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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Empfehlungen zum Konsum Ab dieser Menge ist Alkohol schädlich
Ein Glas Bier oder Wein am Abend: Die Deutschen trinken gern und viel Alkohol. Wann er zum gesundheitlichen Problem wird, haben Experten neu festgelegt.
Alkohol trinken ist in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert. Seine Wirkung allerdings wird von vielen unterschätzt. Dabei sind die schädlichen Folgen regelmäßigen Konsums längst wissenschaftlich belegt.
In den bisherigen Empfehlungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) stand daher "risikoarmer Konsum" im Fokus: maximal 24 Gramm Reinalkohol pro Trinktag bei Männern und 12 Gramm bei Frauen. Das entspricht zwei beziehungsweise einem kleinen Bier.
Nun aber raten die Experten dazu, den Konsum weiter zu reduzieren. Der Grund: Selbst geringe Mengen an Alkohol, so die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, können Krankheiten begünstigen.
Ausmaß des Konsums bestimmt Sterbewahrscheinlichkeit
Die neue Empfehlung lautet daher: "Alkoholkonsum sollte von jeder Person reduziert werden, unabhängig davon, wie viel sie trinkt. Am besten ist es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Alkoholische Getränke bergen Risiken, wenn es um die physische Gesundheit der Menschen geht."
Den Experten zufolge belegen verschiedene Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, "eine lineare Beziehung zwischen dem Ausmaß von Alkoholkonsum und Sterbewahrscheinlichkeiten. Sie sind am geringsten, wenn kein Alkohol getrunken wird."
Dies gelte insbesondere für bluthochdruckbedingte Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall sowie Krebserkrankungen, unter anderen der oberen Atem- und Verdauungswege, der weiblichen Brust und der Leber.
Auch geringe Mengen Alkohol schaden Körper und Psyche
Die DHS betont, dass auch Studienergebnisse vorliegen, die gegen die Annahme sprechen, geringer oder moderater Alkoholkonsum fördere die Aussicht auf ein langes Leben. Für die körperliche Gesundheit sei es am besten, gar keinen Alkohol zu trinken.
So steht Alkohol in Verbindung mit mehr als 200 Krankheiten. Das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Leberzirrhose, Fettleber, Herzmuskelerkrankungen, Krebs, Bluthochdruck oder auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen steigt bei regelmäßigem Konsum. Personen, die alkoholabhängig sind, haben zudem ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.
Aufgrund der Menge an Gesundheitsrisiken fordert die DHS, dass die Preise für alkoholische Getränke in Deutschland steigen sollten. Außerdem sei der Jugendschutz verbesserungswürdig. Die Experten fordern ein Mindestalter von 18 Jahren. Aktuell können Jugendliche schon mit 16 Jahren legal Bier und Wein kaufen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- dhs.de: "Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol"
- aerzteblatt.de: "Alkoholumgang: Konsum bedeutet immer Risiko" (Stand: 19.10.2023)