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Zahnarzt: Diese Kriterien lassen auf Qualität schließen


Hinschauen und umhören
Daran erkennt man einen guten Zahnarzt

dpa-tmn, Nicola Menke

Aktualisiert am 04.09.2015Lesedauer: 3 Min.
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Vor einem Eingriff beim Zahnarzt sollte die Therapie erklärt werden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Schlechte Zähne schaden doppelt: Das Kauen bereitet Probleme oder sogar Schmerzen, und schön sehen Karies und Zahnstein auch nicht aus. Wichtig ist eine gründliche Vorsorge und ein guter Zahnarzt. Doch nicht alle Zahnärzte bieten die gleiche Qualität.

"Häufig stellt sich erst nach mehreren Jahren heraus, ob ein Zahnarzt wirklich gut ist", erklärt Kai Fortelka, Sprecher der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Er empfiehlt, Online-Recherche zu betreiben und sich im Bekannten- und Freundeskreis umzuhören. Zusätzlich gibt es einige Kriterien, anhand derer man auf die Qualität einer Praxis schließen kann, wenn man erstmal dort ist.

Die erste Untersuchung muss besonders gründlich sein

Wenn ein Patient das erste Mal zu einem Zahnarzt geht, ist eine Anamnese wichtig. Dabei werden behandlungsrelevante Details wie etwa Grunderkrankungen abgefragt. Außerdem sollte der Mediziner sorgfältig untersuchen und neben Zähnen und Zahnfleisch auch alle übrigen Teile des Kausystems inspizieren. "Da nicht alles mit bloßem Auge erkennbar ist, kann es sinnvoll sein, eine Lupenbrille zu nutzen und zu röntgen, um versteckte Schäden wie Zahnwurzel- und Zahnzwischenraumkaries zu entdecken", sagt der Würzburger Zahnarzt Dominic Mayer von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Bei weiteren Kontrollterminen muss nicht immer der gleiche Aufwand betrieben werden. Eine extrem schnelle, oberflächlich wirkende Untersuchung ist in jedem Fall ein schlechtes Zeichen.

Eine guter Arzt berät, aber drängt nicht zu einem Eingriff

Vor einem Eingriff haben Patienten Recht auf ein Beratungsgespräch, in dem ihnen der Arzt verständlich erklärt, welches Problem vorliegt und wie man es behandeln kann. Alle Therapieoptionen samt ihrer Vor- und Nachteile und der anfallenden Kosten kommen dabei zur Sprache. Sie bekommen ausreichend Bedenkzeit und werden nicht zu etwas gedrängt, sondern in ihren Wünschen respektiert. "Wir weisen stets darauf hin, welche Lösungen wir für geeignet erachten und daher auch empfehlen", sagt die Kölner Zahnärztin Thea Lingohr, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ). Die Entscheidung, welche Maßnahme ergriffen wird, obliegt aber letztlich dem Patienten.

Gesunde Zahnsubstanz so weit wie möglich erhalten

"Ein guter Zahnarzt handelt gemäß dem Motto 'Vorbeugen ist besser als Heilen'", erklärt Mayer. So lege er etwa viel Wert auf professionelle Zahnreinigung und nehme sich Zeit, seinen Patienten zu erklären, wie effektive Zahnpflege aussieht. "Außerdem ist er immer darum bemüht, so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich zu erhalten. Das bedeutet frühzeitiges Handeln und schonende Therapiemethoden." Weitere Indizien, die für einen Behandler sprechen, sind etwa eine gute Schmerzkontrolle.

Geringe Wartezeiten gehören zu einem guten Service

Zahnärzte sollten einen gewissen Service bieten. Dazu gehört es, Wartezeiten gering zu halten und Patienten bei Verzögerungen frühzeitig zu informieren. Darüber hinaus ist Teil des Service einer guten Praxis etwa, dass an Kontrolltermine erinnert wird oder dass Arzt und Praxisteam sich Zeit für die Beantwortung von Fragen nehmen. Und auch die individuellen Bedürfnisse der Patienten finden Beachtung. So begegnet man Menschen mit Zahnarztangst mit besonders viel Verständnis und geht teils sogar mit speziellen Behandlungsmethoden auf sie ein. "Wir bieten Angstpatienten die Sedierung mit Lachgas, die in Kombination mit der örtlichen Betäubung eine schonende Möglichkeit der schmerzlindernden und angstfreien Behandlung bietet", sagt Lingohr.

Hygiene ist das A und O

Eine Zahnarztpraxis sollte einen sauberen, gepflegten Eindruck machen, da ein Mangel an Reinlichkeit nicht gerade für ausreichend Hygiene bei der medizinischen Behandlung spricht. Besonders genau sollte man das Therapiezimmer samt Geräten und Zahnarztbesteck in Augenschein nehmen. Das muss hygienisch einwandfrei sein. Außerdem ist es von Belang, dass der Behandler und sein Team während der Therapiesitzung saubere Arbeitskleidung, sterile Einweghandschuhe und Mundschutz tragen.

Die Praxis sollte technisch auf aktuellem Stand sein

Teure Hightech-Spezialgeräte machen noch keine gute Praxis. Eine offensichtlich veraltete Behandlungseinheit ist jedoch schon ein Negativkriterium, da sie eingeschränkte Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie bedeuten kann. Laut KZBV-Sprecher Fortelka sollte die Praxis der Wahl technisch möglichst auf aktuellem wissenschaftlichen Stand sein. "Allerdings bietet auch nicht jede Praxis jede Form der Versorgung an", weiß er. Das gelte etwa für den Einsatz von Implantaten. "Es gilt immer: In schwierigen Fällen sind Spezialisten vermutlich die richtige Wahl". Das könnten Fachzahnärzte wie Kieferorthopäden oder Mediziner mit Zusatzqualifikationen wie Implantologie sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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