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Fieber und Erbrechen: Was tun und wann zum Arzt?


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Meist ein Infekt
Fieber und Erbrechen? Was jetzt zu tun ist


08.04.2024Lesedauer: 4 Min.
Junger Mann schaut auf das FieberthermometerVergrößern des Bildes
Fieber und Erbrechen sind oft Anzeichen einer Infektion. (Quelle: Dragonvanish/getty-images-bilder)
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Treten Fieber und Erbrechen zusammen auf, steckt oft ein Infekt dahinter. Es gibt aber auch andere Ursachen. Was hilft und wann ein Arztbesuch wichtig ist.

Erbrechen und Fieber sind natürliche und wichtige Reaktionen des Körpers. Erbrechen trägt etwa im Falle einer Infektion dazu bei, krank machende Erreger möglichst rasch loszuwerden.

Und auch Fieber hat einen Sinn: Bei erhöhter Temperatur laufen viele Abwehrprozesse im Körper schneller ab, was Keime schneller unschädlich macht. Hinzu kommt, dass viele Erreger optimal an eine normale Körpertemperatut von rund 37 Grad Celsius angepasst sind und sich bei Fieber schlechter vermehren.

Ab wann ist es Fieber?

Erwachsene haben Fieber, wenn die Temperatur im Körperinneren mindestens 38 Grad Celsius beträgt. Werte zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius gelten als erhöhte Temperatur. Bei Kindern handelt es sich erst bei Temperaturen ab 38,5 Grad Celsius um Fieber.

Hinter Fieber und Erbrechen muss jedoch nicht zwangsläufig ein Infekt stecken. Es kommen zahlreiche weitere Ursachen infrage. Lesen Sie in den folgenden Kapiteln, was bei Erbrechen und Fieber zu tun ist und wann die Beschwerden bedrohlich sein können.

Fieber und Erbrechen: Oft ist es ein Infekt

Erbrechen mit oder ohne Fieber ist oft ein Anzeichen für einen Magen-Darm-Infekt (infektiöse Gastroenteritis). Dazu zählt zum Beispiel eine Infektion mit dem Norovirus: Betroffene leiden wie aus heiterem Himmel unter Erbrechen, Übelkeit und Durchfall.

Weitere mögliche Symptome einer Norovirus-Infektion sind

  • Bauchschmerzen/Bauchkrämpfe,
  • Blähungen,
  • leichtes Fieber und/oder
  • Kopf- oder Muskelschmerzen.

Auch bei anderen Magen-Darm-Infekten wie zum Beispiel einer Rotavirus-Infektion kann Fieber ein begleitendes Symptom sein. Meist werden solche Infektionen durch Viren hervorgerufen. Aber auch Bakterien können ein Auslöser sein, so zum Beispiel Salmonellen, Campylobacter, Kolibakterien oder Staphylokokken. Welche Symptome genau auftreten und wie schwer sie sind, ist vom Erreger, aber auch von der gesundheitlichen Verfassung der jeweiligen Person abhängig.

Fieber und Erbrechen: Was kann es noch sein?

Ein Magen-Darm-Infekt ist zwar eine häufige Ursache von Erbrechen und Fieber. Wenn beide Symptome kombiniert auftreten, können aber auch diverse andere Gründe dahinterstecken. Dazu zählen zum Beispiel:

  • andere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, etwa eine Entzündung des Blinddarms, der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse oder des Bauchfells
  • Infektionen, die den ganzen Körper betreffen (systemische Erkrankungen)
  • Erkrankungen des zentralen Nervensystems, etwa eine Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Hitzschlag
  • Nierenbeckenentzündung
  • Nebenwirkungen von Medikamenten

Wichtiger Hinweis

Bitte beachten Sie: In diesem Text können nur einige von vielen möglichen Ursachen von Fieber und Erbrechen genannt werden. Was tatsächlich hinter den Beschwerden steckt, sollte nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen.

In der Regel geben bestimmte weitere Symptome Hinweise auf die mögliche Ursache. Einige Beispiele:

  • Mögliche Symptome einer akuten Blinddarmentzündung sind kolikartige Bauchschmerzen, die oft von der Magengegend aus in den rechten Unterbauch wandern, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
  • Typische Anzeichen einer Hirnhautentzündung sind ein steifer Nacken, Kopfschmerzen und Erbrechen. Fieber, Übelkeit, Doppeltsehen und Lichtscheu sind weitere mögliche Beschwerden.
  • Ein Hitzschlag entsteht nach langem Aufenthalt in der prallen Sonne. Betroffene haben hohes Fieber von meist über 40 Grad Celsius. Zu weiteren Symptomen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit, Krämpfe, Bewusstlosigkeit und hoher Puls.

Welche Erkrankung tatsächlich für Fieber und Erbrechen verantwortlich ist, sollte eine Ärztin oder ein Arzt feststellen. Hilfreich für die Diagnose sind zusätzliche Angaben, etwa dazu,

  • welche weiteren Beschwerden auftreten (etwa Kopfschmerzen, Durchfall, Krämpfe …),
  • wie hoch das Fieber ist und/oder
  • seit wann die Beschwerden schon bestehen.

Je nach Verdacht schließen sich verschiedene Untersuchungen an.

Fieber und Erbrechen: Wann zum Arzt?

Babys und Kleinkinder, die gleichzeitig an Fieber und Erbrechen leiden, sollten sicherheitshalber zügig der Kinderärztin oder dem Kinderarzt vorgestellt werden. Auch ältere und/oder vorerkrankte geschwächte Personen sollten frühzeitig zum Arzt gehen.

Hört Erbrechen bei Erwachsenen (mit oder ohne Fieber) nach spätestens 48 Stunden nicht auf oder wird es sogar stärker, ist in jedem Fall ärztlicher Rat gefragt. Auch Fieber, das länger als zwei bis drei Tage anhält und/oder höher als 40 Grad ist, sollte unbedingt abgeklärt werden.

Unabhängig von der Dauer des Erbrechens sollten erkrankte Personen bei schweren oder ungewöhnlichen Symptomen eine Ärztin oder einen Arzt zurate ziehen. Das gilt insbesondere, wenn weitere Beschwerden auftreten wie:

  • schwere Kreislaufprobleme, Schwindel
  • Benommenheit, Schläfrigkeit
  • Verwirrtheit
  • Muskelkrämpfe
  • blutiges oder kaffeesatzartiges Erbrechen
  • Schleimauflagerungen im Stuhl
  • starke Schmerzen
  • blutiger Stuhl (zu erkennen an einer roten oder schwarzen Färbung)

Anzeichen einer Austrocknung erkennen

Durch Fieber und Erbrechen verliert der Körper oft viel Flüssigkeit und Salze. Dies kann zu einer Austrocknung führen, die lebensbedrohlich sein kann. Bei Anzeichen einer Austrocknung ist daher rasches Handeln gefragt. Dazu zählen etwa:

  • eine schlechte allgemeine Verfassung, Benommenheit
  • eingefallene Augen, Wangen oder Gesichtspartie
  • beschleunigte Atmung und beschleunigter Herzschlag
  • schlaffe Haut: Wird sie etwa am Arm leicht zusammengedrückt, bleibt eine Falte zurück
  • trockene Augen, Lippen und Zunge
  • starker Durst
  • dunkler Urin, fehlender Harndrang
  • eventuell Brustschmerzen, Muskelkrämpfe

Magen-Darm: Was hilft bei Fieber und Erbrechen?

Erbrechen und Fieber im Rahmen einer Magen-Darm-Infektion bilden sich gewöhnlich innerhalb weniger Tage bis einer Woche von allein zurück. Wichtig ist, den entstehenden Flüssigkeits- und Salzmangel auszugleichen. Dies kann zum Beispiel mit etwas gezuckertem Tee und Salzgebäck funktionieren.

Um den Magen-Darm-Trakt zu schonen, ist Schonkost empfehlenswert, zum Beispiel in Form von Zwieback, Reis oder zerdrückten Bananen. Hilfreich ist zudem, keine fettigen oder scharfen Speisen einzunehmen und mehrere kleine Mahlzeiten täglich zu sich zu nehmen. Was Betroffene mit einer akuten Magen-Darm-Infektion essen können, lesen Sie hier.

Gegebenenfalls können frei verkäufliche Mittel Erbrechen und Fieber lindern. Wichtig ist, sich in der Apotheke oder der hausärztlichen Praxis beraten zu lassen. Allerdings sollte Fieber möglichst nur dann mit Medikamenten gesenkt werden, wenn es sehr hoch ist (mehr als 39 Grad Celsius bei Erwachsenen) und/oder länger anhält. Auch ein Wadenwickel kann unter Umständen hilfreich sein. Wie er gemacht wird, lesen Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 8.4.2024)
  • "Wie wird die Körpertemperatur geregelt und was ist Fieber?" Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 2.11.2022)
  • "Magen-Darm-Infektionen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 29.1.2024)
  • Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 27.2.2024)
  • "Fieber bei Kindern". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 2.11.2022)
  • "Nierenbeckenentzündung". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 22.6.2022)
  • Battegay, E.: "Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten". Thieme, Stuttgart 2017
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