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Brillenträger: Sind intelligente Menschen häufiger kurzsichtig?


Forscher untersuchen Zusammenhang
Sind Brillenträger besonders intelligent?

Von t-online
Aktualisiert am 12.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Frau mit Brille schaut in die Kamera.Vergrößern des Bildes
Sind Brillenträger intelligenter? (Quelle: demaerre/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wer eine Brille trägt, wirkt auf manche Menschen intelligenter. Aber ist er es auch? Mainzer Forscher sahen in einer Studie genauer hin. Sie stellten sich die Frage, ob Intelligenz und Kurzsichtigkeit zusammenhängen.

"Aus bereits von uns veröffentlichten Studien wissen wir, dass ein hohes Bildungsniveau häufig mit der Entwicklung einer Kurzsichtigkeit einhergeht", so Norbert Pfeiffer von der Universitätsklinik Mainz. Erste Erkenntnisse seiner Studie "Myopia and Cognitive Performance: Results From the Gutenberg Health Study" legen nahe: Für sich alleine betrachtet hängt die Intelligenz tatsächlich mit dem Auftreten der Kurzsichtigkeit (Myopie) zusammen.

Stärkerer Zusammenhang mit Lernzeit

Doch als die Wissenschaftler alle Einflussfaktoren berücksichtigten, stellten sie fest, dass die Anzahl der Bildungsjahre in einem direkteren und stärkeren Zusammenhang mit einer Kurzsichtigkeit steht als die Fähigkeit, logisch zu denken und Probleme zu lösen.

Das heißt, das Bildungsniveau eines Menschen und nicht seine Intelligenz ist entscheidend für die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. Von zwei gleichermaßen intelligenten Menschen wird nach Ansicht der Forscher wahrscheinlich derjenige stärker fehlsichtig, der länger zur Schule geht und somit den höheren Bildungsgrad erreicht.

Umweltfaktoren wie Bildung und Freizeitverhalten haben den Forschern zufolge einen größeren Einfluss auf die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit als die Fähigkeit, logisch zu denken und Probleme zu lösen.

Weltweit größte bevölkerungsbasierte Studie

Für seine Studie wertete das Forscher-Team Daten aus, die im Rahmen der Gutenberg-Gesundheitsstudie der Universitätsmedizin Mainz gewonnen wurden. Diese Studie ist eine der weltweit größten Gesundheitsstudien dieser Art, die auf Bevölkerungsdaten basieren.

Die Subkohorte umfasste rund 4.000 Personen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren. Unter einer Kohorte versteht man eine Gruppe von Personen, in deren Lebensläufen ein bestimmtes biographisches Ereignis annähernd zum selben Zeitpunkt aufgetreten ist.

Intelligenz und Kurzsichtigkeit ermittelt

Um die Intelligenz zu messen, nutzten die Forscher den "Turm von London (TOL)-Test". Der 20-minütige Test prüft die Fähigkeit, logisch zu denken, zu planen und Probleme zu lösen. Um eine Kurzsichtigkeit festzustellen, untersuchten die Wissenschaftler die Brechkraft der Linsen, also wie viel das Auge korrigieren muss, damit es ein Bild scharf sieht.

Auch Smartphone-Nutzung soll untersucht werden

Die Gutenberg-Gesundheitsstudie ermöglichte erstmals, auch zu zahlreichen Augenerkrankungen zuverlässige Daten für Deutschland zu erheben. In weiteren Untersuchungen will Pfeiffer mit seinem interdisziplinären Team nun auch untersuchen, wie sich die Nutzung von Smartphones und die Arbeit am Computermonitor auf die Sehkraft auswirkt.

Die Studie zu Intelligenz und Kurzsichtigkeit wurde in dem Fachmagazin "Investigative Ophthalmology & Visual Science" veröffentlicht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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