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Heizkostenverteiler: Zahlen Mieter zu Unrecht Heizkosten?


Messmethode mit Tücken
Zahlen Sie einen Teil Ihrer Heizkosten zu Unrecht?

Einigen Mietern werden mehr Kilowattstunden in Rechnung gestellt, als sie eigentlich verbraucht haben. Was steckt dahinter? Und sind auch Sie betroffen?

Aktualisiert am 18.11.2023|Lesedauer: 2 Min.
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Aus Angst vor der nächsten Heizkostenabrechnung oder der Umwelt zuliebe haben viele Mieter in den vergangenen Monaten das Heizen drastisch reduziert und ihre Heizgewohnheiten geändert, wie mehrere Umfragen zeigen. Doch in einigen Fällen kann es sein, dass sie trotzdem zu viel Heizkosten zahlen. Was ist der Grund dafür?

Eine Frau prüft ihre Heizungsanlage (Symbolbild): Eine bestimmte Art Heizkostenzähler hat ihre Tücken.Vergrößern des Bildes
Eine Frau prüft ihre Heizungsanlage (Symbolbild): Manche Heizkostenzähler haben ihre Tücken. (Quelle: Benjamin Nolte/dpa)

Heizkostenverteiler ist schuld

Die Heizkörper in einer Mietwohnung sind oft mit einem Heizkostenverteiler ausgestattet. Mit ihm wird der jeweilige Wärmeverbrauch gemessen. Und zwar so: Auf der Rückseite der Messvorrichtung befindet sich ein Metallteil, das die Wärme leitet. Darauf ist eine Erfassungseinrichtung samt Skala montiert. Diese Einrichtung kann sowohl elektronisch als auch manuell sein. In letzterem Fall befindet sich im Inneren des Heizkörperzählers ein Verdunstungsröhrchen.

Wie der Name schon sagt, ist das Verdunstungsröhrchen mit einer Flüssigkeit gefüllt, die verdunstet, sobald der Heizkostenverteiler warm wird. Anhand eines Ablesefensters kann so nachgeschaut werden, wie viel Flüssigkeit in den vergangenen zwölf Monaten verdunstet ist. Auf dieser Grundlage wird der Heizverbrauch berechnet.

Allerdings hat diese Art Heizkörperzähler ihre Tücken: Denn er unterscheidet nicht, ob die Flüssigkeit aufgrund eines heißen Heizkörpers oder einer zu intensiven Sonneneinstrahlung verdunstet ist (Kaltverdunstung). So kann es bei dieser Technik sehr schnell zu Messungenauigkeiten kommen.

Zwar ist in der Vorrichtung noch eine Zusatzmenge an Flüssigkeit vorhanden, um Messfehlern vorzubeugen, die Zählmethode gilt dennoch als ungenau. Aber müssen Mieter das hinnehmen?

Verdunstungsröhrchen vor Gericht

Ja. So lautet zumindest das Urteil einiger Gerichte (LG Hamburg, Urteil vom 03.09.1987; AZ: 7 S 259/85; Bayrisches Oberlandesgericht, Beschluss vom 07.04.1988, AZ: Breg 2 Z 157/87), Landgericht Berlin, Urteil vom 09.03.2000, AZ: 62 S 463/99). Der Messfehler sei so gering, dass Mieter diesen hinnehmen müssten.

Um Ungenauigkeiten und somit auch einen Rechtsstreit zu vermeiden, werden in den meisten Mietwohnungen ohnehin vorwiegend elektronische Heizkostenverteiler eingesetzt, die sich teilweise sogar per Funk ablesen lassen.

Verdunstungsröhrchen austricksen?

Ist das bei Ihnen nicht der Fall, können Sie selbst aktiv werden. So empfehlen Experten, einen feuchten, kalten Lappen auf den Heizkostenverteiler mit Verdunstungstechnik zu legen, um so zumindest im Sommer die Kaltverdunstung zu unterbinden. Diese Maßnahme verhindert das Verdunsten immerhin in einem gewissen Maß.

Übrigens: Wer im Winter seinen Heizkostenverteiler manipuliert, um einen geringeren Heizverbrauch vorzutäuschen, beispielsweise indem er ihn ständig kühlt, riskiert eine Wohnungskündigung. Denn die Manipulation von Messgeräten ist illegal.

Verwendete Quellen
  • Efahrer.com "Heizkostenfalle: Warum trotzdem zahlen, wenn die Heizung aus ist?"
  • Thermondo.de "Heizkostenverteiler"
  • Energie-experten.org "So erkennen Sie Fehler beim Ablesen von Heizkörperzählern"
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