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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Warnsignale Internetsucht bei Kindern erkennen
Internetsucht bei Kindern ist heute leider keine Seltenheit mehr. Die Computersucht beginnt häufig schleichend und wird daher erst spät bemerkt. Erfahren Sie hier, wie Sie das Problem frühzeitig erkennen können.
Hinweise auf Internetsucht bei Kindern ernst nehmen
Generell gilt, dass Eltern sich mit den Aktivitäten ihrer Kinder im Netz auseinandersetzen sollten. Hinweise auf eine Internetsucht bei Kindern gibt nämlich weniger die Zeit, die ein Kind am Computer verbringt, sondern vielmehr sein Umgang damit. Eine kontrollierte Nutzung des Internets ist für Kinder grundsätzlich unproblematisch und in vielen Fällen sogar unvermeidbar, beispielsweise bei der Recherche für Hausaufgaben.
Problematisch wird es, wenn sich Kinder zurückziehen und isolieren. Spätestens dann sollten Eltern sie darauf ansprechen und die Ursachen des Verhaltens erforschen.
Ursachen für Computersucht
Insbesondere Onlinespiele haben ein hohes Potenzial, Internetsucht bei Kindern auszulösen. Diese Spiele fördern das Verlangen, immer neue Aufgaben zu lösen, erklärt Klaus Wölfling, psychologischer Leiter der Ambulanz für Spielsucht an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Mainz, in einem Bericht der "Welt". Aber auch offline können digitale Spiele zu einer ausgeprägten Computersucht führen.
Ein anderer Grund für Internetsucht sind dafür soziale Netzwerke und Chats. Dort finden Kinder häufig Freunde, mit denen sie besser kommunizieren können als im realen Leben. Eine neue Identität, die sie sich dabei ausdenken, macht manche Kinder selbstbewusster und gibt ihnen die Möglichkeit, neue Freundschaften einzugehen, ohne die Angst zu versagen.
Ein Suchtverhalten ist gegeben, wenn das Verlangen nach dem Internet oder der Zeit vor dem Computer so unkontrolliert ist, dass das Kind nicht mehr bewusst entscheiden kann, wann es den Rechner verlässt. Wie viele Stunden Internetkonsum für Kinder und Jugendliche unbedenklich sind, lässt sich laut Wölfling aber nicht pauschal bestimmen. Erfahrungsgemäß liege für nicht-abhängige Nutzer die Grenze unter dreieinhalb Stunden Surfen am Tag.
Warnsignale für Computer- und Internetsucht bei Kindern
Ein erstes Warnsignal: Das Internet ist das Hauptgesprächsthema Ihres Kindes. Treten zudem andere Hobbys und Freunde in den Hintergrund, ist dies ein weiteres Indiz. Häufige Begleiterscheinungen von Internet- und Computersucht sind Gewichtszunahme oder -abnahme. Einige Kinder vergessen das Essen vor dem Rechner komplett, andere naschen permanent, ohne es zu merken.
Ist die Internetsucht in einem fortgeschrittenen Stadium, werden Kinder oft wütend oder sogar aggressiv, wenn Sie gebeten werden, den Rechner auszuschalten. Der Körper kann dann tatsächlich auch mit typischen Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen, Depressionen oder Aggressionen auf ein Computer- oder Internet-Verbot reagieren. In diesem Fall sollten Sie die Hilfe einer Beratungsstelle für Internetsucht suchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.