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Magen und Darm schonen
Norovirus – was man im Akutfall essen kann


Aktualisiert am 08.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Schüssel mit HaferbreiVergrößern des Bildes
Lassen Durchfall und Erbrechen bei einem Norovirus-Infekt nach, meldet sich nach einer Weile auch der Hunger wieder. Was kann man nun essen? (Quelle: nata_vkusidey/getty-images-bilder)
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Wer das Norovirus hat, mag in der Regel erst einmal gar nichts essen. Doch früher oder später braucht der Körper Energie. Was eignet sich als Kost?

Das Norovirus ruft in Deutschland häufig Magen-Darm-Infekte hervor. Typisch sind plötzlich einsetzendes heftiges Erbrechen, Übelkeit und massiver wässriger Durchfall. Vor allem kleine Kinder und ältere Erwachsene erkranken häufig daran.

Als Folge des Brechdurchfalls verliert der Körper viel Flüssigkeit und damit auch lebenswichtige Salze (Elektrolyte). Viel wichtiger als etwas zu essen ist bei einem Norovirus-Infekt deshalb anfangs vor allem, die Verluste auszugleichen und ausreichend zu trinken. Am besten erst einmal nur in kleinen Schlucken, da größere Mengen erneut Erbrechen auslösen können.

Norovirus: Was am besten trinken?

Zu Beginn der Norovirus-Beschwerden sind beispielsweise (stilles) Wasser und Kräutertees (ohne Zucker) zu empfehlen. Getränke mit Kohlensäure reizen den Verdauungstrakt unter Umständen zu stark. Auch von Getränken mit hohem Zuckergehalt oder Koffein ist vorerst abzuraten, denn diese können den Durchfall verstärken.

Für Kinder von zwei bis zehn Jahren bieten sich vor allem Wasser, ungesüßte Kräutertees oder auch stark verdünnter Apfelsaft an. Insbesondere bei Säuglingen und kleinen Kindern mit Norovirus kann es gegebenenfalls ratsam sein, ihnen zusätzlich zu den Getränken eine Elektrolytlösung zu geben (in der Apotheke erhältlich).

Solange Symptome wie Brechdurchfall bei einem Norovirus-Infekt anhalten, haben wohl die wenigsten Betroffenen Appetit. Dennoch ist es ratsam, zumindest eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen und etwas zu essen, sobald Durchfall und Erbrechen nachgelassen haben. Denn der Körper benötigt nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Energie. Am besten eignen sich dafür Lebensmittel, die Magen und Darm nicht so sehr belasten.

Ernährung bei Norovirus: Was kann man essen?

Bei einem Magen-Darm-Infekt durch das Norovirus sind in der Regel Lebensmittel wie diese als Essen gut verträglich:

  • Zwieback
  • Knäckebrot
  • Salzstangen
  • zerdrückte Banane
  • mit Schale geriebener roher Apfel
  • Haferbrei
  • Nudeln oder Reis, in Brühe weich gekocht
  • Joghurt
  • Rührei
  • klare Suppen
  • Kartoffelbrei oder -suppe
  • Karottensuppe
  • fettarmes Fleisch oder fettarmer Fisch

Gut zu wissen

Zu Beginn sollten Betroffene nicht gleich mit einer großen Mahlzeit starten. Besser ist es, das Essen in kleineren Portionen über den Tag zu verteilen – und zu schauen, wie Magen und Darm das vertragen.

Auf was besser verzichten?

Verzichten sollten Menschen mit Norovirus-Infekt vorerst auf fettreiche oder stark gewürzte Speisen, Hülsenfrüchte und Süßspeisen. Auch koffeinhaltige Getränke (wie Kaffee, Cola), Alkohol und Zigaretten sind bei Brechdurchfall nicht zu empfehlen.

Kleinkinder mit Norovirus: Was essen?

Babys und Kleinkinder mit Norovirus sollten am besten wie gewohnt altersgemäß gestillt oder gefüttert werden. Säuglinge, die bereits Beikost bekommen, dürfen diese also weiter erhalten.

Von einer speziellen Schonkost, Spezialnahrung oder gar längeren Nahrungspausen ist bei Säuglingen mit Erbrechen und/oder Durchfall hingegen abzuraten. Diese können die Genesung ungünstig beeinflussen.

Wichtig für erkrankte Säuglinge mit Norovirus ist, dass sie so häufig wie möglich gestillt werden. Manchmal sind die Kleinen vom Infekt jedoch so geschwächt, dass es ihnen schwerfällt, aus eigener Kraft genügend zu trinken. Dann kann es helfen, dem Kind immer wieder kleine Portionen an Flüssigkeit Löffelchen für Löffelchen oder auch mit einer Pipette oder Spritze (ohne die spitze Kanüle) tröpfchenweise zuzuführen.

Für Kleinkinder mit Norovirus eignet sich eine altersentsprechende Kost. Anfangs kann das Essen zum Beispiel bestehen aus:

  • Brot mit Aufstrich
  • Nudel-, Reis- oder Kartoffelgerichten
  • Haferbrei oder Grießbrei
  • Salzstangen
  • Kartoffel- oder Möhrensuppe

Werden solche Speisen vertragen, ohne Erbrechen auszulösen, ist auch normale Kleinkindkost meist wieder möglich. Vorerst noch ungeeignet sind hingegen alle sehr zuckerhaltigen Getränke (wie unverdünnter Apfel- oder Birnensaft) und Speisen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Akuter Durchfall bei Kindern". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 30.4.2020)
  • "Noroviren". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de (Stand: 24.4.2018)
  • Biesalski, H.-K., et al.: "Ernährungsmedizin". Thieme, Stuttgart 2017
  • "Leichte Vollkost" (PDF). Online-Informationen des Instituts für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München: www.mri.tum.de (Stand: März 2016)
  • Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: "Akuter Durchfall" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/030 (Stand: 2013)
  • Koletzko, S., et al.: "Akute infektiöse Durchfallerkrankung im Kindesalter". Deutsches Ärzteblatt, Jg. 106, Heft 33, S. 539-547 (Stand: 2009)
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