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Influenza: Grippewelle erreicht dramatischen Höhepunkt


Zehntausende neue Fälle
Grippewelle erreicht dramatischen Höhepunkt

Von t-online, lk

Aktualisiert am 28.02.2018Lesedauer: 2 Min.
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Nützliche Tipps: So können Sie sich vor einer Grippe schützen. (Quelle: stroeer-video)

Die Grippewelle hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Seit Beginn der Saison sind fast 120.000 Infektionen mit dem Virus beim Robert Koch-Institut gemeldet worden. Auch die Zahl der Toten nimmt zu.

Ganz Deutschland glüht rot, schaut man auf die Grafik der Arbeitsgemeinschaft Influenza vom Robert Koch-Institut (RKI). Nahezu flächendeckend verzeichnen die Wissenschaftler stark erhöhte Fallzahlen – unter anderem in der Westhälfte Deutschlands sowie in weiten Teilen Sachsens, Nordbayerns und Südthüringens. Nur ganz vereinzelt weist die Deutschlandkarte des RKI Regionen mit lediglich moderat erhöhter Influenzaaktivität aus, beispielsweise im Südwesten Bayerns.

In der achten Kalenderwoche wurden dem RKI 35.284 Influenzafälle übermittelt. In der siebten Kalenderwoche waren es 24.000 Fälle gewesen. Zu dieser Zeit lag der Schwerpunkt noch im Süden und Osten des Landes. Inzwischen ist ganz Deutschland ein einziger Grippe-Schwerpunkt, von wenigen Regionen abgesehen. Diese sind in der Grafik blau markiert.

Bisher mindestens 216 Menschen gestorben

Die Grippewelle begann im Dezember 2017. Die Sprecherin des Robert Koch-Instituts, Susanne Glasmacher, sagte t-online.de: "Die weitere Entwicklung können wir leider nicht vorhersagen. Wir befinden uns mitten in der Grippewelle, die Grippeaktivität wird sicher in absehbarer Zeit wieder nachlassen, aber ich kann nicht vorhersagen, wann das genau sein wird."

Bis Ende der achten Kalenderwoche sind mindestens 216 Menschen an der Influenza-Infektion gestorben. Die Dunkelziffer der Erkrankungen ist meist deutlich höher. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf mit Todesfolge sind ältere Menschen, die bereits Vorerkrankungen haben oder ein geschwächtes Immunsystem.

Sparen auf Kosten der Patienten?

Patientenschützer werfen Krankenkassen und Behörden Versagen vor. Bereits im vergangenen November habe die ständige Impfkommission die sogenannte Vierfachimpfung gegen Grippe empfohlen, schrieb der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, in einem Beitrag für die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Viele Kassen zahlten aber weiterhin nur für den halb so teuren Dreifachwirkstoff.

"Dabei fehlt der Dreifachimpfung ein entscheidender Influenzastamm, der für zahlreiche, teils schwerwiegende Erkrankungen verantwortlich ist", betonte Brysch. Der gemeinsame Bundesausschuss der Kassen habe die Vierfachimpfung für gesetzlich versicherte Risikopatienten noch immer nicht verbindlich geregelt.

Eine Entscheidung werde erst für April dieses Jahres erwartet - dies sei "viel zu spät für die diesjährige Grippesaison", kritisierte Brysch. Der Bundestag müsse für Gefährdungssituationen wie diese dringend ein Eilverfahren einführen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Robert Koch-Institut
  • eigene Recherchen
  • AFP
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