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Wadenwickel bei Fieber: Hausmittel Schritt für Schritt erklärt


Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wann Wadenwickel bei Fieber helfen

Von t-online, mra

Aktualisiert am 09.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Wadenwickel sollten bei Fieber nur in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen.Vergrößern des Bildes
Wadenwickel sollten bei Fieber nur in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen. (Quelle: svetikd/getty-images-bilder)

Wadenwickel werden als Hausmittel vor allem bei Fieber eingesetzt. Das ist jedoch erst ab einer bestimmten Körpertemperatur sinnvoll.

Wadenwickel bei Fieber – dieses Hausmittel kennen wohl die meisten. Die Wickel sollen das Fieber rasch senken. Allerdings ist das gar nicht immer nötig und auch nicht grundsätzlich empfehlenswert.

Denn Fieber ist Teil der Abwehrreaktion des Körpers gegen Krankheitserreger. Viren und Bakterien benötigen zum Überleben die normale Körpertemperatur, die bei 36,5 bis 37 Grad Celsius liegt. Bei höheren Temperaturen nehmen sie dagegen schnell Schaden.

Das Immunsystem wehrt sich gegen die Eindringlinge, indem verschiedene Fieber erzeugende Stoffe (Pyrogene) aktiv werden. Sie geben dem Gehirn das Signal, für mehr Wärme zu sorgen. Die Folge: Die Körpertemperatur steigt – und die Erreger werden effektiver bekämpft. Darüber hinaus kann Fieber entstehen, wenn die natürliche Wärmeregulation des Körpers aus der Balance geraten ist, zum Beispiel bei großer Hitze.

Schon gewusst?

Bis 38,5 Grad Celsius sprechen Mediziner von "erhöhter Temperatur", höhere Werte werden als Fieber bezeichnet.

Wann sollten Sie das Fieber besser senken?

Bei Fieber gleich Wadenwickel anzulegen, ist also nicht zu empfehlen. Fühlen sich die Betroffenen nicht schlecht oder bleibt die Temperatur unter 39 Grad, brauchen sie nichts zu unternehmen. Nur wenn das Fieber kräftezehrend ist, sollte es behandelt werden. Das geht mit fiebersenkenden Mitteln wie Paracetamol oder durch Kühlung.

Dazu eignen sich dann die Wadenwickel. Sie funktionieren jedoch nur, wenn die Beine warm sind, was nicht immer der Fall ist. Grundsätzlich sollten Sie in folgenden Situationen besser auf Wadenwickel verzichten:

  • Fieber unter 39 Grad Celsius (bei Kindern unter 40 Grad Celsius)
  • Schüttelfrost
  • kalte Beine oder Füße
  • Durchblutungsstörungen in den Beinen
  • Harnwegsinfektionen
  • Probleme mit dem Ischiasnerv

Bei Erwachsenen: So legen Sie die Wadenwickel richtig an

  • Schritt 1: Wasser und Handtücher bereitstellen
    Stellen Sie eine Schüssel mit kühlem Wasser (16 bis 20 Grad) und vier Stofftücher bereit. Ideal sind zwei Geschirrtücher aus Baumwolle und zwei Frotteehandtücher.
  • Schritt 2: Zwei Handtücher ins Wasser tunken und auswringen
    Tunken Sie für jedes Bein ein Geschirrhandtuch ins Wasser und wringen Sie es aus.
  • Schritt 3: Beine mit den feuchten Handtüchern umwickeln
    Umwickeln Sie beide Unterschenkel relativ straff mit je einem feuchten Tuch.
  • Schritt 4: Trockene Tücher um die Beine legen
    Legen Sie anschließend jeweils ein trockenes Außentuch um das nasse Innentuch.

Solange die Temperatur der Tücher niedriger ist als die des Körpers, entziehen die Wickel dem Körper Wärme. Man geht davon aus, dass richtig angelegte Wadenwickel die Körpertemperatur um 0,5 bis 1 Grad senken können. Nach etwa 10 bis 30 Minuten (je höher das Fieber, desto schneller) hat sich der Wadenwickel so weit erwärmt, dass er genauso warm ist wie die Haut. Dann sollte der Wickel erneuert werden. Die Prozedur kann zwei- bis dreimal wiederholt werden.

Sie sollten jedoch darauf achten, die Temperatur nicht zu schnell zu senken. Das könnte zu Kreislaufproblemen führen. Außerdem wichtig: Fühlt sich der Erkrankte trotz korrekt angelegter Wadenwickel unwohl oder beginnt zu frieren und zu zittern, sollten die Tücher umgehend entfernt werden.

Wadenwickel bei Kleinkindern: Was Sie beachten sollten

Kinder fiebern meist schneller als Erwachsene und haben auch schneller eine hohe Temperatur. Deshalb sollten Wadenwickel bei ihnen erst ab 40 Grad Fieber angelegt werden.

Eine feste Altersgrenze, ab wann Wadenwickel geeignet sind, gibt es nicht. Es empfiehlt sich jedoch, bei Kindern unter zwei Jahren die Anwendung von Wadenwickeln mit dem Kinderarzt abzusprechen.

Grundsätzlich sollten die Wickel bei kleineren Kindern maximal zehn Minuten an den Beinen bleiben. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der kleine Körper zu schnell auskühlt.

Wichtig:

Haben Säuglinge und Kleinkinder (bis zum Ende des zweiten Lebensjahres) Fieber, sollten Eltern mit ihnen immer zum Kinderarzt gehen.

Bei Kindern sollten Sie für die Wadenwickel immer nur handwarmes Wasser von etwa 28 bis 30 Grad verwenden. Das soll ebenfalls einem schnellen Auskühlen vorbeugen. Es werden immer beide Beine getrennt eingewickelt. Gerade bei kleineren Kindern sollten Eltern für die Dauer der Wadenwickel-Prozedur in der Nähe bleiben. So können sie schnell bemerken, falls sich das Kind unwohl fühlt oder zu frieren beginnt.

Was tun, wenn das Fieber nicht sinkt?

Fieber, das länger anhält und sich auch durch Wadenwickel und/oder fiebersenkende Mittel nicht senken lässt, gehört in ärztliche Behandlung. Zwar sind meist harmlose Erkältungserreger die Ursache, es kann jedoch auch ernstere Gründe geben, etwa eine Lungenentzündung oder einen schweren Harnwegsinfekt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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