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Neue Studie
Jeder zweite Mann über 70 hat versteckten Prostatakrebs

cme

12.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Männer sollten mit ihrem Arzt besprechen, welche Früherkennungsmaßnahmen sinnvoll sind.Vergrößern des Bildes
Männer sollten mit ihrem Arzt besprechen, welche Früherkennungsmaßnahmen sinnvoll sind. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Rund 70.000 Männer erhalten in Deutschland jährlich die Diagnose Prostatakrebs. Die tatsächliche Zahl der Betroffenen dürfte allerdings noch höher liegen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Der Untersuchung zufolge wurde bei jedem zweiten Mann über 70 nach seinem Tod ein Tumor gefunden, der zu Lebzeiten unentdeckt geblieben war. Das berichtet die Ärztezeitung. Da die Karzinome nie Beschwerden verursacht hatten, warnen die Forscher vor Überdiagnosen bei Prostatakrebs.

Die Wissenschaftler vom Centre for Research in Evidence Based Practice in Gold Coast in Australien werteten für ihre Meta-Analyse 29 Studien mit mehr als 8000 Männern aus, die nach ihrem Tod untersucht worden waren. Bei einem Drittel der 60- bis 69-Jährigen fanden die Forscher einen Prostatatumor, der vorher nicht diagnostiziert worden waren. Bei den Probanden zwischen 70 und 79 hatten 46 Prozent einen versteckten Tumor und bei den noch Älteren sogar 59 Prozent.

Nicht jeder Tumor ist gleich aggressiv

Das Bemerkenswerte: Bei allen untersuchten Männern lag eine andere Todesursache vor. Das heißt, der Prostatakrebs hatte zu Lebzeiten keine Probleme verursacht. Die Forscher um Studienleiterin Katy J.L. Bell fordern daher bessere Methoden zur Unterscheidung von aggressiven und harmlosen Tumoren.

Auch in Deutschland wird diskutiert, inwieweit zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen wie der PSA-Test zu Überdiagnosen führen. Allerdings gibt es auch aggressive Tumore, die schnell wachsen, Metastasen bilden und zum Tod führen können, wenn sie zu spät entdeckt werden.

Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen

Krebsvorsorge spielt daher eine wichtige Rolle für die Männergesundheit. Die Krankenkassen übernehmen ab dem 45. Lebensjahr jährlich die Kosten für die Tastuntersuchung durch den After sowie für die Untersuchung der äußeren Genitalien. Der sogenannte PSA-Test hingegen wird von den Krankenkassen nicht übernommen. Ob er im Einzelfall sinnvoll ist, darüber sollten Männer mit ihrem Arzt sprechen. Die Kosten von etwa 30 Euro muss der Patient selbst tragen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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