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Tag des Schlafes: Deutschland schläft schlecht


Tag des Schlafes
Deutschland schläft schlecht

t-online, afp, Larissa Koch

21.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein Frau liegt wach und starrt auf den Wecker.Vergrößern des Bildes
Schlafstörung: Das Problem ist zum Normalfall geworden. Kaum ein Arbeitnehmer schläft noch dauerhaft erholsam. (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Zahlen sind erschreckend: 80 Prozent der Erwerbstätigen schlafen schlecht. Deutschland hat ein Schlafdefizit. Wie Sie dem Kreislauf aus Schlafmangel und Müdigkeit entkommen, erklärt t-online.de.

"Müdes Deutschland: Schlafstörungen steigen deutlich an", lautete die Überschrift des DAK-Gesundheitsreports 2017. Demnach sind Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren seit 2010 um 66 Prozent angestiegen. Das ergab die Analyse der Daten von 2,6 Millionen DAK-Versicherten. Im Vergleich zu 2010 schlucken inzwischen fast doppelt so viele Erwerbstätige Schlafmittel.

Ein aktuelle Patientenumfrage des Arztbewertungsportals Jameda kommt zum Ergebnis, dass fast jeder zweite (49 Prozent) schlecht schläft. Befragt wurden gut 1.600 Patienten, darunter nicht nur Arbeitnehmer. Der Umfrage zufolge leiden die Betroffenen mehrmals pro Woche oder jede Nacht unter Schlafproblemen. Konkret heißt das: Die Befragten können schlecht einschlafen, werden häufig wach und liegen nachts oder früh morgens wach und können schlecht oder gar nicht wieder einschlafen. Jeder Fünfte (21 Prozent) leidet demnach mehrmals im Monat an Schlafstörungen. Ein Drittel der Befragten hingegen gab an, selten oder nie unter Schlafproblemen zu leiden.

Definition Schlafstörung:

Wer pro Woche in mehr als drei Nächten hintereinander schlecht schläft und das über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen, könnte unter einer chronischen Schlafstörung leiden. Mediziner sprechen dabei von einer Insomnie. Die Betroffenen haben Einschlaf- und Durchschlafprobleme. Bei gesunden Menschen sollte das nicht regelmäßig vorkommen, egal in welchem Alter.

Mehr als jeder zweite Befragte im Alter von 40 bis 60 Jahren (51 Prozent) kämpft der Jameda-Befragung zufolge, mindestens mehrmals die Woche mit Schlafstörungen, dicht gefolgt von den 60- bis 80-Jährigen mit 48 Prozent. Aber auch jüngere Patienten haben demzufolge Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen. 40 Prozent der befragten unter 40-Jährigen leidet häufig an Schlafproblemen. Es zeigten sich Unterschiede bei den Geschlechtern: So leiden 54 Prozent der Frauen mindestens mehrmals die Woche an Schlafproblemen, bei den Männern sind es hingegen 42 Prozent.

Ursachen für Schlafprobleme

Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report unter anderem die Arbeitsbedingungen in Deutschland. Wer häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko für chronische Schlafstörungen. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden, Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten als Auslöser für schlechten Schlaf. Aber ein Teil der Probleme sei selbst gemacht. Eine große Mehrheit der Versicherten schaue direkt vor dem Schlafen noch Filme oder Serien oder erledige private Angelegenheit am Laptop beziehungsweise Smartphone. Rund jeder Achte würde zudem vor dem Schlafen noch dienstliche Dinge regeln. Der Körper brauche jedoch Zeit, um nach einem stressigen Tag abzuschalten, heißt es in dem Report.

Die Folge: Müdigkeit und Konzentrationsprobleme

Ist die Nacht nicht erholsam, kann der Tag nicht gut werden. Die Umfragen variieren zwar leicht, was die Zahlen angeht, aber im Prinzip zeigen alle das Gleiche: Deutschland hat ein Schlafdefizit. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative "Deutschland schläft gesund" ergab, dass jeder dritte Deutsche mit so großen Schlafproblemen zu kämpfen hat, dass er tagsüber mit Müdigkeit und Konzentrationsstörungen kämpft. Fast jede Nacht sind demnach 15 Prozent von diesen Schlafstörungen betroffen. Aber nur jeder Dritte von ihnen gehe damit auch zum Arzt. Schlafstörungen können jedoch eine Reihe weiterer Krankheiten nach sich ziehen, etwa Depressionen oder Herzkreislauf-Erkrankungen.

Forsa befragte im Mai gut 1.000 Erwachsene in Deutschland. Die Initiative fordert, gesunden Schlaf in das Präventivgesetz aufzunehmen, damit es zu einem festen Bestandteil der präventiven Förderprogramme von Krankenkassen werde. Der Berliner Schlafmediziner Ingo Fietze forderte angesichts der Zahlen, "Deutschlands Schlafproblem ernsthaft zu bekämpfen".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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