Deutsche Wildtierstiftung Der Igel ist "Tier des Jahres" 2024
Tausende Stacheln, Einzelgänger und Winterschläfer – der Igel ist zum Tier des Jahres gewählt worden. Er konnte sich damit gegen andere niedliche Konkurrenz aus der Stadt durchsetzen.
Er ist gerade einmal 20 Zentimeter hoch und hat etwa 6.000 Stacheln: Der Igel ist zum Tier des Jahres 2024 gewählt worden. Der in fast ganz Deutschland verbreitete Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) habe sich dabei klar gegen das Eichhörnchen und den Rotfuchs durchsetzen können, teilte die Deutsche Wildtierstiftung am Montag in Hamburg mit. Gewählt hatten die Spender der Stiftung. Das tun sie seit 2017, um auf die Gefährdung eines Wildtieres, die Bedrohung seines Lebensraumes oder einen Mensch-Wildtier-Konflikt aufmerksam zu machen.
Igel zieht es immer häufiger in Städte
Beim Igel gehe es vor allem darum, dass er immer weniger passenden Lebensraum finde. "Damit hat ein Wildtier die Wahl zum Tier des Jahres gewonnen, das wohl jedes Kind kennt – das es aber in unserer Kulturlandschaft immer schwerer hat", sagte Wildtierbiologe und Stiftungsvorstand Klaus Hackländer. So hätten auf dem Land aufgeräumte Agrarlandschaften die früher üblichen Hecken, Gehölze und artenreichen Magerwiesen verdrängt.
Die Igel würden deshalb in die Gärten und Grünanlagen in Siedlungsgebieten ausweichen. Dort gebe es Schätzungen zufolge mittlerweile bis zu neunmal so viele Igel wie auf dem Land. Schottergärten, versiegelte Flächen, Autos und Mähroboter würden den Stacheltieren aber auch hier das Leben schwer machen. Der Igel wird den Angaben zufolge auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie "Vorwarnliste" geführt, sein Bestand nimmt schleichend ab.
Wer dem nachtaktiven Tier und Winterschläfer helfen will, lässt in seinem Garten wilde Ecken zu, in denen Igel sich verstecken, Nachwuchs zur Welt bringen und schlafen können.
Zuletzt waren Schweinswal, Fischotter, Maulwurf, Reh und Wildkatze die Tiere des Jahres.
Igelfreundlicher Garten
Für den igelfreundlichen Garten sollten Sie laut dem Naturschutzbund Deutschland e. V.:
- Laub- und Reisighaufen liegen lassen
- Igelhäuser und andere Winterquartiere im Garten aufstellen
- bei der Pflanzenauswahl im eigenen Garten auf heimische Pflanzen und Gehölze achten
- Trinkwasser für die Tiere bereitstellen
- Schächte, Löcher, Gruben und andere Vertiefungen, in die die Igel hineinfallen und nicht mehr selbstständig herausklettern können, verschließen
Wenn es doch Vertiefungen gibt, sollten Sie kleine Leitern oder Ausstiegshilfen montieren, damit die Igel selbstständig herausklettern können.
Um den Igel auf die Überwinterung vorzubereiten, sollten Sie ihm Futter wie gekochte Eier, ungewürztes, angebratenes Hackfleisch oder Katzenfutter anbieten. Milch hingegen sollte nicht angeboten werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- nabu.de "Den Garten igelfreundlich gestalten"