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Leberzirrhose kommt nicht nur vom Alkohol


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Wenn die Leber vernarbt
Leberzirrhose kommt nicht nur vom Alkohol

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 10.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Computerbild einer LeberVergrößern des Bildes
Die Leber ist die größte Drüse unseres Körpers. Ist sie krank, merkt man es nicht sofort. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Bei einer Leberzirrhose, auch bekannt als Schrumpfleber, vernarbt das Organ Stück für Stück. Alkohol und Virusinfektionen gehören zu den häufigsten Auslösern. Das Kritische: Warnzeichen gibt es zu Beginn der Erkrankung keine. Diese Fakten über Leberzirrhose sollten Sie kennen.

Wird eine Leberzirrhose nicht behandelt, führt sie innerhalb von Monaten bis wenigen Jahren zum Tod. Denn versagt die Leber ihren Dienst, fehlen dem Körper wichtige Stoffwechselvorgänge und Entgiftungsfunktionen. Nach Schätzungen der Deutschen Leberstiftung sterben in Deutschland jährlich etwa 50.000 Menschen an den Folgen einer Leberzirrhose.

Vernarbtes Gewebe nicht mehr zu retten

Daher ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Dann stehen die Chancen gut, dass sich das noch erhaltene Lebergewebe erholt. Bereits bestehende Vernarbungen können allerdings nicht rückgängig gemacht werden. Ist die Erkrankung bereits deutlich fortgeschritten, hilft nur eine Transplantation.

Alkohol ist nicht das einzige Risiko für die Leber

Schätzungsweise die Hälfte aller Leberzirrhose-Fälle sind auf chronischen Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Alkohol bildet giftiges Azetaldehyd und gefährliche Sauerstoffradikale in den Leberzellen. Das führt unter anderem dazu, dass Fett nicht ausreichend abgebaut wird und sich in den Leberzellen anlagert. Die sogenannte Fettleber entsteht. Die Leberzellen sterben ab, es kommt zu Vernarbungen.

Schrumpfleber erhöht Leberkrebs-Risiko

Ein weiterer großer Risikofaktor einer Leberzirrhose ist die Virushepatitis, vor allem Infektionen mit dem Hepatitis B- und dem Hepatitis C-Virus. Die Viren können die Leberzellen so stark schädigen, dass diese absterben und die Leber vernarbt. Hinzu kommt: Gelangen die Viren in das Erbgut der Zellen, werden sie dazu angeregt, sich unkontrolliert zu vermehren. Leberkrebs kann entstehen.

Leberkrebs in Deutschland immer häufiger

Laut der Deutschen Leberstiftung nehmen die Fälle von Leberzellkrebs in Deutschland zu, weil die verursachenden Erkrankungen immer häufiger werden. Den Experten zufolge werden vor allem die alkoholische Leberzirrhose sowie die Fettleberzirrhose für das Organ zu einer immer größeren Gefahr. Auch die steigenden Zahlen von Jugendlichen mit Übergewicht würden für mehr Fälle von Leberzellkrebs sorgen.

Außerdem seien für die nächsten Jahre viele Fälle von Leberzirrhose und Leberzellkrebs zu erwarten. Viele Patienten hätten sich vor 1990 mit einer Hepatitis B oder C angesteckt, die bislang nicht erkannt und daher nicht behandelt worden sei. So ließen sich die meisten heute bestehenden Infektionen auf intravenösen Drogenkonsum und Transfusion von Blutprodukten vor 1990 zurückführen.

Unbehandelt könnten diese chronischen Leberentzündungen innerhalb von 20 bis 30 Jahren zur Leberzirrhose und zum Leberzellkrebs führen. Heute sei eine Infektion über Blutprodukte praktisch ausgeschlossen, da seit 2001 jedes Blutprodukt direkt auf das Hepatitis-C-Virus getestet werde. Auch auf Hepatitis B werden Blutprodukte untersucht.

Kranke Leber leidet lange unbemerkt

Eine kranke Leber zur erkennen, ist ohne ärztliche Untersuchung schwierig, da das Organ keine Nerven für das Schmerzempfinden besitzt. Allerdings besitzt die Leberkapsel - die Außenhülle der Leber – Nervenfasern, die Schmerzen auslösen können, vor allem wenn das Organ anschwillt. Dann verspürt der Betroffene oftmals ein unangenehmes Druckgefühl im rechten Oberbauch.

Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar

Bis sich erste Symptome bemerkbar machen, ist die Erkrankung meist schon weit fortgeschritten. Zu den möglichen Warnsignalen einer Leberzirrhose zählen unter anderem Gewichtsverlust, Schwächegefühle, gerötete Handinnenflächen, rote Gefäßspinnen auf der Haut (Spider-Naevi), eine Rotfärbung der Zunge (Lackzunge), Libidoverlust, Menstruationsstörungen bei der Frau, Brustbildung beim Mann, Juckreiz am Körper und Gelbsucht.

Leberwerte checken lassen

Um herauszufinden, ob das eigene Organ gesund ist, ist es ratsam, die Leberwerte regelmäßig untersuchen zu lassen. Wichtig für eine gesunde Leber sind zudem ein gesunder Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Übergewicht wird so vorgebeugt und die Leber entlastet. Auch Alkohol sollte man nur in Maßen trinken. Gegen die Hepatitis-Viren A und B kann man sich impfen lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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