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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein Viertel aller Haushalte betroffen Smart Meter: Einbau kann bis zu 2.000 Euro kosten
Bis zum Jahr 2032 sollen alle Haushalte in Deutschland mit einem Smart Meter ausgestattet sein. Das kann für viele zu einer finanziellen Belastung werden.
Die von vielen geliebten analogen Stromzähler mit Drehscheibe stehen vor dem Aus. Sie werden nach und nach durch digitale, intelligente Messsysteme ersetzt: die Smart Meter. So leicht wie die Markteinführung der Geräte angepriesen wird, ist sie jedoch nicht. Auf einige Haushalte kommen umfangreiche Renovierungsarbeiten und finanzielle Belastungen zu. Nämlich dann, wenn der Zählerschrank für die Installation des Smart Meters umgebaut werden muss.
"Die ersten Erfahrungen der Messstellenbetreiber zeigen, dass ein Umbau des Zählerschranks nicht nur in Ausnahmefällen notwendig ist, sondern bei etwa einem Viertel aller Haushalte", berichtet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Kosten hierfür können sich auf mehrere tausend Euro belaufen, heißt es weiter. Auch einige Hausbesitzer berichten bereits, dass ihnen für den Umbau des Zählerschranks bis zu 2.000 Euro in Rechnung gestellt werden. Bei einigen wurden sogar 3.000 Euro fällig.
Wer sollte mit hohen Umbaukosten rechnen?
Betroffen vom umfangreichen und teuren Umbau sind insbesondere Gebäude, die vor 1965 errichtet wurden, so die Verbraucherzentrale. In Internet-Foren fällt jedoch noch eine weitere betroffene Gruppe auf, und zwar Hausbesitzer, die im Zuge einer PV-Anlagen- oder Wallbox-Installation einen Smart Meter installiert haben und dementsprechend auch ihren Zählerschrank umbauen mussten. Sie berichten von hohen Rechnungen für den Umbau.
Warum ist die Installation so teuer?
Die größten Kostenpunkte sind unter anderem das Material sowie die Erneuerung der Zuleitungen zum Schrank. Ist der Zählerschrank entsprechend umgebaut, übernimmt der Messstellenbetreiber die Installation des Smart Meters. Die Kosten werden dann mit den jährlichen Gebühren hierfür abgegolten (mehr dazu in diesem Artikel hier.) Sie sind auf 20 Euro im Jahr für normale Privathaushalte gedeckelt. Besitzer von Wärmepumpen und/oder Wallboxen zahlen maximal 50 Euro jährlich an Gebühr.
Tipp für Betroffene
Wenn Sie für die Installation des Smart Meters Ihren Zählerschrank umbauen und Leitungen erneuern müssen, lassen Sie sich unbedingt einen Kostenvoranschlag für die Arbeiten geben. Vergleichen Sie die Preise und den gebotenen Service gut miteinander, um unerwartete Mehrkosten zu verhindern.
Info
Seitens der Bundesnetzagentur heißt es: "Die Kosten für einen notwendigen Austausch oder bauliche Veränderung des Zählerschranks [...] sind nicht Teil des Messentgelts. Sie sind nicht von den Preisobergrenzen des MsbG umfasst und sind von der anschlussnehmenden Person zusätzlich zu bezahlen. Dies entspricht der üblichen Aufteilung der Verantwortung der Niederspannungsanschlussverordnung (§ 22 Abs. 1 NAV), wonach Anschlussnehmende für die Bereitstellung der Zählerplätze zuständig sind."
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) versucht Verbraucher zu beruhigen, die sich durch die finanzielle Mehrbelastung verunsichert fühlen: Mit dem intelligenten Messsystem könnten diese "mehr Geld sparen, als sie für die anfallenden Messstellenentgelte zahlen müssen", heißt es.
- verbraucherzentrale.de "Smart Meter: Was Sie über die neuen Stromzähler wissen müssen"
- bundesnetzagentur.de "Messeinrichtung/Zähler"
- haustechnikdialog.de "Neuer Zählerschrank: hohe Materialkosten in Kostenvoranschlag"
- photovoltaikforum.com "Neuer Zählerschrank - Kosten und Dimensionierung?"
- akkudoktor.net "Neuer Zählerschrank für PV? Wann zwingend nötig? Alternative Lösungen?"
- chip.de "Neue Stromzähler werden Pflicht: Was Sie über die Geräte wissen müssen"