Barmer-Studie enthüllt Wo Zahnersatz Sie am meisten kostet
In Deutschland gibt es nach einer Auswertung der Barmer starke regionale Unterschiede bei der Zahnversorgung. Das geht aus dem "Zahngesundheitsatlas 2019" der Krankenkasse hervor. Wo der Eigenanteil am höchsten ist.
Die Kosten für den Zahnersatz sind in Deutschland vom Wohnort abhängig. Patienten in Bayern müssen bei neuen Brücken oder Kronen im Schnitt 1.228 Euro zuzahlen und greifen damit bundesweit am tiefsten in die eigene Tasche, wie aus dem Barmer-Zahngesundheitsatlas hervorgeht. Das ist etwa doppelt so viel wie in Sachsen-Anhalt, wo der Eigenanteil der Patienten im Schnitt bei 628 Euro liegt.
Hier ist der Zahnersatz am günstigsten
Die Gesamtkosten für Zahnersatz liegen in den ostdeutschen Flächenländern mit 1.274 bis 1.379 Euro pro behandeltem Versicherten demnach deutlich unter dem Bundesschnitt und zudem stark unter den Werten der "Hochkostenländer" Niedersachsen und Bayern mit 1.877 beziehungsweise 1.860 Euro.
Bei der Versorgung mit Zahnersatz und Zahnkronen zeigen sich zudem deutliche Stadt-Land-Unterschiede. So bekamen neun Prozent der Berliner und 8,7 Prozent der Hamburger 2017 neuen Zahnersatz. Im Saarland waren es lediglich 6,4 Prozent und in Bayern und Rheinland-Pfalz jeweils 6,9 Prozent.
Ost-West-Unterschiede auch bei Zahnarztbesuchen
Deutliche regionale Unterschiede sowie ein Ost-West-Gefälle stellt die Analyse auch bei der Häufigkeit der Zahnarztbesuche oder der Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen fest. So lag der Anteil der Bevölkerung, der im Jahr 2017 zum Zahnarzt ging, in allen ostdeutschen Bundesländern deutlich über dem Westniveau. Spitzenreiter war Sachsen mit 77,1 Prozent, Schlusslicht das Saarland mit 65,2 Prozent.
Einen Grund für die Ost-West-Unterschiede vermuten die Experten im traditionell höheren Präventionsverhalten im Osten. Zudem bekommen die ostdeutschen Versicherten vergleichsweise häufig Zahnfüllungen oder schadhafte Zähne gezogen.
Unterschiede zeigen sich demnach auch bei der Früherkennungsuntersuchung für kleine Kinder. Diese werde tendenziell eher im Süden und im Osten in Anspruch genommen und weniger im Norden und Westen. Die Raten pendeln hier zwischen 27,7 Prozent im Saarland und 42,5 Prozent in Bayern.
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In der Kieferorthopädie zeigen sich insbesondere bei den sogenannten Aufbissschienen deutliche Unterschiede. "Offenbar sind die Städter deutlich gestresster", schlussfolgert die Barmer. So brauchen je 3,7 Prozent der Hamburger und 3,7 Prozent der Berliner eine solche Hilfe bei Beschwerden im Kieferbereich, etwa bei Zähneknirschen. In Thüringen sind dies nur 1,4 Prozent.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur AFP