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Herzstillstand: Diese drei einfachen Schritte retten Leben


Der größte Fehler ist Nichtstun
Herzstillstand: Drei einfache Schritte können Leben retten

Von t-online, cch, mra

Aktualisiert am 03.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Erste Hilfe bei einem Herzstillstand: Eine Herzdruckmassage kann im Notfall Leben retten.Vergrößern des Bildes
Erste Hilfe bei einem Herzstillstand: Eine Herzdruckmassage kann im Notfall Leben retten. (Quelle: Mihajlo Maricic / EyeEm/getty-images-bilder)
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Ein Mensch wird bewusstlos oder bricht plötzlich zusammen: Jedes Jahr sterben rund 60.000 Menschen in Deutschland an plötzlichem Herztod. Ein großer Teil von ihnen könnte gerettet werden. Doch aus Angst, etwas falsch zu machen, zögern viele oder tun gar nichts. Dabei ist das der größte Fehler.

Jedes Jahr sterben nach Angaben der Deutschen Herzstiftung mehr als 60.000 Menschen an plötzlichem Herzversagen. Viele könnten mit sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen gerettet werden. Aber nicht einmal jeder zweite Zeuge eines Herzkreislaufstillstandes führt laut der Stiftung eine Herzdruckmassage durch. "Eine Sofortmaßnahme, ohne die der Betroffene kaum Überlebenschancen hat", betont Professor Dietrich Andresen vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung.

Zum Vergleich: In den Niederlanden werden Betroffene in 65 Prozent der Fälle von Laien reanimiert, in Norwegen sogar in 73 Prozent. Vor allem die Angst, etwas falsch zu machen, hindert Menschen am Helfen. Dabei können laut der Deutschen Herzstiftung drei einfache Schritte Leben retten:

1. Schritt: Notruf wählen

Wenn ein Mensch plötzlich zusammenbricht, sollte man zunächst prüfen, ob der Betroffene tatsächlich bewusstlos ist. Dazu fasst man den Patienten an den Schultern, schüttelt ihn und spricht ihn an. Reagiert der Betroffene nicht, ruft man sofort den Rettungsdienst unter der 112 oder bittet andere Zeugen, dies zu tun.

2. Schritt: Atmung prüfen

Als nächstes überprüfen Sie, ob der Zusammengebrochene noch atmet. Dazu überstrecken Sie den Kopf des Betroffenen und halten Ihr Ohr an dessen Mund. Achtung: Schnappen und Röcheln gelten nicht als normale Atmung. Atmet die Person nicht oder nicht normal, sollten Sie sofort mit der Wiederbelebung beginnen. Es ist nicht nötig, noch zusätzlich den Puls zu überprüfen.

3. Schritt: Herzdruckmassage beginnen

Nur eine Herzdruckmassage kann dafür sorgen, dass die lebenswichtige Versorgung des Körpers, insbesondere des Gehirns, mit Sauerstoff gewährleistet wird. Wichtig dabei: Diese Maßnahme muss so lange fortgesetzt werden, bis der Notarzt mit dem Defibrillator eintrifft, was unter Umständen etwas länger dauern kann. Übrigens: Die lebensrettenden Geräte sind inzwischen auch an vielen öffentlichen Plätzen vorhanden. Da die Defibrillatoren selbsterklärend sind, sobald sie gestartet werden, kann jeder Laie sie bedienen.

Und so funktioniert die Druckmassage: Knien Sie sich seitlich neben die Person und legen Sie bei durchgestreckten Armen beide Handballen übereinander auf die Mitte des Brustbeins. Dann drücken Sie den Brustkorb schnell – mindestens 100 Mal pro Minute – und kräftig nach unten. Sind weitere Helfer vor Ort, können sie sich damit abwechseln. Keinesfalls sollte die Massage länger unterbrochen werden. Eine Mund-zu-Mund-Beatmung, wie sie früher empfohlen wurde, ist in den ersten Minuten nicht zwingend nötig. Zumal durch die Beatmung die lebenswichtige Druckmassage unterbrochen wird.

Keine Angst vor Rippenbrüchen

Häufige Ängste, man könnte zum Beispiel durch Rippenbrüche den Patienten lebensgefährlich verletzen, sind unbegründet. "Eine oder mehrere gebrochene Rippen sind in dieser Notfallsituation das kleinere Problem", so Andresen. Auch wenn kein Herzstillstand vorliegt und der Betroffene "nur" bewusstlos ist, kann eine Herzdruckmassage laut Andresen keinen Schaden anrichten.

Wer sich unsicher ist, wie die Herzdruckmassage funktioniert, kann die Handgriffe in einem Erste-Hilfe-Kurs lernen. Eine Anleitung bietet auch das kostenfreie Herznotfall-Set der Deutschen Herzstiftung (siehe Link in den Quellen), in dem genau erklärt wird, was im Ernstfall zu tun ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Herzstiftung e.V.
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