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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fünf beliebte Alltagssünden Was der Körper auf Dauer übel nimmt
Es sind die kleinen lieb gewonnenen Gewohnheiten des Alltags: etwa das Smartphone-Lesen auf der Toilette oder der tägliche Fernsehabend auf der Couch. Doch was für den Moment Wohlbefinden verschafft, kann der Körper auf Dauer übel nehmen. Wir verraten, welchen fünf Sünden Sie besser nur wohl dosiert nachgehen.
Die Toilette ist für viele ein Ort der Ruhe. Hier klingelt kein Telefon, schreien keine Kinder und Stress gibt es auch nicht. Kein Wunder also, dass das stille Örtchen gerne genutzt wird, um Zeitung zu lesen oder einen Blick auf das Smartphone zu werfen. Und so sitzen viele auf der Brille, obwohl das Geschäft schon längst erledigt ist. Entspannend ist das sicherlich. Allerdings nicht für den Darm.
Lange Toilettensitzungen fördern Hämorrhoiden
Denn dieser muss aufgrund der "durchhängenden" Sitzhaltung ordentlich Druck auf die Gefäße und das Gewebe aushalten. So können lange Sitzungen auf Dauer dazu führen, dass sich die Hämorrhoiden mit Blut füllen und sich krankhaft vergrößern. Was viele nämlich nicht wissen: Die Gefäßpolster hat jeder.
Wer seinen Po also immer wieder für längere Zeit in die Schwebeposition rückt oder beim Stuhlgang stark presst, etwa, weil er unter Verstopfung leidet, strapaziert seinen Enddarm zu stark. Darmexperten warnen zudem, dass das Risiko einer Beckenboden- oder Blasensenkung im Laufe der Zeit ebenfalls steigt.
Nicht jeden Morgen Wurst aufs Brot
Auch die Ernährung hat einen bedeutenden Einfluss auf die Darm-Gesundheit. So rät nicht nur die Deutsche Krebshilfe vom regelmäßigen Verzehr von Fleischwaren ab. Studien haben ergeben, dass unter anderem Wurst, Schinken und gepökeltes Fleisch das Risiko erhöhen, an Dickdarmkrebs zu erkranken.
Diese Fleischwaren enthalten Stoffe, die sich krebserregend auswirken können. Auch bei der Zubereitung, etwa bei starkem Anbraten oder Grillen von Fleisch, entstehen krebserregende Substanzen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten pro Woche daher nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch- und Wurstwaren verzehrt werden.
Fleischverzicht beugt Dickdarmkrebs vor
"Wenn weniger Fleisch und Fleischwaren gegessen würden – und hier sind vor allem Männer angesprochen –, ließen sich nach Experteneinschätzungen pro Jahr bis zu 10.000 Dickdarmkrebsfälle vermeiden", verdeutlicht die Deutsche Krebshilfe in ihrem blauen Ratgeber "Darmkrebs".
Couch-Abende sollten die Ausnahme sein
Gemütliche Couch-Abende vor dem Fernseher klingen verlockend, besonders nach einem anstrengenden Tag. Doch die Deutsche Herzstiftung rät ab. Da man beim Faulenzen passiv sei, lasse sich angesammelter Stress nicht abbauen. Mit der Zeit steige das Risiko für Bluthochdruck. Und dieser gefährde letztendlich auch das Herz-Kreislauf-System, so die Warnung. Zu viel "Couching" ist für den Körper also eine echte Sünde. Zumal hier oft noch ungesunde Knabbereien wie Chips hinzukommen. Nur wer die Couch verlässt und sich regelmäßig bewegt, baut Stress ab.
Krankheiten vorbeugen mit Bewegung
Sportexperten zufolge ist Bewegung ein wahres Allheilmittel für die Gesundheit. Sie sorgt für eine bessere Durchblutung, trainiert den Stoffwechsel und die Gefäße, stärkt das Immunsystem und steigert zudem das Wohlbefinden. So könne das Risiko für viele chronische Erkrankungen, darunter Tumore, Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, aber auch Depression und Alzheimer gesenkt werden. Wer regelmäßig aktiv ist, beugt zudem Übergewicht vor.
Bei Kopfschmerzen nicht gleich zu Schmerzmitteln greifen
Die nächste Alltagssünde ist ebenfalls weit verbreitet: Bei Kopf- und Rückenschmerzen ist der Griff in den Arzneischrank für viele bereits zur Gewohnheit geworden. Doch es ist Vorsicht geboten. Was in der Akutsituation kurzfristig für eine Linderung der Beschwerden sorgt, schadet langfristig. Denn reger Schmerzmittel-Gebrauch kann nicht nur zu einer Fettleber führen. Die Gefahr, ein Magengeschwür zu entwickeln, steigt ebenfalls. Zudem können Magenblutungen und Nierenschäden die Folgen einer häufigen Einnahme sein.
Maximal an zehn Tagen im Monat Schmerzmittel nehmen
Das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, ist ebenfalls erhöht. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland jedes Jahr etwa 3000 Schmerzmittel-Tote. Für die Einnahme gilt: So kurz wie möglich, so wenig wie nötig. Schmerzmittel-Experten raten zudem, maximal an zehn Tagen im Monat zu den Tabletten zu greifen und bei anhaltenden Beschwerden immer einen Arzt aufzusuchen.
Vor dem Griff zur Tablette andere Hilfsmittel ausprobieren
Außerdem kann man vor der Einnahme zuerst alternative Möglichkeiten ausprobieren. Rückenschmerzen können in vielen Fällen mit Bewegung und Dehnübungen verringert werden. Auch Wärmelampen lindern oftmals die Beschwerden. Als Sofortmaßnahme bei Kopfschmerzen hilft es meist, ein großes Glas Wasser zu trinken und einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen.
Trinken nicht vergessen
Was im Alltagsstress oft in Vergessenheit gerät, ist das Trinken. Für unseren Körper ist genügend Flüssigkeit aber lebensnotwendig. Zwei Liter am Tag sollten es Medizinern zufolge sein. Ignoriert man das Durstgefühl, bekommt das der Körper bald zu spüren, schließlich besteht er zu fast 70 Prozent aus Wasser. Eines der ersten Warnzeichen für Flüssigkeitsmangel sind Kopfschmerzen. Im weiteren Verlauf lässt die Konzentration nach und Müdigkeit macht sich bemerkbar.
Flüssigkeitsmangel schadet den Nieren
Wer dauerhaft zu wenig Flüssigkeit aufnimmt, leidet im weiteren Verlauf vermehrt unter Schwindelgefühlen. Viele berichten zudem von trockener Haut, rissigen Lippen, Nervosität und Verstopfung. Andere mögliche Folgen, die mit zunehmendem Alter gehäufter auftreten, sind neben einer erhöhten Infektanfälligkeit aufgrund der trockenen Schleimhäute auch Fieber, eine eingeschränkte Wahrnehmung, Verwirrtheitszustände, Krämpfe, Herzrasen, Thrombosen und Nierenversagen.
Kleine Alltagssünden hinterfragen
Es lohnt sich also, die kleinen Alltagssünden zu hinterfragen, die sich still und leise eingeschlichen haben. Denn ist man sich ihrer bewusst, reichen meist schon ein paar kleine Verhaltensänderungen, um dem Körper etwas Gutes zu tun. Denn wie immer gilt: Weniger ist oft mehr.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.