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Norovirus bei Kindern: Was Eltern wissen sollten


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Erhöhtes Risiko
Norovirus bei Kindern – was tun?


Aktualisiert am 27.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Mutter tröstet ihren SohnVergrößern des Bildes
Kleine Kinder mit Norovirus haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, denn ihr Körper reagiert auf mangelnde Flüssigkeit empfindlicher. (Quelle: SeventyFour/getty-images-bilder)
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Meist heilt ein Norovirus-Infekt bei kleinen Kindern ohne Probleme aus. Lesen Sie, welche Risiken dennoch bestehen und warum trinken so wichtig ist.

Das Norovirus gilt als hochansteckend und kann sich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas oder Schulen schnell verbreiten. Vor allem im Winter verursacht es häufig Magen-Darm-Infekte, die mit heftigem Brechdurchfall einhergehen können. Zwar kann es prinzipiell Menschen in jedem Alter treffen, kleine Kinder sind jedoch öfter davon betroffen.

Norovirus bei Kindern: Mögliche Symptome

Bei einem Norovirus-Infekt setzen die Symptome bei Kindern meist schon wenige Stunden nach der Ansteckung ein. Dann entwickeln sich oft aus völligem Wohlbefinden heraus plötzlich schwallartiges Erbrechen, Übelkeit und massiver wässriger Durchfall. Bei Kindern kann sich ein Norovirus-Infekt jedoch auch häufiger einmal nur mit Erbrechen (ohne Durchfall) äußern.

Zusätzlich können weitere Beschwerden auftreten, wie etwa:

In den meisten Fällen geht ein Norovirus-Infekt bei Kindern schnell vorüber: Nach etwa 12 bis 48 Stunden ist er oft bereits wieder ausgestanden. Gerade bei kleinen Kindern unter fünf Jahren besteht aber ein erhöhtes Risiko für einen schwereren oder längeren Verlauf.

Lebenswichtig: Flüssigkeitsverlust ausgleichen

Bei Magen-Darm-Infekten wie durch das Norovirus verliert der Körper als Folge von Erbrechen und Durchfall innerhalb kurzer Zeit viel Wasser – und damit auch lebensnotwendige Salze (Elektrolyte). Wird ausreichend getrunken, ist das meist nicht weiter schlimm.

Der Körper von Kleinkindern und Säuglingen reagiert allerdings sehr viel empfindlicher auf Flüssigkeitsverluste als der von Erwachsenen. Gelingt es nicht, den Verlust auszugleichen, können sich rasch schwerwiegende (und teils lebensbedrohliche) Folgen wie ein Kreislauf- oder Nierenversagen entwickeln.

Norovirus bei Kindern: Was hilft?

Gegen das Norovirus helfen keine Medikamente. In der Regel bekommt das Immunsystem den Infekt jedoch von selbst in den Griff. Wichtig ist bei erkrankten Kindern vor allem, dass sie Ruhe bekommen, ausreichend trinken und, sobald es geht, wenigstens kleine (magenschonende) Mahlzeiten zu sich nehmen.

Am Norovirus erkrankte Säuglinge sollten so oft wie möglich gestillt werden. Manchmal klappt das jedoch nicht, weil das Baby zu schwach ist, um aus eigener Kraft zu trinken. Dann können Eltern versuchen, dem Kind Löffelchen für Löffelchen oder auch tröpfchenweise mit einer Pipette oder Spritze (ohne die spitze Kanüle) Flüssigkeit in kleinen Portionen zuzuführen.

Was bei der Behandlung außerdem helfen kann, lesen Sie hier.

Norovirus bei Kindern: Wann zum Arzt?

Dauern bei einem Magen-Darm-Infekt wie durch das Norovirus Durchfall und Erbrechen bei Kindern länger als zwei bis drei Tage an, sollten Eltern ärztliche Hilfe suchen. Das gilt umso mehr, wenn sich beim Kind weitere Beschwerden einstellen, wie etwa hohes Fieber, Kreislaufprobleme (wie Schwindel, Benommenheit) oder Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel.

Mögliche Anzeichen für eine Austrocknung (Dehydrierung) bei Kleinkindern sind beispielsweise:

  • Müdigkeit
  • teilnahmsloser (apathischer) Eindruck
  • starker Durst
  • trockene Schleimhäute
  • dunkelgelber Urin
  • fehlendes bzw. verringertes Wasserlassen
  • rascher Gewichtsverlust
  • beim Zusammenkneifen der Haut auf dem Handrücken bleibt eine Hautfalte stehen

Mögliche Anzeichen für eine Austrocknung bei Säuglingen sind beispielsweise:

  • Müdigkeit
  • teilnahmsloser (apathischer) Eindruck
  • eingesunkene Fontanelle
  • Saugreflex nur schwach bzw. kein Trinkverlangen
  • langsamer bzw. seltener Lidschlag
  • dunkelgelber Urin
  • fehlendes bzw. verringertes Wasserlassen (Windel ist trocken oder muss seltener als sonst gewechselt werden)
  • Weinen ohne Tränen

Wichtig: An eine ärztliche Praxis oder ein Krankenhaus sollten sich Eltern zudem immer wenden, wenn:

  • das an Durchfall und Erbrechen erkrankte Baby jünger als zwölf Monate ist.
  • Säuglinge länger als vier Stunden nichts trinken können.
  • Säuglinge sich anhaltend erbrechen müssen.
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Gastroenteritis bei Kindern". Online-Informationen der MSD-Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: August 2021)
  • "Akuter Durchfall bei Kindern". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 30.4.2020)
  • "Notfall bei Kindern: Magen-Darm-Infektion". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 17.1.2019)
  • "Noroviren". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de (Stand: 24.4.2018)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: "Akuter Durchfall" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/030 (Stand: 2013)
  • Koletzko, S., et al.: "Akute infektiöse Durchfallerkrankung im Kindesalter". Deutsches Ärzteblatt, Jg. 106, Heft 33, S. 539-547 (Stand: 2009)
  • "Norovirus-Gastroenteritis". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.7.2008)
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