Smart-Meter-Rollout verzögert Bundesnetzagentur mahnt 700 Firmen ab
Die Bundesnetzagentur hat hunderte Firmen wegen Verzögerungen bei der flächendeckenden Einführung von Smart Metern ermahnt. Der bislang festgelegte Fahrplan wird von den meisten nicht eingehalten.
Bis 2032 sollen alle privaten Haushalte in Deutschland mit einem Smart Meter ausgestattet sein. Doch die Unternehmen hinken bei der geplanten Einführung hinterher. Das ist bekannt. Neu ist, dass die Bundesnetzagentur (BNetzA) jetzt aktiv wird und Mahnungen an rund 700 Unternehmen verschickt. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Konkret werden die Unternehmen abgemahnt, die die Messstellen bei den Stromkunden betreiben.
Fahrplan für die Bereitstellung wird wohl nicht eingehalten
Bis Ende 2025 sollen 20 Prozent der Verbraucher, die zwischen 6.000 bis 100.000 kWh/Jahr (einschließlich § 14a EnWG) Strom verbrauchen, sowie Verbraucher, die eine Solaranlage betreiben, deren installierte Leistung von 7 bis 100 kW reicht, mit einem Smart Meter ausgestattet sein. Drei Jahre später soll die Quote der verbauten Smart Meter bei 50 Prozent und Ende 2030 dann bei 95 Prozent liegen. So sieht es der Fahrplan der Regierung vor.
Der Bericht deckt nun auf, dass knapp 500 der 879 Firmen, die Messstellen betreiben, bisher keinen einzigen Smart Meter bei den Haushalten verbaut haben. "Bei rund 200 weiteren liegt die Quote unter 13 Prozent." Das bedeutet, dass sich die Unternehmen nicht an den gesetzlich festgelegten Smart-Meter-Rolloutfahrplan halten.
Laut "Spiegel"-Informationen droht die BNetzA den säumigen Unternehmen mit Zwangsgeldern. Zudem hat die Behörde auch "Handlungsempfehlungen zur Beschleunigung vom Smart Meter Rollout" erstellt und publiziert. Eine Empfehlung lautet etwa, dass die zuständigen Unternehmen Partnerschaften untereinander eingehen sollen und sich so gegenseitig unterstützen können.
- Lesen Sie auch: Für wen Smart Meter jetzt Pflicht sind
Mit Rollout wird eine schrittweise Einführung bezeichnet. Meist wird der Begriff im Technikbereich verwendet.
Was sind Smart Meter?
Ein Smart Meter, auch intelligentes Messsystem (iMSys) genannt, stellt derzeit das zentrale Element der Digitalisierungsbemühungen der Bundesregierung im Bereich Energiesystem dar. Eine solche Messeinrichtung ermittelt den Stromverbrauch und sendet ihn alle 15 Minuten an den Netzbetreiber. Der Stromverbrauch muss dann nicht mehr manuell vom Verbraucher abgelesen und umständlich übermittelt werden.
- Spiegel; PM vorab
- ariadneprojekt.de "Hintergrund: Handlungsempfehlungen zur Beschleunigung vom Smart Meter Rollout als Beitrag zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland"
- bmwk.de "gesetzlicher Smart-Meter-Rolloutfahrplan"
Quellen anzeigen
