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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Helfer für den Garten Spaten eignet sich nicht für jeden Garten
Viele Hobbygärtner warten auf den Frühling. Für die Hilfe bei der Arbeit gibt es eine riesige Auswahl an Gartenwerkzeugen. Aber was taugt wirklich wofür?
Je schwerer der Boden ist, desto kleiner sollte der Spaten zum Umgraben, Abstechen von Rasenkanten und Ausheben von Pflanzlöchern sein, empfiehlt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.
Ist der Boden aber hart und steinig, eignet sich eine Grabegabel mit meist vier Zinken besser. Sie schont auch die Wurzeln der Pflanzen. Der Naturschutzbund empfiehlt Grabegabeln aus geschmiedetem Stahl mit flachen, starken Zinken und einem T-Stiel aus Eschenholz.
Um Rückenschmerzen vorzubeugen, muss die Stiellänge zur Person passen. Bei diesen längeren Grabegeräten gilt: Ihr Stiel reicht bei der aufrecht stehenden Person am besten bis zum unteren Rippenbogen, erklärt die Gartenakademie.
Stoßhacke, Ziehhacke oder Sauzahn?
Stoßhacken haben an ihrem Ende eine gerades Blatt, das den Stiel verlängert. Sie eignen sich eher für leichte Böden. Bei der Ziehhacke verläuft das Blatt im rechten Winkel zum Stiel, sie lockert schwerere Böden besser. Tipp: Sind die Blätter gewellt oder haben Zähne, nehmen sie Unkräuter leichter auf, erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.
Eine Alternative zum oberflächlichen Lockern des Bodens ist der Sauzahn mit sichelförmigem Zinken, dessen Ende platt ist. Mit wenig Kraftaufwand lässt sich damit die Erde bis auf 20 Zentimeter Tiefe lockern sowie Kompost einbringen, erklärt der Naturschutzbund. Er rät zu einem leicht gebogenen Stiel mit Krümmung nach unten. Die optimale Länge des Stiels dieser Geräte, die man aufrecht stehend, ziehend oder schwingend verwendet, liegt mindestens auf Kinn- oder gar Stirnhöhe.
So unterscheidet sich eine Harke vom Rechen
Hier gibt es zunächst ein Definitionsproblem, oft werden beide Begriffe synonym verwendet. Aber die Gartengeräte unterscheiden sich: Eine Harke hat eine gerade Fläche mit Zinken, was an einen Kamm erinnert. Sie eignet sich vor allem für das Auflockern oder Ebnen des Bodens. Die Zinken des Rechens sind fächerförmig, damit fegt man vor allem Laub oder Rasenschnitt zusammen. Bekannt ist diese Variante auch als Fächerbesen, schreibt das vom Landwirtschaftsministerium geförderte Gartenlexikon Hortipendium. Harken heißen hier Eisen- oder Rosenrechen.
Hilfreich ist vielleicht ein Sprichwort: "Jemanden zeigen, was eine Harke ist" geht laut Duden womöglich auf die Erzählung eines Bauernsohns zurück, der von der Stadt auf das Land zurückkehrt und vorgibt, nicht mehr zu wissen, was eine Harke ist. Ihm fällt das aber schnell wieder ein, als er auf die Zinken einer liegenden Harke tritt und ihm der Stiel an den Kopf schlägt. Bei einem Rechen mit langen, gefächerten Zinken geht das nicht.
Auch hier gilt: Die optimale Länge des Stiels liegt mindestens auf Kinn- oder gar Stirnhöhe. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, dass Gartengeräte idealerweise aus gehärtetem Metall sind. Damit halten sie der ständigen Belastung gut stand. Das teurere Edelstahl hat den weiteren Vorteil, dass es nicht rostet. Außerdem bleibt daran keine Erde kleben, und die Geräte können besser gesäubert werden. Hobbygärtner sollten bei der Auswahl darauf achten, dass Gerät und Tülle - also die Verbindung mit dem Stiel - aus einem Stück bestehen und so verbunden sind, dass sie auch große Beanspruchung aushalten.
Diese Scheren gibt es
Bei kleinen Handscheren verteilt ein Rollgriff die Kraftanstrengung auf alle Finger. Das verhindert auch Schwielen. Stoßdämpfer und Puffer schonen Hand und Gelenke zusätzlich. Es gibt grundsätzlich zwei Funktionsweisen: Modelle mit Amboss sowie Varianten mit zwei beweglichen Klingen, auch Bypass-Schere genannt. Letztere verwenden Profis gerne. Die Amboss-Schere hat nur eine bewegliche, schneidende Klinge, die auf eine feststehende Metalloberfläche trifft - den Amboss. Sie ist oft günstiger und robuster, aber mit der Zeit wird der Schnitt funktionsbedingt unsauberer, erklärt die Gartenakademie.
Die Stiftung Warentest empfiehlt nach einem Praxistest (Ausgabe "test"/Juli 2015) die kraftsparenden Amboss-Scheren vor allem für hartes, trockenes Holz. Dafür sind Bypass-Scheren flexibler und man kann Äste näher am Stamm abschneiden. Außerdem durchtrennen diese sauberer frische Pflanzenfasern.
Größere Zweihand-Baumscheren eignen sich für dickere Äste und solche des oberen Kronenbereichs sowie für Bodentriebe von Strauchbeeren. Hier empfiehlt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz Bypassmodelle für schwer zugängliche Äste. Ihre Hebelwirkung ist besser, was Kraft spart. Griffe mit Stoßdämpfern schonen die Gelenke zudem. Und eine Gegenklinge hat außerdem oft eine Verzahnung, die den Ast festhält.
Rasen mähen: elektrisch oder mit Benzin?
Bei Grundstücken mit bis zu 500 Quadratmetern Rasen rät der TÜV Rheinland zu Elektromähern. Es kommt aber auf die Bepflanzung an: Muss ein Kabel oft um oder über Pflanzen gezogen werden? Dann und für Flächen mit bis rund 1.200 Quadratmeter ist ein Benzinmäher besser geeignet. Nur für größere Grundstücke lohnt sich nach Ansicht des TÜVs die Anschaffung eines Mähtraktors. Auch ein selbstständiger Mähroboter schafft Flächen von mehreren tausend Quadratmetern.
Neben der Betriebsart unterscheiden sich auch die Schnittwerkzeuge: Ein Spindelmäher hat Messer an einer rotierenden und horizontalen Spindel, die einen sehr sauberen und exakten Schnitt ausführen. Nach Einschätzung der Gartenakademie ist das ein Profigerät für höchste Ansprüche, etwa für Sport- und Golfplätze.
Ein Sichelmäher hat horizontale und rotierende Klingen mit etwas weniger exaktem Schnitt, aber es sei das Standardgerät für Gebrauchsrasen. Ein Balkenmäher hat – wie eine motorisierte Heckenschere – feststehende und bewegliche Messer. Er eignet sich den Angaben zufolge für extensive Grünflächen mit hohem Gras und längeren Schnittrhythmen wie auf Streuobst- und Blumenwiesen.