichend Nahrung wie Würmer oder Käfer. Um die futterlose Zeit zu überbrücken, halten sie Winterschlaf. Dafür muss es allerdings ausreichend kalt sein. Sind die Temperaturen zu hoch, wachen Igel aus ihrer Ruhephase auf. Dabei bleiben sie jedoch in ihrem Nest und begeben sich nicht auf Nahrungssuche. Ihre Fettreserven reichen ihnen während der Zeit aus. Sollten Sie dennoch ein Tier entdecken, können Sie ihm etwas Katzenfutter geben. Dies sollten Sie allerdings nur so lange tun, wie die Durchschnittstemperatur unter vier Grad liegt. Andernfalls gewöhnt sich das Wildtier an die Nahrungsquelle und fällt den restlichen Winter über nicht wieder in den Winterschlaf.

Info
Neben Igeln halten auch Fledermäuse, Siebenschläfer und Murmeltiere Winterschlaf. Während der Zeit verlangsamt sich sowohl ihr Atem als auch ihr Herzschlag.

Mit langen und kalten Winter kommen Igel oft gut klar. Sie sind die Temperaturen gewohnt und haben sich dementsprechend gute Fettreserven angelegt. Als zusätzlicher Schutz gegen die Minusgrade ist allerdings auch der richtige Unterschlupf wichtig, weshalb große Laubhaufen in Gärten und Parks sehr wichtig sind.

Wenn Sie aus Versehen einen Igel beim Winterschlaf stören, decken Sie seinen Schlafplatz wieder zu, damit er weiter ruhen kann. Stören Sie ihn weiter nicht und nehmen Sie ihn auch nicht mit.

Weitere Winterhilfe für andere Tiere

Auch anderen Tieren können Sie im Winter etwas Gutes tun. Gartenbesitzer sollten beispielsweise tote Äste und verblühte Stauden über den Winter liegen lassen. Denn hohle Pflanzenstängel und altes Gehölz sind ein beliebtes Winterquartier für die gefährdeten Wildbienen, erklärt der Deutsche Tierschutzbund. Zusätzlich profitieren Vögel von diesen verblühten Pflanzen: In den Blütenresten finden sie Insekten, die als Nahrungsquelle dienen.

Das geeignete Futter für Igel

Wer mag, kann Vögeln und anderen Tieren auch aktiv durch Füttern beim Überwintern helfen. Eichhörnchen zum Beispiel freuen sich über Sonnenblumenkerne, Nüsse oder Äpfel und Birnen, wenn sie wegen Bodenfrost nicht mehr an vergrabene Vorräte herankommen. Und Igel auf Kaloriensuche vor dem langen Winterschlaf essen zum Beispiel Katzendosenfutter mit Haferflocken oder Weizenkleie. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie nur hochwertiges Futter anbieten, dass den Tieren den entsprechenden Nährstoffe liefert. Geben Sie Igeln auf keinen Fall Kuh-, Kondens- oder Babymilch. Das schadet ihrer Gesundheit.

Wenn Sie im Spätherbst einen Jungigel finden, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Wiegen Sie das Tier.
  • Wiegt es weniger als 300 Gramm, geben Sie es zu Igelstation oder füttern Sie es mit Katzenfutter, bis es 400 Gramm Körpergewicht erreicht hat.
  • Wiegt es zwischen 300 bis 500 Gramm, nehmen Sie das Tier nicht zu sich in die Wohnung. Richten Sie stattdessen eine Futterstelle am Fundort ein und geben Sie dem Tier regelmäßig Katzenfutter – allerdings nicht länger als sieben Tage. Dann sollte der Igel ein Körpergewicht von über 500 Gramm erreicht haben.
  • Wiegt das Jungtier über 500 Gramm, so benötigt es keine Hilfe und kein Zusatzfutter.
  • Kranke und verletze Tiere, die dennoch genug wiegen, sollten zum Tierarzt gebracht werden.

Achtung: Achten Sie beim Zufüttern immer darauf, dass die Futterstelle sauber ist, damit sich keine Krankheiten und Pilze ausbreiten können.

Eichhörnchen im Winter füttern

Eichhörnchen halten, genauso wie Dachse und Waschbären keinen Winterschlaf, sonder Winterruhe. Das bedeutet, dass sie ab und zu aus ihrem Ruhezustand erwachen, um auf Nahrungssuche zu gehen.

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Um den Tieren dann zu helfen, können Sie entsprechende Futterstellen bei sich im Garten einrichten. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Vogelfutterhaus, dass von allen Seiten gut einsehbar und in einer entsprechenden Höhe montiert ist. Katzen und andere Feinde sollten nicht an die Futterstelle gelangen können.

Als Nahrung können Sie folgende Lebensmittel anbieten:

  • Haselnüsse (mit und ohne Schale)
  • getrocknete Maiskörner
  • Sonnenblumenkerne
  • Kürbiskerne
  • Esskastanien
  • Rosinen oder getrocknete Bananen
  • Weintrauben
  • Kleingeschnittenes Obst wie beispielsweise Äpfel oder Birnen
  • Kleingeschnittenes Gemüse wie Karotten oder Gurken

Mandeln sind für Eichhörnchen gefährlich, da sie Blausäure enthalten.

Vögel im Winter versorgen

Auch Vögel freuen sich, wenn Sie ihnen im Winter zusätzliches Futter anbieten. Dazu eignet sich am besten ein Vogelhäuschen.

Die verschiedenen Vogelarten brauchen unterschiedliches Futter. Körnerfressern wie Spatzen und Fingen mögen Mischungen aus Sonnenblumenkernen und Getreide sowie Obstkernen und getrockneten Beeren. Amseln, Meisen und Rotkehlchen können Sie sowohl Meisenknödel als auch Obst und Haferflocken anbieten. Das Obst können Sie dabei als ganzes oder halbiertes Stück im Garten entsprechend verteilen, damit sich die Tier hier selbst bedienen können.

Salzige, süße und allgemein verarbeitete Lebensmittel sind als Futter für alle Tiere ungeeignet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Igelzentrum.ch
  • Eigene Recherche
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