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Diabetes: Darum wird die Krankheit bei Frauen oft zu spät entdeckt


Expertin warnt
Darum wird Diabetes bei Frauen oft zu spät entdeckt

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 12.11.2021Lesedauer: 1 Min.
Blutzuckertest: Diabetes wird bei Frauen häufig erst spät entdeckt.Vergrößern des Bildes
Blutzuckertest: Diabetes wird bei Frauen häufig erst spät entdeckt. (Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn)

Auch Frauen können Diabetes bekommen – das klingt nach einer Binsenweisheit, ist es aber nicht. Denn Diagnose und Behandlung sind häufig auf Männer zugeschnitten. Mit fatalen Folgen.

Frauen leiden seltener unter Diabetes als Männer – aber ihnen bereitet die Krankheit öfter Probleme. Ein Grund dafür ist, dass Diabetes bei Frauen häufig später entdeckt wird, erklärt Diabetologin Julia Szendrödi der Universitätsklinik Düsseldorf in der Zeitschrift "Diabetes Ratgeber" (Ausgabe 11/2019). Sie leitet das Studienzentrum am Deutschen Diabetes-Zentrum.

Ärzte nehmen zur ersten Diabetes-Diagnose den Nüchtern-Blutzuckerwert am Morgen. Bei Frauen, die bereits Diabetes haben, ist dieser Wert nach Angaben der Expertin aber noch normal. Anders als bei Männern steigt er erst nach dem Essen deutlich.

Mehr Nebenwirkungen bei Frauen

Vor allem Frauen, die ein erhöhtes Diabetes-Risiko haben, sollten deshalb selbst ihren Blutzucker im Auge behalten und auf erste Anzeichen der Krankheit achten – plötzliche Gewichtszunahme zum Beispiel. Risikopatientinnen für Diabetes sind etwa die, die selbst Schwangerschaftsdiabetes hatten oder Verwandte mit Diabetes Typ 2 haben.

Weitere Risikofaktoren für Diabetes sind:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Bluthochdruck


Unter anderem durch die späte Entdeckung steigt die Gefahr von Folgekrankheiten – bis hin zu Schlaganfall und Herzinfarkt. Hinzu kommt, dass Diabetes bei Frauen so behandelt wird wie bei Männern, kritisiert Szendrödi.

Problematisch ist das, weil Diabetes-Medikamente bei Frauen mehr Nebenwirkungen verursachen. Sie rät Betroffenen deshalb, mit dem Arzt über solche Probleme zu sprechen: Oft hilft es dann schon, die Dosis zu verringern oder das Medikament zu wechseln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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