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Smart Meter Einbau: Über 900 Euro für Stromzähler – Eon abgemahnt


Dreister Anbieter
Abmahnung: Mehr als 900 Euro für einen neuen Stromzähler

Von t-online, jb

Aktualisiert am 11.02.2025 - 17:09 UhrLesedauer: 3 Min.
Smart Meter: Die schlauen Stromzähler zeigen nicht nur den aktuellen Zählerstand an, sie speichern die Werte auch.Vergrößern des Bildes
Smart Meter: Die schlauen Stromzähler zeigen nicht nur den aktuellen Zählerstand an, sie speichern die Werte auch. (Quelle: obs/co2online gGmbH)
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Die Smart-Meter-Initiative (SMI) deckt unangemessen hohe Kosten von grundzuständigen Messstellenbetreibern (gMSB) auf. Vor allem den Smart-Meter-Einbau lassen sich viele teuer bezahlen.

Seit dem Jahreswechsel sind zahlreiche Haushalte verpflichtet, einen intelligenten Stromzähler zu installieren. Zumindest dann, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben waren – zum Beispiel ein Jahresverbrauch zwischen 6.000 und 10.000 Kilowattstunden (kWh) oder bei Photovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von über 7 kW. (Mehr dazu hier). Wer nicht unter diese Pflicht fällt, kann stattdessen freiwillig einen Smart Meter installieren lassen. Das ist für die Verbraucher sinnvoll, die dynamische Stromtarife nutzen wollen.

Das Problem bei dem Einbau ist jedoch, dass hierfür Kosten anfallen. Teilweise mehr als 900 Euro, wie die Smart-Meter-Initiative (SMI) nun herausgefunden hat. So hat beispielsweise die Bayernwerk Netz GmbH "bis zu 888,89 Euro für einen Smart-Meter-Einbau verlangt. Bei LEW Verteilnetz seien es in einem Fall 825,53 Euro gewesen." Beide Unternehmen gehören dem Eon-Konzern an.

Doch das sind nicht die einzigen Firmen, die sich den Einbau gut finanzieren lassen. Denn die Untersuchung der SMI stellt fest "dass die stark überhöhten Preise ein Massenphänomen sind." Laut ihren Angaben mussten Kunden des größten deutschen Verteilnetz- und Messstellenbetreibers Westnetz 973,59 Euro pro Einbau zahlen. Für Kunden der Mitteldeutschen Netzgesellschaft beliefen sich die Kosten auf 883 Euro. Auffällig ist: Westnetz gehört ebenfalls zum Eon-Konzern, die Mitteldeutsche Netzgesellschaft ist mehrheitlich im Besitz von Eon.

Knapp ein Dutzend Unternehmen verlangt mehr als 500 Euro

 
 
 
 
 
 
 

Die Studie der SMI legt offen, dass mindestens 13 der angefragten Anbieter mehr als 500 Euro für den Smart-Meter-Einbau verlangen. Lediglich elf der bis dato untersuchten Unternehmen verlangen 30 Euro. Und genau diese 30 Euro sind der Betrag, der aktuell für den Smart-Meter-Einbau verlangt werden sollte. Allerdings nur bis Ende Februar 2025: Ab dem 1. März greift das Solarspitzen-Gesetz, dann dürfen für den freiwilligen Einbau bis zu 100 Euro in Rechnung gestellt werden.

Gut zu wissen

Die einmalige Einbaugebühr ist nicht die einzige finanzielle Belastung, die mit dem Einbau einhergeht. Hinzu kommen die jährlichen Betriebskosten, die je nach Stromverbrauch und angeschlossener Anlage unterschiedlich hoch oder niedrig ausfallen können. Details dazu können Sie hier nachlesen.

Unternehmen abgemahnt

Hinter der Smart-Meter-Initiative (SMI) stecken unter anderem die Energieanbieter Ostrom, Rabot Energy, Octopus Energy und Tibber. Diese haben aufgrund der Ergebnisse der Analyse nun diverse Unternehmen abgemahnt. Zum Beispiel die Bayernwerk Netz GmbH. "Viele gMSB haben bewusst unverhältnismäßig hohe Preise für den Einbau eines Smart Meter auf Kundenwunsch aufgerufen und damit den Rollout absichtlich ausgebremst. Das schadet in erster Linie den Verbrauchern, die Strom günstig und grün verbrauchen und die Energiewende mit Lastverschiebung unterstützen wollen", sagt Merlin Lauenburg, Deutschlandchef von Tibber.

Zusätzliche Kritik kommt vom Verbraucherzentrale-Bundesverband. "Den privaten Haushalten wird nicht nur der Zugang zu dynamischen Stromtarifen erschwert, sondern in der Folge auch der Überblick über den eigenen Stromverbrauch. Es braucht daher Maßnahmen, die dieser Verbrauchergruppe eine kostengünstige und sichere Teilhabe an der Energiewende ermöglichen", erklären die Verbraucherschützer.

Eon äußert sich

Eon hat sich zu der Situation geäußert. Das Unternehmen teilte t-online mit: "Die aktuelle öffentliche Diskussion um Entgelte für die Installation und den Betrieb von Smart Metern betrifft ausschließlich den Einbau der Smart Meter, der – über die gesetzlichen Einbauverpflichtungen für 'energiewenderelevante Kunden' hinausgehend – auf Kundenwunsch geschieht." Zudem sei der Messstellenbetreiber verpflichtet, diesem Kundenwunsch zu entsprechen, sofern es technisch möglich ist. Für diesen Service könne ein angemessenes Entgelt von den Messstellenbetreibern erhoben werden.
"Das seitens der Eon Konzerngesellschaften erhobene Entgelt entspricht den tatsächlich nachgewiesenen Kosten", so der Pressesprecher. Er ergänzt: "Wir sind daher der Überzeugung, dass wir uns innerhalb der derzeit bestehenden, regulatorischen Anforderungen und Vorgaben für den deutschen Smart Meter markt- und wettbewerbsgerecht positionieren."

Die Unterlassungserklärung der vzbv habe man zur Kenntnis genommen.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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